Stillose Autos - Top 5

Nur für den Fall, dass man mich falsch versteht:

Ich bin weder ein Apologet der aktuellen Version des Kapitalismus, noch ein Fan der Mode made in Moskwa. Ich wollte lediglich anmerken, dass das Gejammer á la "Wenn das Herr Bugatti noch miterleben müsste..." wohl etwas weltfremd ist. Die Herren Automacher hätten genauso gehandelt wie ihre ihnen nachfolgenden Konzerne, weil sie eben auch Geld verdienen wollten. Keiner von denen hat's aus Liebe zur Form gemacht.
 
Es gab einige Bosse in der Automobilhistorie, bei denen das Geldverdienen nicht an erster Stelle stand. Sie sahen sich in erster Linie als Künstler (Bugatti) oder Rennfahrer / Rennstallbesitzer.

Glaubst Du ernsthaft, wenn man Enzo Ferrari das Angebot unterbreitet hätte, mit Klorollen das 10-fache verdienen zu können, dann hätte er zugestimmt ? Ein Vollblutkapitalist hätte das...
 
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Ich wollte lediglich anmerken, dass das Gejammer á la "Wenn das Herr Bugatti noch miterleben müsste..." wohl etwas weltfremd ist. Die Herren Automacher hätten genauso gehandelt wie ihre Ihnen nachfolgenden Konzerne, weil sie eben auch Geld verdienen wollten. Keiner von denen hat's aus Liebe zur Form gemacht.

Das wird kaum vollkommen zu beweisen oder zu widerlegen sein. Allerdings entstehen wirklich bahnbrechende Ideen meinen Beobachtungen nach doch eher selten aus reinem Gewinndenken sondern zuvorderst aus Begeisterung für eine Idee. Erinnern wir uns daran: Benz und Daimler haben das Auto erfunden, nicht Henry Ford. Ford hat die Autoindustrie erfunden, die zuvor eine Manufakturbranche war. Ob er damit der Qualität des Autobaus einen Gefallen getan hat, bleibt zu diskutieen; die Quantität hat er sicher gefördert.

Auch in unseren Zeiten, in denen allzuviele Business School-Absolventen ohne allzugroße Kreativität, aber mit einem Gespür für die richtigen Worte im Business Plan Ihren Reichtum mithilfe mäßig innovativer Konzepte ansteuern (und - wenn sie denn gerade die richtige Blase treffen - auch gelegentlich finden), sind es doch oft die von einer Idee besessenen, die große Neugkeiten in die Märkte einführen. Allerdings führt die zunehmende Professionalisierung und Industrialisierung schon dieser Start Up-Phase allzuoft dazu, das diese kreativen Gründer schon wieder aus der Unternehmensführung verdrängt werden, noch bevor das erste Produkt überhaupt den Markt gesehen hat. Das kann gut gehen, wenn der dann neue professionelle business guy ein gewisses Gespür für die Idee hat, oft aber richtet die dann einsetzende stromlinienförmige Verformung und -verflachung der Idee zum einfach herstellbaren, einfach vermarktbaren Durchschnittsprodukt auch den Start Up zugrunde.

Um auf Bugatti und Ferrari zurückzukommen: Ich kenne die Geschichte Bugattis nicht, würde aber der These von Change zustimmen, daß Ferrari zumindest ursprünglich wohl eher unter die Kategorie ideengetriebener Kreativer als unter umsatzgetriebener Geschäftsmann fällt. Was natürlich auch nicht heißen muß, daß er oder andere dieser Ideen-Gründer grundsätzlich das Geldverdienen für vollkommen irrelevant gehalten hätten. Die Frage jedoch stellt sich nach "Welche Prinzipien sind mir am wichtigsten?" und "Wie weit gehe ich von diesen Prinzipien ab, um meines Verdienstes willen".

dE
 
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Seit Bestehen dieses threads überlege ich verzweifelt, welch fünf Autos für mich die stillosesten sind.
Ich kenne zwar Eis mit Stil, aber Autos mit Stil sind mir noch nicht untergekommen. Die würden möglicherweise auch nicht durch den TÜV kommen, weil der Stil an sich ein Unfallrisiko birgt.

Wenn stillos = häßlich ist, so sind schon fast alle Modelle genannt worden, außer den Neuerscheinungen der IAA.

Wenn ich so auf die 50 Jahre Fahrpraxis mit (überschlagen) rund 250 Autotypen zurückblicke, dann fallen mir so spontan nur die Fahrzeuge ein, die mir sehr viel Spaß gemacht haben und solche, von denen ich maßlos enttäuscht war. Der Stil hat mich weniger interessiert.

Obwohl, ich erinnere mich! Da fuhr ich zusammen mit der Tochter eines Dentisten zu ihren Eltern, um denen eine Wohnung zu verkaufen. Mit einem signalroten Opel Manta B! Um den totalen Schock zu vermeiden habe ich das Auto zwei Straßen weiter geparkt. Wir stiegen aus, und wer stand da? Der Papa...:eek:
Das Geschäft hat trotzdem geklappt. Aber seither gibbet immer zwei Autos in der Familie.;)

Ich versuche mal eine Aufstellung mit Kurzkommentar, was mir so in Erinnerung geblieben ist, aber ohne Rangfolge:

Die Flops:
- Honda Civic, um 1985: kriminelles Fahrverhalten, schiebt über die Vorderräder, rostet an allen Ecken, teure Reparaturen
- Mercedes C220, um 1995: langweiliges Auto, kein Fahrspaß, nix. Taxi halt.
- Ferrari Testarossa, um 1990: wenn ich denn mal drin war, klemmt Tür und Lenkrad das linke Knie ein, das rechte blockiert Lenkrad und Schalthebel. Beide Füße werden nach rechts zu den Pedalen abgewinkelt. Gebaut für zwei kleine Italiener. Aber: que bella maccina! Was für ein Sound! Welche Formensprache!
- Opel Senator 3,0 E, um 1977: Motorschäden alle 10.000 km, damals Leistungsstark und schnell - kaputt
- in diese Kategorie gehört noch Fiat 600, Innocenti 1000, Alfasud, Triumph Spitfire, Ford Taunus

Die Tops:
- VW 1600 Buggy, um 2000: Fahrspaß ohne Ende. Laut, luftig, unbequem
- Porsche 356 C, um 1964: die Mädels flogen drauf!
- Opel Diplomat V8, um 1967: US-Schaukel Made in Germany. Zum cruisen schön! Und viel Platz!
- Borgward Isabella TS Coupé, aber als Cabrio, um 1960: einer von 7 je gebauten!
- Spaß machte der Opel Manta A!!!, Opel GT, Fiat Uno, Alfa GTV, Opel Kadett C, Nissan Silvia, Mercedes W 124 und W 211, Rover V8, BMW 540i, Jaguar S-Type und XF.
 
bitte, bitte:
que bella macchina ;)
So viel Zeit sollte bei einem Testarossa schon sein.;)
 
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5) Sämtl. neue Audis mit Kirmesbudenbeleuchtung in den Scheinwerfern.
4) Porsche Cayenne
3) Porsche Panamera
2) Renault Avantime (!) (eigt. sämtl. Renault)
1) Opel Agila
 
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