Tweed Magazin

Dieses Invest lohnt meist aus zwei Gründen nicht, da wäre einmal das Finanzielle - hier ist es leider so, dass der typische Leser bei dem Thema eben nicht der typische Kunde beim echten Schneider ist.
Irgendwo hab‘ ich mal gelesen, dass es 20.000 Vollmaßkunden gibt. Auf der Welt. Auch wenn ich die Zahl nicht recht glauben kann, gibt sie einen Fingerzeig darauf, wie winzig klein der Bespoke-Markt ist.

Die Zahl derer, die an dem Thema in einem Magazin interessiert wären, ist aber auf jeden Fall größer. In Autozeitschriften sind Ferrari-Reviews ja schließlich auch marktfähig, auch wenn sich das nicht jeder leisten kann/will.

Wieviel größer die Leserzielgruppe wäre, ist mir aber auch nicht klar. Sollte man vielleicht mal hier umfragen. :)
 
Prinzmedien haben es heutzutage geberell schwer gegen die überwiegend sogar (für den Leser) kostenlose digitale Konkurrenz zu bestehen.

Erst zuletzt dachte ich daran, dass ich früher sehr oft Zeitachriften und Magazine gekauft habe und habe mich gefragt, wie lange es mittlerweile her ist, dass ich mein letztes Magazin gekauft habe.

Facebook, Instagram, Youtube und Foren wie auch dieses Stilmagazin haben dazu beigetragen, gewünschte Inhalte aktuell zugänglich zu machen. Meist zum Nulltarif. Reaktionen auf Neuheiten, Tipps, interessante Beiträge. All das liefern die Onlinemedien permanent. Wer, außer ein paar wenigen Enthusiasten vraucht dann noch ein gedrucktes, monatliches ider quartalsweises Magazin?

Wir gehören somit sozusagen auch zu den Totengräbern eines Wirtschaftszweiges, dessen Inhalte uns sogar ansprechen. Sie sind nur einfach nicht mehr zeitgemäß in Form, Frequenz und Kosten.
 
Prinzmedien haben es heutzutage generell schwer gegen die überwiegend sogar (für den Leser) kostenlose digitale Konkurrenz zu bestehen.

Nun ja, der Buchmarkt ist ja wegen der elektronischen Medien nicht eingebrochen. Auch die EBooks haben sich bis heute nicht wirklich durchgesetzt. Irgendwas scheint das bedruckte Papier wohl doch zu haben, was den flimmernden Pixels fehlt ... Keine Ahnung, warum das für Zeitschriften offenbar nicht gleichermaßen gilt.
 
Nun ja, der Buchmarkt ist ja wegen der elektronischen Medien nicht eingebrochen. Auch die EBooks haben sich bis heute nicht wirklich durchgesetzt. Irgendwas scheint das bedruckte Papier wohl doch zu haben, was den flimmernden Pixels fehlt ... Keine Ahnung, warum das für Zeitschriften offenbar nicht gleichermaßen gilt.

Ich kaufe keine gedruckten Bücher mehr, nicht einmal Fachliteratur und ich habe seit Jahren keine Zeitschrift mehr ausgedruckt erworben.

MeineTochtet mag noch gebundene Bücher. Zeitschriften kauft sie keine. Mein Sohn kauft weder das eine noch das andere. Das mag nicht für alle gelten, aber es ist eine Indikation.

Eine Bekannte besitzt einen Buchladen. Sie ist zufrieden mit dem Umsatz, sagt aber auch, dass es inmer schwieriget wird, die jungen Erwachsenen für gebundene Bücher zu begeistern und ein wesentlicher Teil des Umsatzes aus Dekoartikeln unf ähnlichem stammt.
 
Keine Ahnung, warum das für Zeitschriften offenbar nicht gleichermaßen gilt.
Abgesehen davon, dass da nix flimmert:

Der Unterschied wurde aus meiner Sicht schon oben erwähnt. Es ist die miese Qualität der Inhalte. Wo auch immer Henne und Ei liegen, aber den Inhalt von Zeitschriften bekomme ich in einer schnellen Onlinerecherche selbst und zwar umsonst. Und jedesmal, wenn ich mich in den letzten Jahren dazu hinreißen ließ, einige Euros in einer Zeitschrift zu investieren, war ich hinterher ob des Inhaltes maßlos enttäuscht und habe mich geärgert. Meist hatte ich den Eindruck, dass die Recherche hinter dem Artikel ein googlen war und das Resultat die Zusammenfassung unterbrochen von 70 Prozent Werbung. Dafür sollte kein Baum sterben müssen.
 
... Es ist die miese Qualität der Inhalte. Wo auch immer Henne und Ei liegen, aber den Inhalt von Zeitschriften bekomme ich in einer schnellen Onlinerecherche selbst und zwar umsonst ...
Statt unoriginell darauf hinzuweisen, dass einige Zeitschriften bessere Qualität liefern würden, wenn man sie denn kaufte – Henne und Ei – wende ich aus meiner Perspektive Folgendes ein:

In den vergangenen Wochen habe ich neben einigem Kleinkram vier größere Artikel für Zeitschriften verfasst und mit produziert. Ob sie wohlgeraten sind, weiß ich nicht, aber ich bin mir sicher, du hättest ihren Inhalt kaum online recherchieren können. Einmal abgesehen davon, dass ich bei der Beobachtung meines Spezialgebiets diese Geschichten selbst entwickelt und, ganz gut vernetzt, die Auswahl tauglicher Quellen vorgenommen habe – es ist ja eine Funktion der Zeitschriften, Dich auf Themen aufmerksam zu machen, die Dir eben noch nicht bekannt sind – standen die von mir eingeholten wesentlichen Informationen eben nicht im Netz herum. Ich lasse Gesprächspartner zu Wort kommen, die sich sonst ungern, vor allem nicht zu heiklen Themen äußern. Für zwei Geschichten war ich mit einem buchstäblich ausgezeichneten Fotografenteam unterwegs, dazu kommen Bilder aus Datenbanken, aus denen sich auch andere Journalisten bedienen, die Dir aber nicht offen stehen. Von den in den Texten erwähnten Unternehmen übrigens, den Luxus leiste ich mir möglichst, wird sich kein Inserat im Heft finden.

