unfixierte Einlage

Wenn ich Dein obiges Posting richtig verstehe, war es als Antwort auf meine Meinung: Dünner Stoff -> Fixierung, Dicker Stoff -> lose Verarbeitung, gemeint. War das nun zustimmend gedacht oder sind diese drei Leute anderer Meinung?

Die Damen und Herren bei Cove haben mir bei einem leichten Stoffen mit einem 3 roll 2 Revers zu einer unfixierten Einlage geraten.
Bei einem dicken Stoff könnte man nach ihrer Meinung auf diese aber ruhig verzichten.
 
wirft keine Wellen nach Reinigung oder Regen

das kommt doch nur bei Billigwahre vor, oder?

-fühlt sich besser, natürlicher an

Wenn fast keine Einlagen verwendet werden, oder nur das Fließ aufgebügelt wird (wie bei BOGLIOLI) dürfte das auch nicht von Relevanz sein.
Fast alle meine Sakkos sind un- oder teilgefüttert -bequemer geht nimmer-

-Revers hat Sprungkraft und rollt dreidimensional

Wenn das die einzige Möglichkeit ist ein schönes 3 roll 2 zu erzeugen, macht es Sinn.
Bei Cove sind die Revers bei jeder Ausstattung pikiert, muss für einen schönen Fall des Revers die Brust dann auch noch unfixiert sein?
Bei einem Zweiknopf-Sakko dürfte die ganze Geschichte dann überflüssig sein.

Geklebte Einlagen können aus Pappe o.ä. bestehen.
Ich behaupte jetzt mal das bei Cove so was nicht vorkommt.

Was ist denn nun der Vorteil einer unfixierten Einlage?! Leute, tut doch mal „Butter bei die Fische“!

Das sehe ich genau so.
Wenn kein Totschlagargument kommt bin ich wirklich gewillt die Bestellung zu ändern.
Ich finde es schon fast amüsant wie hier immer herablassend von geklebten Plastiksakkos gesprochen wird, obwohl es anscheinend gar nicht zwingend erforderlich ist unfixierte Einlagen zu verwenden um einen schönen Fall des Sakkos zu erzeugen.

Geht es etwa nur um das Gefühl, die bestmögliche Verarbeitung zu tragen?
 
Hm, mal ganz einfach: Wenn du keinen Unterschied zwischen geklebt und unfixiert siehst und fühlst, macht es keinen Sinn, unfixierte Einlagen zu wählen und mehr zu bezahlen. Paisley hat ja jetzt mehrere Argumente genannt; wenn dir aber generell das Verständnis und/oder die Wertschätzung fehlt, kannst du einfach drauf verzichten. Oder du beißt jetzt einfach mal in den sauren Apfel und lässt dir halt mal ein Sakko mit unfixierten Einlagen anfertigen und tust dann nach mehrmaligem Tragen des Sakkos für dich entscheiden, ob es dir der Mehrpreis für weitere Projekte wert ist oder nicht.
 
Ich habe beides im Fundus, die fixierte Variante nur noch bei ein paar Reststücken, namentlich Odermarck MTM. So, jetzt rate mal welche Teile ich am wenigsten gerne anziehe? Entweder ich habe noch nie ein Sakko mit einer gut gemachten Fixierung gehabt (möglich) oder die unfixierte Variante ist einfach besser.

Ich würde mir nie mehr ein Sakko mit fixierter Einlage kaufen, schon gar nicht als MTM.
 
Oder du beißt jetzt einfach mal in den sauren Apfel und lässt dir halt mal ein Sakko mit unfixierten Einlagen anfertigen und tust dann nach mehrmaligem Tragen des Sakkos für dich entscheiden, ob es dir der Mehrpreis für weitere Projekte wert ist oder nicht.

Das sind weise Worte.
So werde ich es auch machen.

Die Diskussion finde ich trotzdem interessant und ich würde mich freuen wenn weitere Meinungen folgen.
 
Ja, nicht zwangsläufig, weil es natürlich nicht besser ist, wenn es schlecht umgesetzt wurde. Das sollte aber doch nicht der Anspruch sein. Mach es doch nicht komplizierter als es ist.
Ich mache nichts komplizierter, als es ist. Du machst es Dir zu einfach, wenn Du sagst, nur unfixierte Einlagen seien gut oder unfixierte Verarbeitung ein Zeichen für Qualität Es gibt beides in sehr gut und beides in sehr schlecht. Dass die unfixierte Form die ältere ist, kann allein ja wohl kein Rechtfertigungsgrund sein. Möglicherweise ist die allerbeste Verarbeitung eine mit unfixierten Einlagen, von jemandem, der das wirklich kann – aber eben nicht die einzige, die Sinn macht. Im konkreten Beispiel (Maßkonfektionär) wäre ich skeptisch, dass eine unfixierte Ausstattung so wahnsinnig sinnvoll ist, weil eben beides angeboten wird. Analog zur "Schneiderkante" (horribile dictu) wirkt das auf mich immer wie ein künstliches "aufpumpen" des Angebots ohne Mehrwert. Dass die Auskunft über die Notwendigkeiten einer Fixierung (sofern sie so stattgefunden hat) offenkundig falsch war, macht den Gesamteindruck nicht besser.

Die Damen und Herren bei Cove haben mir bei einem leichten Stoffen mit einem 3 roll 2 Revers zu einer unfixierten Einlage geraten.
Bei einem dicken Stoff könnte man nach ihrer Meinung auf diese aber ruhig verzichten.
Knöpfpunkt und Form des Revers haben mit der Einlage nicht viel zu tun. Man kann auch ein 3-roll-2 mit einer Fixierung machen. Generell wirkt die Art der Beratung (wie bereits geschrieben: sofern sie sich so abgespielt hat) auf mich ehrlich gesagt nicht wahnsinnig kompetent. Schließlich riskiert das Personal, dass dabei solche Ansichten herauskommen:

Wenn das die einzige Möglichkeit ist ein schönes 3 roll 2 zu erzeugen, macht es Sinn.
...
Bei einem Zweiknopf-Sakko dürfte die ganze Geschichte dann überflüssig sein.
 
Ich mache nichts komplizierter, als es ist. Du machst es Dir zu einfach, wenn Du sagst, nur unfixierte Einlagen seien gut oder unfixierte Verarbeitung ein Zeichen für Qualität Es gibt beides in sehr gut und beides in sehr schlecht. Dass die unfixierte Form die ältere ist, kann allein ja wohl kein Rechtfertigungsgrund sein. Möglicherweise ist die allerbeste Verarbeitung eine mit unfixierten Einlagen, von jemandem, der das wirklich kann – aber eben nicht die einzige, die Sinn macht.

Das hört sich wirklich einleuchtend an.
Ich finde diese aufgeschlossene Haltung von Jemanden der meines Wissens nach fast ausschließlich Maßkleidung trägt positiv bemerkenswert.

Wenn ich dich richtig verstehe, würdest du bei einem MTM-Anbieter wie Cove eher von dieser Verarbeitung abraten.
Es würde mich interessieren was Herr Görner darüber denkt.
 
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