Tipps zu klassischer Musik gesucht

Zwischenstand: Best of Tschaikowsky angeschafft, aber bei der Geräuchentwicklung im Zug hatte ich teilweise das Gefühl die Musik liefe nicht - einfach zu viel Umgebungsgeräusche, sehr schade!

Lieber Herr Gerads

wenn Sie in der Tat häufig die Deutsche Bahn beehren oder auch im Flugzeug Musik hören wollen, sollten Sie Anschaffung von noise-cancelling headphones in Betracht ziehen, die von vielen bekannten Herstellern erhältlich sind.

Nicht gerade eine billige Anschaffung, aber als regelmäßiger Tranatlantikflieger habe zumindest ich sie nicht bereut.

Herzliche Grüße

dE
 
manchem wird dann recht bald Gesualdo näherliegen als Mozart

ha, das bin ich :).

Als erstes sollte man mal die Messe de Nostre Dame von Machaut hören, sozusagen um ein (natürlich immer in igend einer Weise arbiträres) Fundament zu legen. Von der kulturhistorischen Bedeutung abgesehen zutiefst ergreifende Musik, sei man nun gläubig oder nicht. Eben das musikalische Äquivalent der Kathedrale von Chartres o.ä. Meiner bescheidenen Meinung nach ist der bürgerliche "Klassik"kanon zu fixiert auf das 19 Jhd. Gerade in den Epochen vor dem Barock gibt es sehr viel zu entdecken.
Im Übrigen, zum "Abschalten" sind mir immer noch die Impressionisten am Liebsten, insbesondere Debussy. Kann man nach der Children's Corner Suite schlecht gelaunt sein? Ein sehr guter Start in den Morgen, kein Verglich mit FFH... :D
 
Lieber Herr Gerads

wenn Sie in der Tat häufig die Deutsche Bahn beehren oder auch im Flugzeug Musik hören wollen, sollten Sie Anschaffung von noise-cancelling headphones in Betracht ziehen, die von vielen bekannten Herstellern erhältlich sind.

Nicht gerade eine billige Anschaffung, aber als regelmäßiger Tranatlantikflieger habe zumindest ich sie nicht bereut.

Herzliche Grüße

dE

die wären die ideale Lösung, da gibt es z.B. von Bose sehr feine. Falls es aber am Platz mangelt, sind schon In-Ear-Kopfhörer deutlich besser als die normalen. Beispielsweise von Shure. Sind etwas gewöhnungsbedürftig, kapseln aber auch schon ganz gut von der nervigen Umwelt ab.

Grüße,
Frank
 
Als erstes sollte man mal die Messe de Nostre Dame von Machaut hören, sozusagen um ein (natürlich immer in igend einer Weise arbiträres) Fundament zu legen. Von der kulturhistorischen Bedeutung abgesehen zutiefst ergreifende Musik, sei man nun gläubig oder nicht. Eben das musikalische Äquivalent der Kathedrale von Chartres o.ä.

Ja, allerdings klingt die pythagoreische Stimmung für das ungeübte Ohr doch seltsam. Nicht umsonst ist J. S. Bach eigentlich das Fundament der modernen abendländischen Musik.

N.
 
Nicht umsonst ist J. S. Bach eigentlich das Fundament der modernen abendländischen Musik.

Na ja, das wird immer wieder so formuliert, scheint mir aber doch arg vereinfacht und von einem ab Ende des 19. Jahrhunderts aufkommendem Personenkult um das "Dreigestirn der großen deutschen Komponisten" stark beeinflußt zu sein.

Hören Sie sich z.B. Monteverdi an oder auch Purcell, beide deutlich älter als Bach und nicht wirklich fremdartig in ihrer Klangsprache. Auch sollte man nicht vergessen, daß Bach sich selbst ja sehr in einer Tradition sah, die außer den "geradlinigen" deutsch-protestantischen Vorgängern (Schütz, aber auch z.B. Kuhnau oder Schelle) durchaus auch Vivaldi einschloß - höre dazu die Bach'schen Cembalokonzerte.

dE
 
Werter Herr Gerads,

als kleine Lektüreempfehlung kann ich Ihnen das Buch "Keine Angst vor klassischer Musik" des Musikjournalisten Michael Walsh an`s Herz legen.

