Single Malt Whisky

Da ich auf diesem Gebiet noch eine Bildungsschwäche habe, habe ich im letzten Winter und diesen Herbst ausgiebig versucht, diese durch aufmerksames Saufen äh Verkosten :cool::D langsam aufzulösen und möchte dies auch als Anregung für ähnlich an Geschmacksexplosionen Interessierte weitergeben. Wie in jedem Themengebiet gibt es auch hier eine Lernkurve, auch wenn man wie schon seit Jahrzehnten bei Wein verkostungstechnisch einschlägig vorgebildet ist.

Da ich wie schon häufiger im Was-trinke-ich-heute-Thread erwähnt Weinliebhaber bin (gelegentlich auch inkl. feinem trockenen Amontillado-, Palo-Cortado- und Oloroso-Sherry), interessieren mich in Spirituosen hauptsächlich die Fruchtaromen, ggfs. mit exotischen Gewürzen und anderen Einflüssen, die die lange Lagerung in aromatisiertem Eichenholz mit sich bringen kann. Mit länger gereiftem Rum habe ich mich schon seit längerer Zeit hin und wieder intensiv auseinander gesetzt und bringe so auch etwas Verkostungserfahrung im Umgang mit Spirituosen mit, die sich ja etwas anders darstellt, als man es von Wein kennt (viel längere Haltezeit im Mund, aktives Ausatmen durch die Nase nach dem Schlucken, um die flüchtige Aromatik in Gasform noch mal aus dem Rachen durch die retronasale Passage zu spülen). Deswegen hielt ich mich von den torfrauchgemälzten Exemplaren (mit einer prominenten Ausnahme) weit fern und suchte (und suche) stattdessen eher die Nähe zu den Ex-Sherry-Cask-gereiften Exemplaren in den Brennereiabfüllungen (das Minenfeld unabhängiger Abfüller traue ich mir erst nach dieser Lernphase zu). Und siehe da, es kristallisieren sich trotz meiner früheren Whisky-Abneigung einige Favoriten heraus. :)

Der Sherry-Hammer: GlenDronach. Sowohl der elegante orangen-nussig-kardamom-pimentige offiziell 18-jährige (mit Abfülldatum 2018 eher 22-jährige, die Brennerei hatte im relevanten Zeitraum eine Brennpause) Allardice als auch der brutal-dunkelfruchtig-bitterschokoladig-eichenholztönige offiziell 21-jährige Parliament treffen voll meinen Geschmack. Die volle reife Sherry-Dröhnung, nur viel intensiver durch den hohen Alkohol (46% beim Allardice, gut 48% beim Parliament). Lästige bierähnliche Gerstenmalzaromen werden klugerweise komplett erschlagen. ;) Da fällt mir die Anpassung vom Wein her leicht. Für alkoholempfindliche Leute ist das nichts, aber beide Whiskys sind weder zuckercouleurgefärbt noch kühlfiltriert, naturbelassen mit allen Geschmacksträgern.

Der Sherry-Gentleman: Glengoyne 21 years. Wo die GlenDronachs laut und kräftig poltern, präsentiert sich der Glengoyne mit komplexer, fokussierter, kompakter Noblesse, Trockenfrüchte (Pfirsich, ein bisschen Pflaume), Walnüsse, Haselnüsse, Spekulatius, etwas Sherry-Rancio. "Nur" 43%, aber sehr intensiv und abgerundet. Der 18-jährige steht noch ungeöffnet in meiner Probier-Queue.

Die Fruchtbomben:
Tomatin 14 years Tawny Port Finish: Erst 12,5 Jahre in Ex-Bourbon-Casks und dann noch 1,5 Jahre in Tawny-Port-Pipes nachgereift. Was für eine Fruchtsalatkomposition, alles ist da, Äpfel, Birnen, Nektarinen, ein wenig Orange, eingelegte süße Cocktailkirschen, mit einem Schuss Brandy gut durchgezogen. Nichts für Whisky-Puristen in karierten Flanellhemden, aber ein hervorragender Einstiegswhisky, mit 43-48€ auch nicht allzu teuer. Eigentlich. Aber auch dieser Whisky ist ungefärbt und nicht kältefiltriert und hat 46% Alkohol. Das ist großzügig von der (nicht allzu bekannten) Brennerei, aber für alkoholempfindliche Personen sicher eher schwierig.

