Sommer und Kurzarmhemd!!!

Und wenn er ein Kurzärmeliges Hemd braucht? :P

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... ich hätte viel größere Angst, falls er einen Kurz-Lendenshort tragen würde!!!
 
Als ich ein Kind war, hieß das "ein kurzärmeliges Hemd" bei uns. Aber der Klang ist wohl nur seltsam, weil wir es nicht gewohnt sind. Warum also nicht?

Mathematisch halbeindeutig sind Hemden im Geschäft übrigens oft mit 1/2-Arm und 1/1-Arm ausgeschildert (bei genauerem Nachmessen dürfte man sich allerdings eher dem Wert 1/3 nähern...:confused:) -
das macht nach Adam Riese ein Halbarmhemd und ein Vollarmhemd bzw. Ganzarmhemd.

Hierdurch werden die, vielen persönlich unangenehmen, Begriffe "kurz" und lang" vermieden -
im Englischen existiert zusätzlich die Bezeichnung longitudinally challenged sleeves.

Mit einer kurzen algebraischen Betrachtung und etwas Bruchrechnung habe ich daher soeben das Problem des teilweise gewaltigen stilistischen Unbehagens gegenüber diesem Kleidungsstück analysiert und gelöst :

Man muss einfach nur die Knopfleiste des Halbarmhemds ebenfalls halbieren (oder dritteln, s.o.) -
dann ist ästhetisch alles im Lot.

Zum Vergleich einfach obiges Bild des Mannes mit den Händen in den Taschen/Gürtelbund betrachten (oder ein Polohemd).

Ein eventuell für den nächsten Sommer realisierbares Stilmagazin-1/2-Arm-Hemd darf auf dieses Feature nicht verzichten. :)
 
Dieses Hemd sollte natürlich aus Tweed und 7-fach gefaltet sein. Ausserdem braucht es zwei Rauhlederriemen, die selbstversändlich nicht geschlossen werden. Hinten könnte in grossen Lettern "Sprezzatura!" mit goldenen Fäden eingestickt sein. Das perfekte Sommerhemd. Dazu hautenge Chinos und eine Holzkrawatte. Die Warteliste wird lang sein.

passt super zum schwarzen Sakko!
 
wenn ich an die Zeit zurückdenke, als ich noch im japanischen Markt herummarodierte: Termine von Juni - Mitte September (August haben die, wenn ich mich recht erinnere ohnehin Ferien) waren nicht angesagt .... es bestand, zumindest in meiner damaligen Firma (die immerhin in Tokio eine "Repräsentanz" mit ca. 30 Leuten hatte) die Auffassung, das Kundenbesuche nur im geschlossenen "grossen Dunklen" zu absolvieren waren ...

Das ist in einigen Bereichen heute immer noch so. Inwieweit Cool Biz (seit 2005) und seit letztem Jahr Super Cool Biz umgesetzt wird, haengt in erster Linie vom Arbeitgeber, der Position und Abteilung ab. Im Backoffice kann eher Anzug und Krawatte weggelassen werden als z.B. im Aussendienst.

Die obon-Ferien betragen in meinem Umfeld meist nur 3-5 Tage mitte August. :o
 
Weiß jemand, seit wann es Hemden mit kurzen Ärmeln gibt? Seit der (kurzen) Umstellung von von Baumwolle auf Polyester? Waren die Hemden so scheußlich, dass auch das Aufkrempeln keine Besserung brachte? Mich würde der Grund dieser Neueinführung interessieren. Sie muss irgendeinen Vorteil gegenüber dem zuvor Üblichen gehabt haben. Vielleicht auch die Materialknappheit nach dem Krieg, die auch Anzugwesten und Zweireihern nahezu den Garaus gemacht hat?
 
Weiß jemand, seit wann es Hemden mit kurzen Ärmeln gibt? Seit der (kurzen) Umstellung von von Baumwolle auf Polyester? Waren die Hemden so scheußlich, dass auch das Aufkrempeln keine Besserung brachte? Mich würde der Grund dieser Neueinführung interessieren. Sie muss irgendeinen Vorteil gegenüber dem zuvor Üblichen gehabt haben. Vielleicht auch die Materialknappheit nach dem Krieg, die auch Anzugwesten und Zweireihern nahezu den Garaus gemacht hat?

Wenn Manschetten und Krägen verschlissen waren, dann wurden untere Rückenteile und Ärmel dazu verwendet, dem Hemd einen neuen Kragen zu verpassen. Solche Hemden habe ich selbst gesehen, Gott sei Dank nicht tragen müssen.
Auf jeden Fall hat die Hausfrau bis Anfang der 50er Jahre ihre Wäsche und die ihres Mannes gepflegt.
Das Material (in der BRD) war nicht knapp, aber die Bedürfnisse sind anders, wenn man Hunger hat.

Und Hunger gab es seit ca. 1914 in Deutschland...
 
Bei allen verständlichen visuellen Bedenken sind Kurzarmhemden mit Sakko auch praktisch unvorteilhaft.

Die Hemdmanschetten schützen die Sakkoärmel vor Verschmutzung. Hemden kann man waschen, Sakkos eher nicht. Wenn man mit Kurzarmhemd schwitzt, werden die Sakkoärmel schnell speckig und dreckig. Deswegen sollte auch immer ein wenig Manschette aus den Sakkoärmeln hervorschauen.

Ein Langarmhemd sieht also nicht nur besser aus, sondern ist auch besser. Schwitzen tut man im Sommer eh.
 
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