Single Malt Whisky

Junge, Junge Jerick, prima Infos, vielen Dank! :) Komme kaum nach mit dem Lesen ;)

Grüße

Andreas

P.S.: Das soll aber nicht heissen, dass du aufhören sollst ;)

Tach auch Andreas,

ich hoffe doch, dass es nicht nur dir gefällt. Ich werde sicherlich, wenn gewünscht, weiter arbeiten. Allerdings werde ich diese noch bei meiner Freundin verbringen, dementsprechend eng ist die Zeit...;)
 
Ja, ich weiß. Ich habe nich geschrieben. 4 Wochen Roadtrip waren dazwischen.

Ich werde die Tage erstmal einen Tastingbericht eines franz. Whiskies nachreichen =)
 
1. Malt Irish Whiskey und Single Malt Irish Whiskey:

Dieser muss aus 100% gemälzten Getreide bestehen und diese ist heute meistens Gerste

2. Pure Pot Still Irish Whiskey:

Dieser wird, wie Single Malt Scotch Whisky, in sog. Pot Stills hergestellt (=> Mehr dazu im Kapitel Herstellung und Reifung) und enthält gemälzte und ungemälzte Gerste.

3. Blended Irish Whiskey:

Besteht aus aus Grain- und Maltwhiskey.


Du hast noch eine Unterscheidung beim Irischen Whiskey vergessen: Die zwischen protestantischem und katholischem Whiskey :cool:

Dreifach gebrannt werden sie aber allesamt, ohne Unterscheidung der Konfession!
 
Zuletzt bearbeitet:
Soo, ich habe den franz. Whisky probiert:

Ein eher unbekannter Whisky aus der Lorraine.

Aus dem Hause: Maison de la Mirabelle. Eigentlich ein Hersteller für Mirabellenschnaps, hat sich mal vor 2 Jahren gewagt, Whisky zu verkaufen. Wie alt er in der Flasche und wie lang er reift(e), konnte ich leider nicht rausfinden. Es war ein verspätetes Weihnachtsgeschenk meiner Liebsten, da die Franzosen ihn nicht verschickt haben. Also haben wir im 4-Wöchigen Frankreich Urlaub mal dort geschellt und mitgenommen.

Und hier ist die erste Verkostung:

Ein Stoff mit 40 Umdrehungen.

Farbe: Sattes, tiefes Gold. Sieht schon lecker aus.

Geruch: Wow. Zuerst leicht alkoholisch, danach kommt ein wunderbares Bukett aus Malz, Honig, Süße und ein bisschen Sherry. Toller Geruch. Sehr leicht, nicht zu stark.

Geschmack: Ähnlich wie der Geruch, nur dass sich die Süße stärker durch den Gaumen ausbreitet. Viel Malz, viel Honig, viel lecker, so würde ich es für mich aus den Punkt bringen. Schöner, runder Stoff.

Abgang: Schade, ein bisschen kurz? War da was? Aber Geschmack und Geruch trösten gut über den verlorenen Abgang hinweg. Kein Punkt Abzug dafür.

Fazit: Runde Sache, toller Stoff. Schön leicht, schöne Aromen. Ideal für den Sommer auf der Terasse, aber auch für den Winter. Allrounder, der in meinen Augen seinen großen Brüdern aus Schottland gute Gegenwehr leisten kann.
 
Single Malt Whisky - Der nächste Teil

SO, endlich werde ich mich dem letzen Teil widmen.

Die Herstellung und Reifung von Single Malt Whisky.

Was brauchen wir dafür? Eine kleine Zutatenliste:

- Gerste
- Wasser
- eine pot-still/Brennblase
- Fässer

Ok. Soweit doch eigentlich ganz einfach, nicht wahr?