Balvenie 15 years Single Barrel Sherry Cask: Eine Einzelfassabfüllung aus dem Sherry-Fass, da unverschnitten kann der Inhalt je nach Fass deutlich differieren. Meins hatte eine kraftvolle Kirsch-Brombeer-Note mit Vanille-Karamell-Walnuss-Sherry-Rancio-Eichenholzbitternis, nicht super-komplex, aber sehr intensiv. Knapp 48% Alkohol.

BenRiach 21 years Four Casks: Eine relativ neue Abfüllung nach der Übernahme BenRiachs und GlenDronachs durch den amerikanischen Jack-Daniels-Konzern Brown-Forman, die erste der neuen (schottischen, Ex-Bowmore) Master Blenderin Rachel Barrie, die sich hier ein ebenso komplexes wie subtiles Setup hat einfallen lassen: Die über die überwiegende Zeit in Ex-Bourbon-Fässern gereiften Whiskys wurden in neuem Eichenholz, in gebrauchten Ex-Pedro-Ximenez-Sherry-Fässern und gebrauchten Ex-Rotwein-Barriques (man munkelt Rioja) nachgereift. Pfirsich, Aprikose, Bratapfel, ein bisschen Himbeere, ein wenig Ingwer, kraftvoller langer facettenreicher Abgang. Nicht superintensiv und laut, aber feinsinnig komponiert. Vermutlich wird man bei den künftigen BenRiach/GlenDronach-Abfüllungen gegenüber dem lauten Stil des Vorgängers Billy Walker einen Unterschied feststellen, aber qualitativ braucht man sich dort keine Sorgen zu machen, solange noch genug gute aktive Fässer dort vorrätig sind. 46%, keine Farbe, keine Kältefiltrierung, aber mit gut 120,- leider teuer.

Der Subtile:
Clynelish 14 years: Wenig Komplexität, aber mit ausreichend Beschäftigung mit dem Inhalt im Glas ein enorm interessanter wie preisgünstiger Single Malt mit schön ausdefinierten Birnen-, Apfel- und etwas Mandel- und Malznoten sowie einem winzigen Hauch Torfrauch im Hintergrund (eher erdig als räucherspeckig und ohne jede Krankenhausdesinfektionsmittel- oder Waldbrandaromatik ;)), der das Tüpfelchen auf dem i gibt. Auch 46%, natural colour, non chill-filtered.

Die Enttäuschung:
Glenfarclas 21 years: Glenfarclas wird in der Whiskyszene immer als beispielhafter Familienbetrieb inmitten von bösen internationalen Konzernunternehmen dargestellt, der sich voller Inbrunst dem Ex-Sherry-Cask-Whisky widmet und in Relation zur Altersangabe sehr preisgünstig anbietet. Mein Eindruck des 21-jährigen war ein anderer: Ein milder, müder, über 21 Jahre durch aromatisch ausgelutschte Fässer gequälter, wenig intensiver Whisky, der seinen auf dem Papier in Relation zum Alter geringen Preis in keiner Weise wert ist. Wenn man für die Brot-und-Butter-Abfüllungen überwiegend schlechte alte Fässer verwendet, kann man auch billiger anbieten. Der Ruf der Brennerei ist gerechtfertigt, zeigt sich aber eher in den extrem teuren Family Cask Einzelfassabfüllungen, wo man dann fasstechnisch auch zeigt, was man kann. Für mich zunächst mal eher eine Mogelpackung.

Der Originelle:
Talisker 10 years: Keine Torfbombe, aber sehr deutliche Torfraucharomatik mit Räucherspeck und einer kräftigen Salzillusion, die zunächst einfachen süßen Aromen Platz machen und dann - BAAAAMM - dem berühmten Chili Catch des Brennereicharakters Raum geben, eine veritable pfeffrige Note auf der Zungenspitze, die sich bis in den Rachen fortsetzt. Ein toller Special-Effect-Whisky ganz eigener Art und für kleines Geld. Mit knapp 46% aber auch nichts für Alkoholempfindliche.

