Stimmt natürlich allgemein, aber bei Cove in Köln bspw. arbeitet ein sehr kompetenter Herrenschneider/Schnitttechniker. Auch wenn ich dem Laden generell trotzdem nicht viel abgewöhnen kann. Aber das nur nebenbei bemerkt.Dies hast du bei Ketten wie SuSu, RR und auch Cove nicht.
Ich trage seit Jahrzehnten Anzüge beruflich im IT-Umfeld, in dem es überhaupt keine Norm gibt. Nach einer Eingewöhnungsphase interessiert das niemand. Und privat ist man ohnehin völlig frei.Schön wärs. Ich würde Anzüge gerne häufiger tragen, aber das könnte in meinem beruflichen Setting nicht passend sein. Sakko und Chino ist da eher die Norm. Muss ich mal mit meinem Chef besprechen.
Ich trage seit Jahrzehnten Anzüge beruflich im IT-Umfeld, in dem es überhaupt keine Norm gibt. Nach einer Eingewöhnungsphase interessiert das niemand. Und privat ist man ohnehin völlig frei.
Es ist ein konstantes, einigermaßen absurdes Thema im Forum seit Gründung, dass man die Kleidung, die das vordringlichste Forumsthema ist, angeblich nicht tragen darf, weil man Angst hat, dass andere Leute, die man meist gar nicht kennt, das blöd finden könnten. Kleidung ist idealerweise ein Ausdruck von selbstbestimmter Identität. Man muss halt nur auch den Mut zum selbstbestimmten Leben aufbringen. Das nennt man dann Freiheit.
Klar, man kann so einige Beispielsituationen konstruieren, bei denen sartoriale Kleidung insgesamt nicht funktioniert, ein Schornsteinfeger wird den hellen Leinenanzug beispielsweise eher zuhause lassen, auch der Vertreter für landwirtschaftliche Maschinen hat möglicherweise bei seinen Kunden im Anzug mit neapolitanischer Bespoke-Raffinesse einen schweren Stand.Ich stimme Dir (bekanntlich) vollständig zu. Ich gestehe aber auch zu dass das nicht immer so leicht ist: von verpflichtender Arbeitskleidung (Schutzkleidung, Uniform, Corporate Identity) bis zu, allgemein, ständig wechselndem Kundenkontakt. Es gibt Erwartungen die man nicht immer ignorieren kann. Ich habe einen konstanten Kunden, die haben sich an meine Klamotten gewöhnt - kein Problem. Innendienst schon gar nicht. Wenn ich jeden Tag eine Handvoll anderer Kunden habe (z.B. Vertrieb, Einzelhandel, Bankschalter...) setzt diese Gewöhnung nicht ein und verschlechtert meine Wirkung auf die Kunden.
Ich würde also einschränken: wenn man ein halbwegs statisches Arbeitsumfeld hat ist es leichter "einfach weil man will" kleidungstechnisch rauszufallen.
Und das gilt für Anzüge natürlich genauso wie für andere beliebige Subkulturkleidung.
N.H.
Wenn der auch die Vermessung macht ist es doch okay. In Berlin ist es jedenfalls anders. Da war ich und hatte nachgefragt. Ungünstiges PLV bleibt aber mE.Stimmt natürlich allgemein, aber bei Cove in Köln bspw. arbeitet ein sehr kompetenter Herrenschneider/Schnitttechniker. Auch wenn ich dem Laden generell trotzdem nicht viel abgewöhnen kann. Aber das nur nebenbei bemerkt.
Klar, man kann so einige Beispielsituationen konstruieren, bei denen sartoriale Kleidung insgesamt nicht funktioniert, ein Schornsteinfeger wird den hellen Leinenanzug beispielsweise eher zuhause lassen, auch der Vertreter für landwirtschaftliche Maschinen hat möglicherweise bei seinen Kunden im Anzug mit neapolitanischer Bespoke-Raffinesse einen schweren Stand.
Aber wir sind hier im Forum doch ohnehin schon eine Gruppe mit gründlicher Vorselektion. Wenn man nicht das Interesse und die (manchmal auch nur situative) Gelegenheit für diese Kleidungsform hätte, wäre man i.A. nie hier gelandet. Auch der Threadstarter befindet sich in einem Arbeitsumfeld, in dem Sakko/Chino normal sind, was ja schon ein Upgrade für 90% der denkbaren Arbeitsumfelder wäre. Wenn man das richtig rüberbringt, sehe ich da gar kein großes Problem. Auch Anzugoutfits sind ja wandlungsfähig in ihrer Formalität.
Auch Anzugoutfits sind ja wandlungsfähig in ihrer Formalität
Das mit den Patch Pockets und der Shantung-Krawatte mag sicher stimmen.Das stimmt natürlich, wird außerhalb des Forums aber den wenigsten auffallen. Wenn Kunden, Kollegen, etc. in einem bestimmten Umfeld tatsächlich negativ auf das Tragen eines Anzugs reagieren sollten, wird daran auch ein weniger formelles Anzugsoutfit wenig ändern. Einfach weil der Unterschied keinem auffällt (bzw. die, denen es auffällt, werden in der Regel nicht diejenigen sein, die sich an einem Anzug stören). Wenn man also wirklich in einigen Berliner Straßen Gefahr laufen sollte, ob seines Anzugs verprügelt zu werden, werden einen wohl weder Patch-Pockets noch die Shantung-Krawatte retten
Wenn es hingegen weniger tatsächliche Reaktionen von außen sind, sondern eher das eigene Gefühl, overdressed zu sein, kann das Spielen mit dem Formalitätsgrad sicher helfen - und Spaß macht es sowieso.