Desweiteren ist evtl. auch der Video-Blog "Kaisers Klassik Kunde" des Magazins der Süddeutschen ganz interessant

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/33848

Ob das Hören klassicher Musik auf Bahnfahrten so toll ist, kann man bezweifeln wenn der aufgeweckte kleine Kevin vom Sitzplatz gegenüber in die Goldberg-Variationen brüllt oder Bachs 3. Suite für Orchester von der sächselnden Durchsage begleitet wird, dass soeben der freundliche Brezelverkäufer zugestiegen ist.

Der Hinweis mit den Bose-Quietcomfort-Kopfhörern ist daher angebracht. Von Bose gibt es auch sehr empfehlenswerte In-Ear-Kopfhörer.
 
Zwischenstand: Best of Tschaikowsky angeschafft,

Ach ja, eine kleine Ergänzung. Genau wie das Themengebiet "klassische Herrenmode" eignet sich auch die klassische Musik hervorragend zum Klugsch...en, Besserwissen und zum Snobben und bietet ein weites Betätigungsfeld für Leute wie uns.

"Best of Tschaikowsky", "Classic for Fitness", "Kuschelklassik" etc. sind fürchterliche Dinge, denn es geht natürlich auch um die Qualität der Aufnahmen und darum, wer die Aufnahme eingespielt hat.

Die 50-CD-Box "Best of Beethoven", 1986 eingespielt vom Gefängnisorchester Bratislava mag zwar billiger sein als eine CD der Deutschen Grammophon, eingespielt von Wilhelm Furtwängler - aber den Unterschied hört der geneigte Klassikfreund dann auch.

Wenn Sie Klassikfreunde und Opernhaus-Piusbrüder in Ihrer Umgebung komplett düpieren wollen, drücken Sie Ihre Vorliebe für "Rondo Veneziano" oder "Rock Symphonies" aus. Sagen Sie, wie sehr Sie sich auf die neue Tournee von Andre Rieu freuen und äußern Sie die Meinung, dass David Garrett eigentlich der kompletteste und virtuoseste Violinist sei.
 
Da stimme ich voll und ganz zu.

Allerdings gilt das wohl mit der Einschränkung, daß für einen vom Anfänger überblickshalber angeschafften Tonträger der bemängelten Art die angelegten Maßstäbe nicht ganz passen. Die Unterschiede erschließen sich in vollem Umfang sicher nur dem Kenner. Für den ist alles Andere als eine Referenzaufnahme rausgeschmissenenes Geld und - schlimmer noch - eine Ohrenqual. Grund genug jedenfalls, den Mitgliedern des Gefängnisorchesters Bratislava wegen Körperverletzung ihren Aufenthalt in dieser Institution zu verlängern:D:D.

Aber für den Anfänger ist es sicher gut zu wissen, daß es diese Unterschiede gibt.

Grüße Zieten
 
Mit André treffe ich mich jeden Samstag in Maastricht zum musikalischen Frühschoppen - ich weiß gar nicht, was ihr gegen den habt ;) :D
 
Ich finds ein bisschen überraschend, dass es anscheinend nur einen Faden über klassische Musik gibt? Habe diesen hier zufällig beim Suchen nach etwas Anderem gefunden.
Wäre ich kein armer Student, würde ich des Öfteren die Philharmonie besuchen. Aber das wird schon. Momentan kann ich mit meiner Musik auch überleben.

Empfehlen kann ich: 111 Jahre Deutsche Grammophon

Das sind zwei Kollektionen zu 56 und 55 CDs und im Handel für jeweils um die 100€ zu bekommen (Wenn die allerdings vergriffen sind, gibt es auch einige Händler, die gerne das Vielfache verlangen). Wenn man sich den Preis pro CD vor Augen führt, ist das natürlich ein klasse Angebot. Das Spektrum ist recht weit gefächert und die Qualität der Aufnahmen reicht von guten Durchschnitt bis zu einigen nahezu Referenzaufnahmen.
Man ist damit jedenfalls erstmal lange bedient und kann sich ein bisschen einen Eindruck verschaffen, was einem gefällt.
 
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