Klar ist, dass man im Gegensatz zum Wein beim Single Malt Whisky immer wieder Exemplare findet, die einem überhaupt nicht schmecken und die man dann auch erst mal ignorieren sollte. Geschmacklich ist Whisky in mehrere Silos aufgestellt, die nicht überschneidungsfrei sind, aber doch sehr deutliche Unterschiede aufweisen, die sie im Grunde zu eigenen Spirituosenkategorien machen. Aber es lohnt sich, sich da ein wenig auf Geschmackssuche zu begeben.
 
Da ich auf diesem Gebiet noch eine Bildungsschwäche habe, habe ich im letzten Winter und diesen Herbst ausgiebig versucht, diese durch aufmerksames Saufen äh Verkosten :cool::D langsam aufzulösen und möchte dies auch als Anregung für ähnlich an Geschmacksexplosionen Interessierte weitergeben. Wie in jedem Themengebiet gibt es auch hier eine Lernkurve, auch wenn man wie schon seit Jahrzehnten bei Wein verkostungstechnisch einschlägig vorgebildet ist.

Da ich wie schon häufiger im Was-trinke-ich-heute-Thread erwähnt Weinliebhaber bin (gelegentlich auch inkl. feinem trockenen Amontillado-, Palo-Cortado- und Oloroso-Sherry), interessieren mich in Spirituosen hauptsächlich die Fruchtaromen, ggfs. mit exotischen Gewürzen und anderen Einflüssen, die die lange Lagerung in aromatisiertem Eichenholz mit sich bringen kann. Mit länger gereiftem Rum habe ich mich schon seit längerer Zeit hin und wieder intensiv auseinander gesetzt und bringe so auch etwas Verkostungserfahrung im Umgang mit Spirituosen mit, die sich ja etwas anders darstellt, als man es von Wein kennt (viel längere Haltezeit im Mund, aktives Ausatmen durch die Nase nach dem Schlucken, um die flüchtige Aromatik in Gasform noch mal aus dem Rachen durch die retronasale Passage zu spülen). Deswegen hielt ich mich von den torfrauchgemälzten Exemplaren (mit einer prominenten Ausnahme) weit fern und suchte (und suche) stattdessen eher die Nähe zu den Ex-Sherry-Cask-gereiften Exemplaren in den Brennereiabfüllungen (das Minenfeld unabhängiger Abfüller traue ich mir erst nach dieser Lernphase zu). Und siehe da, es kristallisieren sich trotz meiner früheren Whisky-Abneigung einige Favoriten heraus. :)

Der Sherry-Hammer: GlenDronach. Sowohl der elegante orangen-nussig-kardamom-pimentige offiziell 18-jährige (mit Abfülldatum 2018 eher 22-jährige, die Brennerei hatte im relevanten Zeitraum eine Brennpause) Allardice als auch der brutal-dunkelfruchtig-bitterschokoladig-eichenholztönige offiziell 21-jährige Parliament treffen voll meinen Geschmack. Die volle reife Sherry-Dröhnung, nur viel intensiver durch den hohen Alkohol (46% beim Allardice, gut 48% beim Parliament). Lästige bierähnliche Gerstenmalzaromen werden klugerweise komplett erschlagen. ;) Da fällt mir die Anpassung vom Wein her leicht. Für alkoholempfindliche Leute ist das nichts, aber beide Whiskys sind weder zuckercouleurgefärbt noch kühlfiltriert, naturbelassen mit allen Geschmacksträgern.

Der Sherry-Gentleman: Glengoyne 21 years. Wo die GlenDronachs laut und kräftig poltern, präsentiert sich der Glengoyne mit komplexer, fokussierter, kompakter Noblesse, Trockenfrüchte (Pfirsich, ein bisschen Pflaume), Walnüsse, Haselnüsse, Spekulatius, etwas Sherry-Rancio. "Nur" 43%, aber sehr intensiv und abgerundet. Der 18-jährige steht noch ungeöffnet in meiner Probier-Queue.

