Trägt man(n) in der Bayerischen Staatsoper noch Smoking...

Ach was, das waren schon die Maulwürfe der 68er, die sind lediglich erst 5 Jahre später öffentlich ans Tageslicht getreten. ;)
 
Für ein konkretes Beispiel (okay, ohne den Stilteil) musst Du allerdings nur den von mir zitierten Beitrag lesen.
Ach komm... Mein Beitrag war ein konkretes Beispiel für die von Dir in den Raum gestellte pauschale Behauptung? Beim besten Willen nicht. DU sagtest, der Niedergang des Stils in D habe früher eigesetzt (bereits 1963) als vor Dir vermutet. Ich erwiderte darauf, der Niedergang habe bereits noch früher (in den 30ern) eingesetzt, bedingt durch den Aderlass an Intelligenz und Kultur nach der Machtergreifung der Nazis. Das wird ja wohl keiner bestreiten, oder?
 
Alles haben nicht mal die Nazis geschafft, aber doch ziemlich viel.


Genau genommen ist es bei der unglaublichen Menge, das dort auf jeder erdenklichen Ebene bis 1945 zerstört, verbrannt, gequält und gemordet wurde, völlig unerheblich, ob es jetzt 100% war oder nur 98,5783%. Jeder Versuch, das unterhalb von vollständig auf drei Stellen hinter dem Komma zu quantifizieren, enthält auch immer ein Stück Relativierung im Ergebnis, über das ich angesichts der monströsen Größe dieses Verbrechens gar nicht diskutieren möchte.
 
Das muss ich doch genz entschieden widersprechen! Gerade die genannten Produktionen gehören doch zu den besseren und intelligenten Inszenierungen an der BSO. Oper und Theater kann nur dann von der öffentlichen Hand subventioniert werden, wenn sie auch Relevanz für unser heutiges Leben hat. Eine - ich nenne das jetzt provokativ so - rein museale Aufführung eines Stückes hat keinerlei Relevanz mehr. Ich wage auc die Bahuptung, dass ein Tristan in den Kostümen und Bühnenbild der Uraufführung einmal interessant wäre, aber nicht auf Dauer, sondern ganz im Gegentei langweilig würde.
Jedes Stück hat Bezug zur Zeit in der es entstand und Komponist und Librettist wollten mit Ihren Texten, Noten und Regieanweisungen etwas aussagen, was für sie in ihrer Zeit relevant war. Und die Regieanweisungen müssen im Heute und für uns heute eben übertragn werden, sodass die Stücke ihre Relevanz behalten.
Damit will ich aber weder Eingriffen in den Text, noch in die Partitur und auch keinesfalls Regietheaterexzessen das Wort reden. Auch ich fand vieles in den letzten Jahren nicht gelungen, aber die Stücke müssen (für mich) regelmäßig neu befragt werden, um aktuell zu bleiben. Ein Theater ist kein Museum.

Um die Kurve zum Smoking wieder zu kriegen: Ob man den trägt oder nicht, ist doch in einem Theater wie dem Nationaltheater nicht von der Inszenierung abhängig. Ganz im Gegenteil: Diese Häuser sind doch so gebaut, dass man auch und besonders das Publikum gut sehen kann...;)
 
Und nach heute Abend hat sich das Thema Bayerische Staatsoper eh' bis Ende September erledigt;) Ich geh' aber heute nicht, insofern schon jetzt erledigt. Ich muss jetzt auch schauen, dass ich fertig werde.:cool:
 
Gehe mal in Berlin in die Oper, danach wirst Du reumütig Dein Abo erneuern. Neben den von Dir beschriebenen Scheusslichkeiten, ist man da schon in Kombination overdressed (teilweise sieht man sogar Menschen in Tatzenjacken), es wird während der Vorstellung gegessen/getrunken, Handys werden bedient, Leute nehmen ihre Rucksäcke mit rein, etc.

Fürchterlich.

Das muß so sein. Berlin ist doch so cool, Mann!
 
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