Snapshot pOrn


Hotelzimmer und Hotelzimmernutzung passen nicht immer zusammen: Da verbringt man nur wenige Nachtstunden in tollsten Räumen und kann deren Komfort kaum nutzen – oder klemmt sich ganze Abende zwischen Bett und Mini-Tisch eines kargen Budget-Zimmers, weil doch noch etwas Unerwartetes erledigt werden muss …
Gestern gab’s ein Match: Den Nachmittag habe ich am eminenten Schreibtisch einer Suite im herrlich altmodisch eingerichteten Beau Rivage Neuchâtel zugebracht – mit weitem Blick über den kalten, grauen See, aber dennoch ganz produktiv .
 

Ämter gibt’s, die man mal vertretungshalber übernimmt – und dann ein Leben lang behält. Ich wurde so zum Haus-Nikolaus. Gleich mach ich meine Runde. In den Tüten ist, Ehrensache, auch Selbstgebackenes. – Und mein backtechnisch echt begabter Ältester könnte selbst auch etwas über ungewollte Ehrenämter sagen …
 

Das letzte Schild, auf dem „Draußen nur Kännchen!“ stand, habe ich vor sechs Jahren einem ziemlich tristen Hotel in einem ganz und gar tristen Schwarzwaldort abgequatscht. Gehört habe ich den Satz ewig nicht mehr – und ja auch nicht geschrieben, sondern einen – meinetwegen tristen – Wortwitz mit dem im Bild zu sehenden (Advents-)Kränzchen machen wollen, das für unser Geschirr kaum Platz ließ.

Merke: Das Café liegt im hippen Winterhude. Hier muss man, wenn man eine Latte macchiato bestellt, als Sonderwunsch „normale Mich“ anmelden, sonst kommt Irgendwasmithaferoderausmandeln. Aber es kann ja nicht mehr lang dauern, und Filterkaffee ist wieder das It-Getränk, mit Dosenmilch vielleicht – und das kommt, natürlich, nur im Kännchen.