Single Malt Whisky

Naja, 40% sind 40%, aber ein guter Single Malt sollte nicht nach Listerine schmecken (oder so brennen).

Vielleicht mal mit Eis oder etwas Wasser probieren und dann herantasten. Ich habe gerade einen Cognac hier, da ging es mir ähnlich.

Btw: Habe jetzt mehrfach im Fernsehen den Namen "Lagavulin" gehört, ist derzeit wohl "in", traditionell einer der rauchigsten Whiskys (Götz Alsmann: "Aufgelöster Reifen"). Ich glaube nicht, dass er plötzlich so vielen Leuten schmeckt, viele möchten sicher nur unbedingt dabei sein.
 
Naja, 40% sind 40%

40 vol.% sind mir inzwischen tatsächlich zu wenig, die schmecken eigentlich alle vergleichsweise wässrig.
Dalmore gehört zu den wenigen Brennereien, die da positiv überraschen können.

Vielleicht mal mit Eis oder etwas Wasser probieren

Entschuldigung, aber wenn jemand seinen Whisky nicht pur mag, dann soll er doch einfach etwas anderes trinken. Es gibt so viele andere Getränke!

Btw: Habe jetzt mehrfach im Fernsehen den Namen "Lagavulin" gehört, ist derzeit wohl "in", traditionell einer der rauchigsten Whiskys (Götz Alsmann: "Aufgelöster Reifen").

"Aufgelöster Reifen" trifft es schon ganz gut. Ich nenne das auch gern "einen Auspuff auslecken". Es gibt allerdings auch in meinem Bekanntenkreis Menschen, die so etwas wie Balvenie nicht einmal anfassen würden. Auch nicht heimlich. Rauchige Whiskys haben ihren Charme, aber es hängt stark vom Rauch ab. Ich mag inzwischen Ardbeg auch ganz gern, weil er hinter der enormen Rauchwolke ein paar sehr angenehme Fruchtaromen versteckt. Aber Lagavulin (und Laphroaig) geben mir mal so gar nichts.
 
Nach dem ersten Schluck an das Wegschütten oder Verschenken zu denken, ist aber etwas vorschnell.
Oder will sich da schon jemand anbieten? ;);););)
 
Interessant wie unterschiedlich doch der Geschmack ist. Der Lagavulin ist einer meiner (normal erhältlichen) Lieblinge, womit ich wohl nicht ganz so alleine stehe: https://www.whisky.de/shop/Schottland/Single-Malt/Islay/Lagavulin-16-Jahre---1.html

Die Qualität ist für den Supermarktpreis doch wirklich sehr gut, der Rauch auch nicht so beißend medizinisch wie bei einem Laphroaig bspw. Das hat nichts mir "In" sein zu tun, oder "unbedingt dabei sein", mir schmeckts halt. Ich trinke alles was schmeckt, vom Rauchbomber zum schüchternen Blümchen.

Zum früher besseren Preis gab es noch den Talisker 10, sehr scharfer, fast pfeffriger Suff mit Rauchnote. Ich war vor Ort und das Getränk schmeckt wirklich wie die Lokalität - es kommen sofort Bilder und der Geruch von Salzwasser, so machen Urlaubserinnerungen Spaß.

An ein Getränk gewöhnen ist mMn auch Blödsinn. Entweder es schmeckt - oder halt nicht. Gibt genug zu Trinken für jeden. ;)
 
Mir schmecken die rauchigen Sachen auch nicht. Mein daily-rocker ist z.B. Cragganmore.
Ich gebe aber dem stillosen Recht: 40 % sind mir auch fast zu wenig, gerade wenn man sich die Sonderabfüllungen in Fassstärke (50 % plus) anschaut (probiert), merkt man, dass Brennen im Rachen und Alkoholmenge wohl nicht in Abhängigkeit stehen.
 
Btw: Habe jetzt mehrfach im Fernsehen den Namen "Lagavulin" gehört, ist derzeit wohl "in", traditionell einer der rauchigsten Whiskys (Götz Alsmann: "Aufgelöster Reifen"). Ich glaube nicht, dass er plötzlich so vielen Leuten schmeckt, viele möchten sicher nur unbedingt dabei sein.
Lagavulin ist ein guter Whisky. Er ist vielleicht etwas overhyped, weil er Teil von Diageos nerviger "Classic Malt Collection"-Promotion ist. Vorteil ist, dass es ihn deswegen so ziemlich überall zu kaufen gibt, Nachteil ist, dass er erstens zu teuer ist (wem die Richtung liegt: ein Ardbeg Uigedail kostet nur einen Hauch mehr und ist deutlich besser, ein Laphroiag Triple Wood kostet weniger und ist spannender) und er ein bisschen extrem nach dem Sherryfass schmeckt.

Wer dieses Highlight unfreiwilliger Komik noch nicht gesehen hat, kann eh nicht mitreden: https://www.youtube.com/watch?v=6u-UjswzDcU (Getoppt nur von Persiflage des legendären Fusel 69 Videos, das leider nicht mehr online zu sein scheint).

