Ungaro hand made oder warum ich "fashion" hasse

Das gute Leben

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Ich hatte mir neulichst ausgerechnet by Savvy Row einen fabrikneuen Zweireiher von Ungaro Handmade gekauft. Für 200 Euro bekam ich einen von Caruso geschneiderten Anzug aus superber leichter Wolle (ich vermute 120er) und traumhaftem Glencheck mit hellblauem Überkaro, alles ganz nach meinem Geschmack.
Und dann die Enttäuschung: die Hose ist knalleng und auf Hüfte geschnitten, gedacht für dior homme boys mit bleichen Gesichtern, wässrigen Augen und 55 Kilo Gesamtgewicht. Auslassen war kein Problem, aber sie sitzt halt auch an den Oberschenkeln relativ straff. Auch das ist noch zu ertragen (hey, ich spiele schließlich in einer Punkband). Aber: wo liegt bei einem Zweireiher der Sinn einer Hüfthose, aus der selbst ein Jermyn-Street Hemd von 5 Meter Länge unweigerlich heraushängt und die ich mir fast zwanghaft hochziehen möchte, was wiederum zwangsläufig zu testikulärer Verstimmung führt? Zumal der einzige konstruierbare Vorteil der Hose, nämlich ein bei Frauen angeblich ja beliebter "Knackarsch" (ich entschuldige mich bei den anwesenden Gentlemen für das rauhe "Chippendales"-Vokabular) durch Tragen des Sakkos effektiv neutralisiert wird. Unter diesem verschwindet gottlob auch das heraushängende Hemd, aber leider nicht mein leidend-verlorener Gesichtsausdruck. Ah, verstehe, daher kommt das bei den dior homme Models. Nun gut, ich habe also für 200 Euro ein schönes zweireihiges Sakko und als Bonus eine Selbstkasteiungshose für den Buß- und Bettag erworben und wieder etwas über mich und die Welt gelernt. Ich mag es bequem, ich mag "BRAUN"-Kleidung (form follows function) und wenn die Savile Row das sartoriale Walhalla ist, dann ist Loki ein fashion designer.
 
Ich finde nichts optisch unattraktiver als eine hüftig geschnittene Anzughose. Gehört eigentlich auf die Liste des Schreckens. Sieht sogar auf dem Laufsteg mies aus, ist unbequem, macht eben keinen Knackarsch (höchstens ein Bauarbeiter-Dekollete beim bücken) und stört eigentlich bei allen normalen Aktivitäten. :mad::mad::mad:
 
wer schon Lindsay als "style" Berater nimmt & bezahlt... dann kann ja nix werden

schon aufgrund des Fasern/Stoff besser nie skinny jeans eng & auf Hüfte, da sieht ma ja alles :D
 
Auch wenn eine Hose laut vieler Gelehrtenmeinungen bis hoch zur Taille geschnitten sein soll, gibt es doch - unabhängig von der jeweiligen Mode - Körperproportionen, die eine Verschiebung des Bundes notwendig machen. Meine Beine sind beispielsweise derart lang, dass ich mit einer bis zur Taille geschnittenen Hose wie ein Clown aussähe. Mit einer Anpassung der Bundhöhe kann ich die Angelegenheit aber wieder ins optische Gleichgewicht bringen.
 
Auch wenn eine Hose laut vieler Gelehrtenmeinungen bis hoch zur Taille geschnitten sein soll, gibt es doch - unabhängig von der jeweiligen Mode - Körperproportionen, die eine Verschiebung des Bundes notwendig machen. Meine Beine sind beispielsweise derart lang, dass ich mit einer bis zur Taille geschnittenen Hose wie ein Clown aussähe. Mit einer Anpassung der Bundhöhe kann ich die Angelegenheit aber wieder ins optische Gleichgewicht bringen.