Die Fruchtbomben:
Tomatin 14 years Tawny Port Finish: Erst 12,5 Jahre in Ex-Bourbon-Casks und dann noch 1,5 Jahre in Tawny-Port-Pipes nachgereift. Was für eine Fruchtsalatkomposition, alles ist da, Äpfel, Birnen, Nektarinen, ein wenig Orange, eingelegte süße Cocktailkirschen, mit einem Schuss Brandy gut durchgezogen. Nichts für Whisky-Puristen in karierten Flanellhemden, aber ein hervorragender Einstiegswhisky, mit 43-48€ auch nicht allzu teuer. Eigentlich. Aber auch dieser Whisky ist ungefärbt und nicht kältefiltriert und hat 46% Alkohol. Das ist großzügig von der (nicht allzu bekannten) Brennerei, aber für alkoholempfindliche Personen sicher eher schwierig.

Balvenie 15 years Single Barrel Sherry Cask: Eine Einzelfassabfüllung aus dem Sherry-Fass, da unverschnitten kann der Inhalt je nach Fass deutlich differieren. Meins hatte eine kraftvolle Kirsch-Brombeer-Note mit Vanille-Karamell-Walnuss-Sherry-Rancio-Eichenholzbitternis, nicht super-komplex, aber sehr intensiv. Knapp 48% Alkohol.

BenRiach 21 years Four Casks: Eine relativ neue Abfüllung nach der Übernahme BenRiachs und GlenDronachs durch den amerikanischen Jack-Daniels-Konzern Brown-Forman, die erste der neuen (schottischen, Ex-Bowmore) Master Blenderin Rachel Barrie, die sich hier ein ebenso komplexes wie subtiles Setup hat einfallen lassen: Die über die überwiegende Zeit in Ex-Bourbon-Fässern gereiften Whiskys wurden in neuem Eichenholz, in gebrauchten Ex-Pedro-Ximenez-Sherry-Fässern und gebrauchten Ex-Rotwein-Barriques (man munkelt Rioja) nachgereift. Pfirsich, Aprikose, Bratapfel, ein bisschen Himbeere, ein wenig Ingwer, kraftvoller langer facettenreicher Abgang. Nicht superintensiv und laut, aber feinsinnig komponiert. Vermutlich wird man bei den künftigen BenRiach/GlenDronach-Abfüllungen gegenüber dem lauten Stil des Vorgängers Billy Walker einen Unterschied feststellen, aber qualitativ braucht man sich dort keine Sorgen zu machen, solange noch genug gute aktive Fässer dort vorrätig sind. 46%, keine Farbe, keine Kältefiltrierung, aber mit gut 120,- leider teuer.

Der Subtile:
Clynelish 14 years: Wenig Komplexität, aber mit ausreichend Beschäftigung mit dem Inhalt im Glas ein enorm interessanter wie preisgünstiger Single Malt mit schön ausdefinierten Birnen-, Apfel- und etwas Mandel- und Malznoten sowie einem winzigen Hauch Torfrauch im Hintergrund (eher erdig als räucherspeckig und ohne jede Krankenhausdesinfektionsmittel- oder Waldbrandaromatik ;)), der das Tüpfelchen auf dem i gibt. Auch 46%, natural colour, non chill-filtered.

Die Enttäuschung:
Glenfarclas 21 years: Glenfarclas wird in der Whiskyszene immer als beispielhafter Familienbetrieb inmitten von bösen internationalen Konzernunternehmen dargestellt, der sich voller Inbrunst dem Ex-Sherry-Cask-Whisky widmet und in Relation zur Altersangabe sehr preisgünstig anbietet. Mein Eindruck des 21-jährigen war ein anderer: Ein milder, müder, über 21 Jahre durch aromatisch ausgelutschte Fässer gequälter, wenig intensiver Whisky, der seinen auf dem Papier in Relation zum Alter geringen Preis in keiner Weise wert ist. Wenn man für die Brot-und-Butter-Abfüllungen überwiegend schlechte alte Fässer verwendet, kann man auch billiger anbieten. Der Ruf der Brennerei ist gerechtfertigt, zeigt sich aber eher in den extrem teuren Family Cask Einzelfassabfüllungen, wo man dann fasstechnisch auch zeigt, was man kann. Für mich zunächst mal eher eine Mogelpackung.