Der Sherry führt dazu, dass Lagavulin meist auch mehr oder weniger gerne von Leuten getrunken wird, die eigentlich die Rauch/Torf/Jod-Aromatik des Grundprodukts nicht mögen. Meine eigene Erfahrung: Ich bekam vor wahrscheinlich so 20 Jahren mal einen Laphroaig 10Y angeboten, den ich für ungenießbar hielt. Andere Single Malt Erfahrungen beschränkten sich damals auf Glenfiddich. Ein paar Jahre später kriegte ich zum Geburtstag dann eine Flasche Lagavulin. Die trank ich und freundete mich mit dem Inhalt an, was dazu führte dass ich mich in die Thematik eintrank bzw. einarbeitete. Inzwischen ist der Laphroiag 10Y einer meiner Lieblingswhiskys, obwohl man die meisten Leute damit nach wie vor jagen kann. "An acquired taste", wie man so schön sagt.

Insofern kann der Lagavulin 16y sicher eine Brücke zu den torfigen Malts schlagen, man muss dabei aber bedenken, dass er zum einen die ganze typische Charakteristik massiv mit dem Sherry überlagert, zum anderen aber jeden enttäuschen wird, der gerne untorfige Highland Malts trinkt (letztere sollten sich der torfigen Welt z.B. eher über den ein oder anderen Bruichladdich oder mit Umweg über den ein oder anderen Speyside nähern).

Der Lagavulin schmeckt für einen Islay Malt sicher ungewöhnlich vielen Leuten so gut, man muss aber fairerweise sagen, dass es ein bisschen so ist, wie wenn man sagt, dass ein (zu) trocken ausgebauter Moselriesling so gut schmeckt, weil man zwei Stück Zucker drin aufgelöst hat. Das Nutzen von Sherryfässern ist normal und nicht mit Zucker im Wein zu vergleichen, aber es ist beim Lagavulin halt etwas viel, böse Zungen würden sagen es ist dem Master Distiller gelungen die Grundcharakteristik seiner Spirituose mit dem Fass zu überdecken. An die Weinwelt denkend, ist er da aber in guter Gesellschaft ;).

Und mit der Kenntnis der "Classic Malt Collection" Whiskies kann man sich auch nicht als Connaisseur feiern.

Entschuldigung, aber wenn jemand seinen Whisky nicht pur mag, dann soll er doch einfach etwas anderes trinken. Es gibt so viele andere Getränke!



"Aufgelöster Reifen" trifft es schon ganz gut. Ich nenne das auch gern "einen Auspuff auslecken". Es gibt allerdings auch in meinem Bekanntenkreis Menschen, die so etwas wie Balvenie nicht einmal anfassen würden. Auch nicht heimlich. Rauchige Whiskys haben ihren Charme, aber es hängt stark vom Rauch ab. Ich mag inzwischen Ardbeg auch ganz gern, weil er hinter der enormen Rauchwolke ein paar sehr angenehme Fruchtaromen versteckt. Aber Lagavulin (und Laphroaig) geben mir mal so gar nichts.
Es geht ja nicht um das Verdünnen des Whiskys, sondern um ein paar Tropfen Wasser. Weniger ist mehr wie bei der WGP .... (und mehr Wasser kann man später noch reinschütten, wenn man es probieren will, raus kriegt man zuviel Wasser aber nicht mehr). Die machen tatsächlich einen Unterschied, ich kann es nicht chemisch erklären, ist aber so.

Nachdem der Master Distiller von Laphroaig mal erklärt hat, er trinke im Sommer ganz gerne mal einen Dram Quarter Cask auf einem Eiswürfel denke ich, dass man wahrscheinlich ohnehin experimentierfreudiger sein sollte.

Torfige Whiskies können sehr unterschiedlich sein. Bevor Du den Lagavulin wegschüttest darfst Du ihn gerne mir schicken. Ich mag torfige Whiskies gerne, kann mich aber zum Beispiel nicht so mit dem Caol Ila anfreunden (jedenfalls nicht mit der Standardabfüllung), andere lieben den, mögen dafür aber keinen Laphroaig.

Grundsätzlich muss man anerkennen, dass Single Malt in verschiedenen Macharten existiert, die man ggf. nicht alle mögen muss. Es sagt ja auch kein Burgunderaficionado, dass Bordeaux zwangsläufig schlecht sind, weil sie ihm zu intensiv wären. Es gibt auch Leute, die beides mögen, man muss es aber auch nicht.
 
Es geht ja nicht um das Verdünnen des Whiskys, sondern um ein paar Tropfen Wasser.

Schon verstanden (und bei Fassstärke auch höchst empfehlenswert), aber wem schwachprozentiger Fusel nicht mundet, dem wird auch kein Wasser helfen - wer Whisky nur unter 40 Prozent mag, der möge doch bitte etwas anderes als Whisky trinken. Warum sollte man etwas unbedingt mögen wollen?
 
Es gibt natürlich Leute, die wirklich Lagavulin bevorzugen, ich finde ihn immer noch speziell. Böse Zungen sagen auch, er wäre früher rauchiger/medizinischer gewesen (kann ich nicht beurteilen).

Zu Balvenie & Co: Ich habe kürzlich einen Benromach 10Y probiert, eigentlich auch gehobene Einsteigerware, aufgrund der kleinen Brennblasen unterwartet intensive Geschmacksaromen. Muss man auch mögen, da ist der Balvenie doch die sicherere Wahl.

Und zum Herrn Lüning mit seinem Shop u. den Youtube-Videos, ein weiteres Geständnis: Noch nie bei ihm bestellt, whisky.de ist in der Regel zu teuer und man nimmt keine KK oder Paypal. Da bin ich mittlerweile zu bequem, auch wenn ich damit Banken/Zahlungsanbieter oder womöglich sogar die Bargeldabschaffung fördere.
 
Oben