Volle Zustimmung. Ich habe mit meinen zwei Metern auch dieses Problem. Lange Beine und relativ normal langen Oberkörper. Hosen in Taillenhöhe sehen bei mir grauslich aus.

Beste Grüße
Klaus
 
Ich hatte mir neulichst ausgerechnet by Savvy Row einen fabrikneuen Zweireiher von Ungaro Handmade gekauft. Für 200 Euro bekam ich einen von Caruso geschneiderten Anzug aus superber leichter Wolle (ich vermute 120er) und traumhaftem Glencheck mit hellblauem Überkaro, alles ganz nach meinem Geschmack.
Und dann die Enttäuschung: die Hose ist knalleng und auf Hüfte geschnitten, gedacht für dior homme boys mit bleichen Gesichtern, wässrigen Augen und 55 Kilo Gesamtgewicht. Auslassen war kein Problem, aber sie sitzt halt auch an den Oberschenkeln relativ straff. Auch das ist noch zu ertragen (hey, ich spiele schließlich in einer Punkband). Aber: wo liegt bei einem Zweireiher der Sinn einer Hüfthose, aus der selbst ein Jermyn-Street Hemd von 5 Meter Länge unweigerlich heraushängt und die ich mir fast zwanghaft hochziehen möchte, was wiederum zwangsläufig zu testikulärer Verstimmung führt? Zumal der einzige konstruierbare Vorteil der Hose, nämlich ein bei Frauen angeblich ja beliebter "Knackarsch" (ich entschuldige mich bei den anwesenden Gentlemen für das rauhe "Chippendales"-Vokabular) durch Tragen des Sakkos effektiv neutralisiert wird. Unter diesem verschwindet gottlob auch das heraushängende Hemd, aber leider nicht mein leidend-verlorener Gesichtsausdruck. Ah, verstehe, daher kommt das bei den dior homme Models. Nun gut, ich habe also für 200 Euro ein schönes zweireihiges Sakko und als Bonus eine Selbstkasteiungshose für den Buß- und Bettag erworben und wieder etwas über mich und die Welt gelernt. Ich mag es bequem, ich mag "BRAUN"-Kleidung (form follows function) und wenn die Savile Row das sartoriale Walhalla ist, dann ist Loki ein fashion designer.


Das (Grundproblem) mit den Hosen hat weniger mit den Designern zu tun!
ALLE rtw Hosen dieser Welt sind im verhältnis zu den dazugehörigen Sakkos "Fehlerhaft" deklariert.
Während die meisten Sakkos als Basis ihrer restlichen Proportionen eine Größenangabe haben die (in der Brust) meist mit der Realität übereinstimmt, sind Hosen um eine bis zwei Größen "kleiner".
Eigentlich müsste zu einem 50er Anzug eine 52er Hose verkauft werden.
In asiatischen Ländern ist es üblich (wegen Formation der Beine und Gesäßstellung kritisch im Beinbereich), dass z.B. ein Attollini Anzug im Sakko perfekt sitzt, die Hose aber um das absolut mögliche ausgelassen werden muss (mit dem was noch drin ist, sind ca. 1,6 Größen möglich, ein guter Freund muss sich bei RTW Hosen sogar einen Keil einsetzen lassen).
Ich weiß nicht warum das so ist, aber wenn ein Maßschneider eine RTW modellistik macht, muss danach die Größe runterskaliert werden, da sonst die Kunden und Händler verwirrt wären und es keine Gleichschaltung von Hosen un Sakkogrößen gäbe (da der Schneider auch bei "virtuellen" Maßen eben die Maße verwendet und daraus Größen kontruiert ohne daran zu denken, das "Sets" verkauft werden müssen, was ja eigentlich Sinn macht).
Wenn dann dazu noch alles tight ist, dann muss man von einer technisch vorab runterskalierten Größe in schmaler Passform nicht auf eine bequemere Passform sondern auf minimale Tragbarkeit auslassen und voila, dann kommt das Quetschfeeling.
 
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