Slow Wear bei Brigitte

Sehr interessant, vielen Dank. Ich habe erst kürzlich (durch einen Fehler im System?) von Lodenfrey eine günstige Incotex Chino in Steingrau für 100 statt 200 € erwerben können und bin damit eigentlich recht zufrieden.
 
Verzeihung meine Anmerkung mit der Incotex-Hose ist wohl am Thema vorbeigeschossen.

Zur Aufklärung des Missverständnisses meinerseits:

Ich habe es mit der namensgleichen italienischen Unternehmensgruppe (slowwear.it) verwechselt zu dem auch Incotex gehört. Das nächste Mal lese ich lieber erst den Artikel richtig bevor ich voreilig so einen Unsinn schreibe. :)

Immerhin kaufen mir so die ganzen Brigitte-Leserinnen nicht die Hosen weg :D.

Herr Berendson scheint wohl einige Sachen richtig erkannt zu haben, reitet aber selbst auf Klamotten anderer herum, wenn man sich die letzten Einträge in seinem Blog mal durchließt.

Nun ja, keine Ahnung was er damit bezwecken will. Für mich drückt es aber ebenso Unsicherheit aus, die er in seinem Interview anderen pauschal aufdrücken will (ob zurecht oder nicht sei mal so dahingestellt).

Oder habe ich da wiederum eine falsche Ansichtsweise?

Ich denke jedenfalls das Positivbeispiele besser geeignet wären, im Gegensatz zu Negativbeispielen und pauschalen Aussagen zu einem bestimmten Kleidungsstil einer Gruppierung (Komischerweise begegnet mir das auf Internationalen Seiten seltener).

Nichtsdestotrotz werde ich mir seinem Blog wohl mal öfters zur Gemüte führen und schauen ob mein Eindruck vielleicht doch falsch war.
 
Herr Berendson scheint wohl einige Sachen richtig erkannt zu haben, reitet aber selbst auf Klamotten anderer herum, wenn man sich die letzten Einträge in seinem Blog mal durchließt.

Nun ja, keine Ahnung was er damit bezwecken will. Für mich drückt es aber ebenso Unsicherheit aus, die er in seinem Interview anderen pauschal aufdrücken will (ob zurecht oder nicht sei mal so dahingestellt).

Oder habe ich da wiederum eine falsche Ansichtsweise?

Ich denke jedenfalls das Positivbeispiele besser geeignet wären, im Gegensatz zu Negativbeispielen und pauschalen Aussagen zu einem bestimmten Kleidungsstil einer Gruppierung (Komischerweise begegnet mir das auf Internationalen Seiten seltener).

Lieber Imagine,

Sie sprechen mir aus der Seele. Das Slow Wear Team hat auch in meinen Augen die immer wieder sehr irritierende Angewohnheit, die oft sehr interessanten und informativen Reportagen über hochwertige Kleidung und handwerklich herausragende Accessoires durch selbstgefällige und möchtegern-elitäre Herablassung gegenüber dem ausgemachten Feindbild "Deutsche Mittelmäßigkeit" zu kompromittieren. Sehr schade. Die Themen verdienen eine souveränere Behandlung, und Herr Berendson et al können ja offenkundig auch anders.

Sehr richtig ist auch Ihre Beobachtung, daß derart ausgeschlachtete Negativbeispiele in vergleichbaren Englisch- und Französischsprachigen Blogs eine äußerst seltene Ausnahme sind. Wird hier die "Deutsche Mittelmäßigkeit" Opfer seiner eigenen Projektionen? Oder schlägt nur das Bedürfnis des PR-Beraters durch, um jeden Preis Aufmerksamkeitspunkte zu sammeln?

dE
 
Wird hier die "Deutsche Mittelmäßigkeit" Opfer seiner eigenen Projektionen?
Gut möglich -
bzw. äussert sich die o.g. Unsicherheit in einem entsprechenden "Sicherheitsdenken" ?

Es gibt ja eine Art Kanon an "Sicherheits"-Bekleidungsregeln, der in den diversen Zeitschriften häufig wiederholt wird -
gerne auch dramatisierend als Modesünde, Fauxpas oder Expertenwarnung entsprechend bebildert und ausgeschmückt.

Vom mahnenden "Das tut man nicht"-Zeigefinger zum "auf andere Leute deutenden/bloßstellenden"-Zeigefinger ist es dann bei entsprechender Disposition ein kurzer Weg.

In dem BRIGITTE-Interview irritiert mich der Hinweis auf die Kniestrumpf-Stilregel, der traditionellerweise nie ohne die Begriffe "Haut und Haar" auszukommen scheint.
Faktisch ist diese "Gefahr" aber kaum gegeben, da für gewöhnlich das zu lange (Ziehharmonika-)Hosenbein dem entgegenwirkt...;)

"Den Männern ans Herz gelegt" hätte Herr Berendson vielleicht doch besser gepflegte Schuhe oder seine Vorstellungen von Passform sehr viel deutlicher thematisieren sollen ?
 
Es ist ein schweres historisches Erbe, das Fehlen eines in anderen Lebensbereichen selbstbewussten, weil politisch souveränen Bürgertums in Deutschland. Intellektuell faszinierend aber, dass sich das Scheitern der Aufklärung und der bürgerlichen Revolutionen vom 17. bis 19. Jhd. noch im Stil der Kniestrumpfdiskurse des 21. niederschlägt.
 
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