Der Originelle:
Talisker 10 years: Keine Torfbombe, aber sehr deutliche Torfraucharomatik mit Räucherspeck und einer kräftigen Salzillusion, die zunächst einfachen süßen Aromen Platz machen und dann - BAAAAMM - dem berühmten Chili Catch des Brennereicharakters Raum geben, eine veritable pfeffrige Note auf der Zungenspitze, die sich bis in den Rachen fortsetzt. Ein toller Special-Effect-Whisky ganz eigener Art und für kleines Geld. Mit knapp 46% aber auch nichts für Alkoholempfindliche.

Klar ist, dass man im Gegensatz zum Wein beim Single Malt Whisky immer wieder Exemplare findet, die einem überhaupt nicht schmecken und die man dann auch erst mal ignorieren sollte. Geschmacklich ist Whisky in mehrere Silos aufgestellt, die nicht überschneidungsfrei sind, aber doch sehr deutliche Unterschiede aufweisen, die sie im Grunde zu eigenen Spirituosenkategorien machen. Aber es lohnt sich, sich da ein enig i mur rauf Geschmackssuche zu begeben.

beneide dich wirklich um deinen gustatorischen sinn. ich bin über glenfiddich (18) nie raus gekommen.
herrlich, deine ausführungen zu lesen. trotzdem nehm ich mir jetzt einen japan sencha .....
schönen abend und vergelt's gott für die lektüre!
 
(...)Der Sherry-Hammer: GlenDronach. Sowohl der elegante orangen-nussig-kardamom-pimentige offiziell 18-jährige (mit Abfülldatum 2018 eher 22-jährige, die Brennerei hatte im relevanten Zeitraum eine Brennpause) Allardice als auch der brutal-dunkelfruchtig-bitterschokoladig-eichenholztönige offiziell 21-jährige Parliament treffen voll meinen Geschmack. Die volle reife Sherry-Dröhnung, nur viel intensiver durch den hohen Alkohol (46% beim Allardice, gut 48% beim Parliament). Lästige bierähnliche Gerstenmalzaromen werden klugerweise komplett erschlagen. ;) Da fällt mir die Anpassung vom Wein her leicht. Für alkoholempfindliche Leute ist das nichts, aber beide Whiskys sind weder zuckercouleurgefärbt noch kühlfiltriert, naturbelassen mit allen Geschmacksträgern.

Da ich den GlenDronach auch mein Eigen nennen durfte, würde ich Dir gerne den Glenmorangie Lasanta nahe legen wollen. Im Oloroso Sherryfass gereift, ist er angenehm weich und nussig. Also ähnlich dem GlenDronach.

Der Sherry-Gentleman: Glengoyne 21 years. Wo die GlenDronachs laut und kräftig poltern, präsentiert sich der Glengoyne mit komplexer, fokussierter, kompakter Noblesse, Trockenfrüchte (Pfirsich, ein bisschen Pflaume), Walnüsse, Haselnüsse, Spekulatius, etwas Sherry-Rancio. "Nur" 43%, aber sehr intensiv und abgerundet. Der 18-jährige steht noch ungeöffnet in meiner Probier-Queue.

Danke für den Tipp. Werde ich mal bei meinem Händler ins Auge fassen :)
 
Das hier veranstaltet ein guter Kumpel: https://www.weltfein.de/open-whisky-hannover.html Andreas hat auch Single Cask jenseits von gut und böse, einfach beraten lassen.
Das ist nicht uninteressant, aber solche Anbieter sind für Einsteiger kontraproduktiv, so viel kann man gar nicht beraten, dass einem ein Angebot von Einzelfässern in Fassstärke von unabhängigen Abfüllern irgendwas bringen würde. So ein Angebot (genauso wie SMWS oben) nützt nur erfahreneren Whiskyanern, die schon die Eigenheiten von Regionen und Brennereien kennen und gemäß ihren geschmacklichen Vorstellungen daraus aktiv auswählen können. Und die haben dann auch eher keinen Mangel an Anbietern. ;)

Die gute Nachricht ist, dass Single Malt Whisky keine Raketenwissenschaft ist. Bei Wein braucht man zehn Jahre intensiver Hobbybeschäftigung, um überhaupt einen ersten Überblick zu bekommen. Bei Whisky stößt man nach zwei Jahren schon oben an, die geschmackliche Vielfalt ist zwar die größte unter den Spirituosen, aber die Anbietervielfalt ist gegenüber Wein eher winzig. Und die Information im Internet (Foren, Youtube-Videos etc) ist einfach zugänglich und unendlich.
 
