Tipps zu klassischer Musik gesucht

Sehe ich genau so - ich bin auch über Franz Schubert zur "klassischen Musik" gekommen und höre ihn immer noch am liebsten. Gerade die Klavierstücke, Impromptus und Moments Musicaux eignen sich gut zum Abschalten und auch "für Zwischendurch".
 
Guten Tag,

ich habe - für ein anderes Forum und unter einem anderen Nicknamen "zatopek" - mal versucht eine Liste an klassischer Musik in empfehlenswerten Aufnahmen für interessierte Neulinge zu erstellen.

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=17&t=1329

Vielleicht ist da ja etwas dabei ? Viele der vorgestellten CDs sollten auch als Download zur Verfügung stehen.

BTW noch zwei Bemerkungen: ich höre sehr viel Musik bei Bahnfahrten und dann fast ausschließlich klassische Stücke; momentan eine Box mit Werken des Barock und der Renaissance. Die Hintergrund- (Fahr-) Geräusche stören mich nicht. Ich blende sie fast vollständig aus und kann mich recht gut auf die Musik konzentrieren. Das mag aber auch daran liegen, dass ich das schon seit Jahren so mache und dementsprechend daran gewöhnt bin. Die meisten Stücke höre ich ja auch nicht zum ersten Mal. Gute Kopfhörer sind wichtig. Ich habe mich nach vielen, vielen Experimenten - auch mit in-ears - für den P5 von Bower & Wilkins entschieden. Er hat einen akzeptablen Klang, sitzt gut, schirmt die Umgebung ausreichend ab und sieht auch noch gut aus ...

Was den Streit zwischen komprimierten und unkomprimierten Musikdateien angeht, so sehe ich dir Kontroverse eher entspannt. Bei den allermeisten Stücken kann ich eh keinen Unterschied hören zwischen FLAC und hochaufgelösten, transparenten MP3 oder AAC-Dateien (ab 128kbps aufwärts). Zumal bei der Bahnfahrt die Hintergrundgeräusche eine Unterscheidung eher erschweren. Mir ist der Klang auch nicht so wichtig. Ich habe mich da schon lange für die Lösung entschieden, eher höher komprimierte Dateien zu verwenden, weil sie weniger Platz brauchen (gleichwohl sind meine beiden iPods mit jeweils 160GB zu je gut zwei Dritteln voll ...).

VG Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde noch das Streichquartett Nr. 14 in d-Moll ("Der Tod und das Mädchen") von Franz Schubert [...] empfehlen

Auch wenn das schon ein steinaltes Thema ist und Andreas sicher inzwischen seine Vorlieben für's Zugfahren gefunden hat: Hier noch ein kleiner Werbeblock für Kammermusik (kam bisher ziemlich kurz, bis auf das o.g. Zitat):
  • Schubert in jeder Form, vor allem das beste Stück Kammermusik ever written: Streichquintett C-Dur
  • Schumann Klavierquartett und vor allem -quintett (Ich habe eine Aufnahme mit Menahem Pressler am Flügel -genial)
  • Dvorak Klaviertrios (zu empfehlen: Aufnahme mit Trio Fontenay)
  • Brahms 1. Streichsextett (es gibt eine alte Aufnahme u.a. mit Isaac Stern und Pablo Casals, da schmiert Stern mitten im 1. Satz ab und steigt ungerührt ein paar Takte später wieder ein - sowas wär heute undenkbar:D)
  • Tschaikowski Streichsextett ("Souvenir de Florence"): extremst süffig
  • Mendelssohn Streichoktett - mehr Uptempo als hier in den Ecksätzen geht kaum
  • Und für Fortgeschrittene: Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8, oder, wer's nicht ganz so brachial mag, Nr. 6
Für den Zug oder das Auto oder nebenbei als Hintergrund-Muzak taugen die allerdings alle nicht - gutes Audio-Equipment, ein bequemer Sessel, ein gutes Glas Wein, höchstens noch ein gutes Buch, mehr nicht.
 
Das ist jetzt ein schwieriges Feld. Was macht einen Schlager aus? Dass er leicht ins Ohr geht und sehr großen Erfolg hat? Ist dann La Bohéme ein Schlager? Mozarts Champagner-Arie oder gar "Der Vogelfänger bin ich ja"?

Tosti begriff sich nie als "Schlagerkomponist", sondern ganz klar als Künstler im klassischen Sinn. Tatsächlich erfreute er sich großer Verehrung seitens Verdi und Puccici, auch Franchetti meinte, ohne Tosti wäre er selbst nicht denkbar gewesen. Selbstverständlich ist Tosti klassische Musik. Ich bitte um Merkmale in seinen Stücken, die ihn von klassischer Musik klar abgrenzen.

Es liegt etwas an den "deutschen Ohren", welche in Tostis Liedern "Unterhaltungsmusik" im negativen Sinn hören wollen. Provokant gefragt: Wo ist bitteschön La Traviata nicht Unterhaltungsmusik? Will Verdi nicht unterhalten?

Wer die italienische Oper liebt, sollte sich Tosti mal anhören. Ernst genommen wurde er von Verdi, Puccini etc. Können wir ja auch mal.

Tipp: "Malía" oder auch "Ideale"
 
Zuletzt bearbeitet:
Einstieg

Ich darf an dieser Stelle noch die Werke von Felix Mendelssohn empfehlen, insb. z.B. die Ouvertüren Sommernachtstraum und Hebriden, aber auch die Symphonie Nr. 4 ("Italienische"). Gustav Holst wurde ja bereits genannt, hier ist natürlich neben "Mars" insb. "Jupiter" und dessen zentraler Teil hervorzuheben. Für Beethoven sind die Symphonien Nr. 3,5 und 7 sicherlich ein guter Einstieg, aber auch die Pastorale. Vor kurzem habe ich zudem die Werke von Frederick Delius entdeckt - hier gefällt mir besonders die Florida Suite: http://www.youtube.com/watch?v=3ljzZ1VHK14
 
Es liegt etwas an den "deutschen Ohren", welche in Tostis Liedern "Unterhaltungsmusik" im negativen Sinn hören wollen. Provokant gefragt: Wo ist bitteschön La Traviata nicht Unterhaltungsmusik? Will Verdi nicht unterhalten?

Unterhaltungsmusik oder Volksmusik ist nichts negatives. Hat auch nichts mit "deutschen Ohren" zu tun, es sei denn der Artikel in der englischen Wikipedia z.B. ist von einem typischen deutschen geschrieben. Warum sollen Verdi und Puccini keine Unterhaltungsmusik geschätzt haben? Nur sind die Tosti-Lieder nun einmal sehr seicht.

Natürlich sind Verdi und Puccini-Opern auch unterhaltend. Jedoch bieten deren Opern deutlich mehr Facetten als die Lieder von Tosti. Eine einzelne Arie, auch von Mozart, kann durchaus Unterhaltungsmusik sein und ist es z.T. auch. Eine Oper besteht jedoch nicht nur aus Arien.
 
Oben