Snapshot pOrn



So geht Hotellift: ohne Gags, ohne Flimmerwerbung fürs Spa und ohne “elevator music”. Dafür mit Stoff ausgeschlagen wie ein würdiger Reisekoffer.
Das “Trois Couronne” in Vevey ist ein grandioses Reservat einer sonst fast untergegangenen (materiellen) Hotelkultur, und natülich reist man bei der Ankunft nicht mit einer albernen Keycard aufs Zimmer, sondern mit einem massiven Schlüssel samt schwerem, posamentiertem Schlüssel, den man tagsüber an der Rezeption deponiert. Bei der Wiederkehr braucht man die Nummer nicht aufzusagen; der Concierge weiß schon Bescheid: “207, Monsieur?”
 
Wie heißt es so schön? Es gibt sie noch, die guten Dinge. Schön, wie Du Deine Eindrücke beschrieben hast. Ich verstehe, denke ich, genau was Du meinst. So sollte es eigentlich immer sein. Eben nicht modisch/modern sondern mit feiner Art und elegantem Stil.
 
Ja, und es müssen keine rar gewordenen Dinge sein, an denen man sich erfreut. Ich fühlte mich auch durch ein Detail geschätzt, das, zugegeben, sehr dicht an der Grenze zum albernen Gimmick liegt: Die personalisierte Zahnbürste

gibt es vielleicht auch in anderen Häusern; hier passte sie bestens zur Atmosphäre diskreter Aufmerksamkeit und Zuwendung.
 
...der Beginn einer Tradition: nach weiteren fünf Jahren fahren sie dann unter diesem Namen beim Hafengeburtstag mit!

Gestern auf dem Weg zur Europawahl war die Kleidungswahl wohl eine Art subtiler Hoffnung -
nach den Ergebnissen stellt sich aber die Frage, ob dieses sartorial-magische Denken quasi in die Hose gegangen ist?

Vielleicht gibt es aber mit vereinten Kräften und Appell an den englischen Sportsgeist doch ein zweites Referendum...