Zuerst müssen wir die Gerste vermälzen. Das bedeutet, die Gerste wird in Gerstenmalz verwandelt. Die Gerstenkörner werden ca. 1-2 Tage unter Wasser gehalten und danach zum Keimen ausgelegt. Sobald der Keimvorgang beginnt, werden die Körner getrocknet. Und das ist dann in der Herstellung ein ganz wichtiger Teil für den Geschmack. Denn: Auf die Trocknung kommt es an. Klassischerweise wird mit Rauch getrocknet. Dadurch bekommt das Malz eine Rauchnote, die auch dann später im Whisky zu finden ist. Je nachdem wie stark geräuchert wird, wird auch die Rauchnote im Whisky stärker. Manche Destillen verbrennen aber auch Torf. Dadurch bekommt der Whisky eine sehr starke Rauch- aber auch eine Torfnote. Und je nach Menge des verbrannten Torf ist diese eher weich oder eher stark. Um ein Beispiel zu nennen: Laphroaig ist ein sehr stark getorfter Whisky. Ob man sowas mag, muss man einfach mal probieren. Die klassische Insel für (stark) getorfte Whiskies ist Islay ("Eila" gesprochen).

Nun haben wir schonmal getrocknetes Malz. Das wird geschrotet und eingemaischt. Wie beim Bier. Das heißt, das Malz wird in Wasser eingeweicht. Dadurch wird die Stärke verzuckert und so für die später zugefügte Hefe verwertbar. Dies dauert dann einige Tage, aber dann ist der Sud genauso wie er sein muss. Der Maische wird dann erstmals Hefe zugefügt und leicht vergoren.

Und jetzt kommt der nächste Schritt: Die Destillation.

Die Maische wird verbrannt, verdunstet und kommt auf der anderen Seite der Brennblase als Schnaps wieder raus. Aber brennen ist nicht gleich brennen. Auch die Form und Art der Brennblase kann den Geschmack z.B in seiner Weichheit beeinflussen. Der Schnaps, der dabei entsteht, darf übrigens noch nicht Whisky genannt werden. Man kann auch nicht alles gleich nehmen. Das rauslaufende Destillat wird in 3 Teile geteilt. Der erste Teil ist sehr ungenießbar, danach, in der Mitte, wird es lecker, und danach kommt der Rest, der ebenfalls nicht genießbar ist. Hier hat der Brennmeister aber eine kleine Schwierigkeit: Er darf nicht probieren. Das Destillat läuft durch einen geschlossenen, verglasten Schrank, der aus Steuergründen verplombt ist. Daher ist es seine Erfahrung, die uns diesen Traumstoff beschert.

Der mittlere Lauf wird nun in Fässer abgefüllt. Es werden hierfür niemals frische Fässer verwendet, sondern immer benutzte. Klingt komisch? Ist aber hilfreich. Das Reifen im Fass verändert stark den Geschmack des Whiskies. Da er ja jahrelang in Kontakt mit dem Holz ist, nimmt er auch viel vom Holz auf. Wenn das Fass z.B früher ein Portweinfass war, so wird der Whisky später eine Portweinnote bekommen. Vorteil von der Reifung grundsätzlich: Der Alkohol kann besänftigt werden. Meiner Meinung nach wirken hier vorallem Sherry- und Portweinfässer sehr besänftigend. Sie können den Whisky sehr süßlich schmecken lassen. Bourbonfässer hingegen lassen oft eine Vanillenote spüren und der Whisky ist, finde ich, eher etwas stärker.
Während der Lagerung verdunstet pro Jahr immer ein kleiner Teil des Whiskies...Dies ist der Angels Share. Also der Anteil der Engel an der Produktion...

So, jetzt haben wir doch schon wieder einiges gelernt. Aber es kommt nocht etwas. Also noch ein bisschen durchhalten. ;)

Whisky darf sich erst Whisky nennen, wenn er 3 Jahre lang im Fass lagerte.

Das wars auch schon zu Herstellung und Reifung.

Somit wäre meine Arbeit über Whisky geschrieben...Ich hoffe, es hat ein bisschen gefallen.

Guten Morgen...

Jerick
 
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