Die Geschichten erscheinen in den kommenden Wochen. Bald darauf findet sich die ein oder andere davon sicherlich auch im Online-Auftritt des jeweiligen Magazins – mir sehr recht, kriege ich doch dort viel mehr Leserbriefe als im Print – und reichert dann kostenfrei Deine etwaigen Rechercheergebnisse an. Ich hoffe natürlich, dass dabei neben den Fakten auch ein wenig Lesegenuss transportiert wird, für den zu sorgen ich mir stets Mühe gebe. Weil aber manches nur hinter der „Bezahlschranke“ zu erreichen ist, anderes um Infokästen und Bilder verschlankt wird, bleiben Deine Recherchen, zumindest die schnellen, halt inaktuell und oberflächlich. Das macht nichts, wenn man mit 80, 60 oder 40 Prozent auch zufrieden ist. Nur muss man das dann wissen. Was Du beruflich so treibst, weiß ich nicht, denke aber, dass ich nach einer schnellen Netzrecherche und dem Konsum diverser Youtube-Tutorials ein paar Deiner Produkte/Dienste durch Eigenleistung ersetzen könnte – im vollen Bewusstsein, dass das Ergebnis irgendwo zwischen „na ja“ und „katastrophal“ läge.

Mir ist das Unverzichtbarkeits-Gehabe und -Gequake meines allemal sehr kritikwürdigen Berufsstands genauso unsympathisch wie das anderer erodierender Branchen. Und ich beteilige mich darum auch ungern daran. Aber ich glaube, manche Zeitschriften bieten – noch – deutlich mehr, als Du so ... merkst.
 
Dann ist es so, dass sich die traditionellen Handwerker nicht unbedingt in Magazinen präsentieren wollen, die auf deren nächsten drei Seiten sich ein Wochenendgeschulter MTM Spezialist austobt. Auch wenn er es gut macht.

Das Heft müsste daher klarer Profil zeigen.
Deine Aussage fordert ja de facto ein Magazin ausschließlich für / über Maßschneiderei, weil der gelernte Schneider eine berufsbedingte Aversion gegen MTM hat.
Das iss zwar nachvollziehbar, jedoch kommerziell für den Verlag wahrscheinlich noch deutlich sinnloser, als ein gemischtes Magazin.
 
Statt unoriginell darauf hinzuweisen, dass einige Zeitschriften bessere Qualität liefern würden, wenn man sie denn kaufte – Henne und Ei – wende ich aus meiner Perspektive Folgendes

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Mir ist das Unverzichtbarkeits-Gehabe und -Gequake meines allemal sehr kritikwürdigen Berufsstands genauso unsympathisch wie das anderer erodierender Branchen. Und ich beteilige mich darum auch ungern daran. Aber ich glaube, manche Zeitschriften bieten – noch – deutlich mehr, als Du so ... merkst.
Mir ist das Unverzichtbarkeits-Gehabe und -Gequake meines allemal sehr kritikwürdigen Berufsstands genauso unsympathisch wie das anderer erodierender Branchen. Und ich beteilige mich darum auch ungern daran. Aber ich glaube, manche Zeitschriften bieten – noch – deutlich mehr, als Du so ... merkst.

Das ist die große Herausforderung des Qualitätsjournalismus in der gegenwärtigen Zeit.

Information ist billig zu bekommen. Viele „Hobby-Journalisten“ und Influencer überschwemmen die Medienkanäle. Und zu erkennen, was wirklich originell und mehwertig ist, fällt oftmals schwer. Natürlich auch verbunden mit einer heute fest verankerten „kostenlos“ Kultur.

Zumal sich die Einstellung zur Informationsaufnahme grundlegend gewandelt hat.

Information aufmerksam zu konsumieren und darüber nachzudenken, gerät zunehmend in den Hintergrund. Information ist heute für viele eine flüchtiged Gut, welches nebenbei aufgeschnappt wird und ebenso schnell auch wieder vergessen wird.

Ich nutze beides, kostenlose Angebote und Angebot „hinter der Bezahlschranke“ jedoch beides Online. Dabei wechsle ich die Bezahlangebote immer wieder, da ich mit der Qualität teils unzufrieden bin und sich die Themen und Inhalte teils zu sehr gleichen. Manchmal findet auch hier zweite und dritte Verwertung statt, es wird leider überall gespart. Aktuell nutze ich ein Angebot, in dem auch hin und wieder ein „Lektor“ über Uhren berichtet :)

Ich habe schon den Eindruck, dass die Zeit der Printmedien dem Ende zugeht. Ähnlich der Ära gedruckter Fotos oder „gedruckter“ Musik. Auch nochmals verstärkt durch die Coronazeit, in der der Absatz von zB Tablets boomt.
 
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