In der aktuellen Ausgabe habe ich etwas sehr bezeichnendes entdeckt:
Es geht um Taschenuhren aus Kupfer, die so laut Autor mit der Zeit immer schöner werden - nicht so wie bei Produkten aus Silber, bei denen jede Verfärbung schon einen "Weltuntergang" bedeute. Ja, genau. Patina auf Silber ist furchtbar, absolut nicht zu entfernen und wird auch z.B. von keinem Golschmied angewendet, um Tiefenwirkung o.ä. zu erzeugen.
Uhren aus Kupfer in aller Ehre, aber hier schreiben die Autoren Quatsch zusammen, und drehen unter dem Deckmäntelchen der Authentizität alles so, dass sich die entsprechenden Produkte (erstaunlicherweise im Flagshipstore in Düsseldorf erhältlich) gut verkaufen lassen.
Leider ist dieses Verhalten bzw. diese Schreibe mittlerweile für die Heritage Post bezeichnend, es hat immer mehr diesen gewissen, protzenden Unterton bekommen. "Unsere angepriesenen Produkte sind viel besser als das was du hast".
Ansonsten: die Fotostrecken wirken arg konstruiert, die Models wirken oftmals in der Bekleidung vollkommen deplatziert, und auch viele Anzeigenkunden lesen sich mittlerweile wie eine schlechte Satire ("Herrenfahrt - gentlemens car care"), alles weitere ist manchmal in Ansätzen interessant, lässt aber Tiefe vermissen. Wo ich die ersten zwei Ausgaben gerne und oft gelesen habe ist die aktuelle Hertitage Post an einem sonnigen Nachmittag durch. Schade.