Das ist nicht uninteressant, aber solche Anbieter sind für Einsteiger kontraproduktiv, so viel kann man gar nicht beraten, dass einem ein Angebot von Einzelfässern in Fassstärke von unabhängigen Abfüllern irgendwas bringen würde. So ein Angebot (genauso wie SMWS oben) nützt nur erfahreneren Whiskyanern, die schon die Eigenheiten von Regionen und Brennereien kennen und gemäß ihren geschmacklichen Vorstellungen daraus aktiv auswählen können. Und die haben dann auch eher keinen Mangel an Anbietern. ;)

Die gute Nachricht ist, dass Single Malt Whisky keine Raketenwissenschaft ist. Bei Wein braucht man zehn Jahre intensiver Hobbybeschäftigung, um überhaupt einen ersten Überblick zu bekommen. Bei Whisky stößt man nach zwei Jahren schon oben an, die geschmackliche Vielfalt ist zwar die größte unter den Spirituosen, aber die Anbietervielfalt ist gegenüber Wein eher winzig. Und die Information im Internet (Foren, Youtube-Videos etc) ist einfach zugänglich und unendlich.

Da muss ich Dir ausnahmsweise widersprechen! Gerade SMWS finde ich perfekt für Einsteiger! Die habe eine Kategorisierung aus 12 Geschmacksrichtungen (siehe oben auf dem Photo) mit sehr genauen Beschreibungen und den jeweiligen Probeflaschen. Da kann man sich einiges an Erfahrung antrinken!
 
Da muss ich Dir ausnahmsweise widersprechen! Gerade SMWS finde ich perfekt für Einsteiger! Die habe eine Kategorisierung aus 12 Geschmacksrichtungen (siehe oben auf dem Photo) mit sehr genauen Beschreibungen und den jeweiligen Probeflaschen. Da kann man sich einiges an Erfahrung antrinken!
Ich finde es wichtig, dass man lernt, welche Brennereien in welcher Charakteristik für den eigenen Geschmack interessant sind. Sonst wird es nämlich mit dem Nachschub schwierig, sobald die aktuelle Flasche ausgetrunken ist. Einzelfassabfüllungen können interessant sein, aber sie gibt es naturgemäß nur in ein paar hundert Flaschen und die Fässer, die unabhängige Abfüller bekommen, sind entweder von Brennereien, die wenig selbst herausgeben, oder es sind Fässer, die die Brennereien für die eigenen Abfüllungen nicht haben wollen, die also schwächer oder untypisch für den Brennereistil sind. Und dann fängt man wieder von vorne an.

Zudem kann kein Anfänger mit der Verkostung einer Fassstärke vernünftig umgehen, da gehören fortgeschrittene Erfahrungen in der Verkostung (das richtige Glas, die richtige Verkostungstechnik, die maßvolle, passgenaue Verdünnung mit Wasser auf eine kräftige, aber nicht zu scharfe Trinkstärke) dazu, um sich nicht mit dem ersten Schluck den Mundraum für den Abend zu betäuben, aber immer noch die optimale Aromenkonzentration zu behalten.

Wenn man das alles schon weiß, ist SMWS schon klasse. Und die Brennereien sind zwar auf den Flaschen nicht direkt angegeben, aber man kann sie ja aus dem Flaschencode herauslesen.
 
Die single Casks sollten nur die mögliche Spannbreite zeigen. Das Team von Andreas macht auch ganz normale Tastings von Einsteiger bis Experten. Er hat im Laden immer so 50, 60, 70 Flaschen auf, wo man sich mit Beratung herantasten kann. Und nein, mit 2 Jahren ist man nicht ansatzweise durch. https://www.weltfein.de/whisky-abfueller.html Alleine die mögliche Vielfalt der single Casks ist irre. Sherry, Port, wie alt, wie lange wo gelagert......
 
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