Tryphon Tournesol
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Mein Lieber! So wenig ich auch von den medizinischen Künsten verstehe, so gewiss bin ich doch, dass sich der Facharzt für Anästhesie wohl mit Fug und Recht ein Künstler unter (Grob-) Handwerkern schimpfen darf! Den Chirurgen stelle ich mir als groben Metzger mit Beil und Säge vor, den Anästhesisten als gebildeten Gentleman, der gleich einem Fechtmeister geradezu magische Dinge mit seiner Spritze vollbringt, sie stets zielgenau einsetzt. Sei versichert, dass ich die allerhöchste Hochachtung für deinen Beruf – ach, was schreibe ich! – für deine Profession habe! Hätte ich dir aber den Übernamen «der Anästhesist» gegeben, hätte ich mich als der einfallslose Einfaltspinsel entlarvt, der ich bin, denn welcher Übername läge schon näher. Leider ist mir in Bezug auf den Abkanzler nichts Kreativeres eingefallen, weshalb die Begrenzungen meines stumpfen Geistes bei seinem Übernamen nur zu offenkundig hervorschimmern. Ich dachte mir, dass ich mit dem Kniff, dich – fälschlicher- aber nicht beleidigenderweise – den Chirurgen zu betiteln, erreichen könnte, die Illusion eines kreativen Geistes hier in der Runde der Gentlemen erwecken zu können. Ich bin gescheitert und entschuldige mich bei allen, insbesondere bei dir, für all die Unbill, die ich angerichtet habe.
Für den Oktober bleibt ja kaum mehr Zeit übrig. 