Schwarzer Anzug im Büro: seriös oder gothic?

Liebe Mitforanten,
ein schwarzer Anzug ist meiner Meinung nach im Sinne eines konservativen, mit Farben spielenden Stils immer die unschönere Alternative. Sowohl bei klassischen hellen Hemden, als auch bei den geliebten Einstecktüchern oder den wie ich finde doch viel schöneren braunen Schuhen ist blau oder grau die interssantere Alternative.
Allein ein urbaner "cooler" Kleidungsstil mit schwarzem Hemd, Rolli oder Smedley Polo kann den schwarzen Anzug und seinen Träger gut aussehen lassen. Ich finde das manchmal auch schön, letzlich aber recht langweilig.
In meiner Branche, als Musiker, habe ich leider nur die Möglichkeit zu schwarzen Anzügen, meine blauen, oder nadelgestreiften sind reine Luxusgüter für den Opernbesuch oder ähnliche Anlässe.
Viele Grüße, Dedolph.
 
Was gilt eigentlich bei (nadel-/kreide-) gestreiften oder strukturierten Anzügen mit schwarzem Grundton ?

Kann man machen (muss man aber nicht und bei gering ausgebildetem Stilbewusstsein sollte man auch nicht), weil Streifen einen Stoff sportlicher und den gesamten Farbeindruck heller machen. Ein pauschales "Ja" würde ich aber ablehnen; die Machbarkeit hängt doch immer sehr von der Beschaffenheit der Streifen ab.

Bei den bekannteren Englischen Webern sind übrigens schwarze Tuche selbst der beliebtesten Bücher übrigens in aller Regel Ladenhüter.
 
Schau dir doch bitte Seite 20 in Dressing the Man mal an. Gut, es ist kein Anzug, aber eben schwarz weiß.
Ich finde das ließe sich übertragen.

Jedenfalls entsteht deswegen bei dem Thema bei mir auch immer ein riesiges Fragezeichen.

Vielleicht ist das Thema an sich auch ein wenig mißverständlich. Es geht nicht generell gegen Schwarz als "Farbe" für den Tag. Ein schwarz/weiß gestreiftes Shirt hat nicht annähernd denselben Effekt, wie ein schwarzer Anzug oder z.B. ein einfarbiges schwarzes Hemd. Aber sobald es zu dominant wird im Outfit, ist es nunmal ungünstig. Wen dieses Argument nicht überzeugt, der kann ja schwarz tragen. Ich persönlich tue es nicht, obwohl ich es vom Hauttyp durchaus könnte. Einzig, es fehlt mir der schwarze Anzug :D

Grüße
Camara
 
Ich möchte hier mal eine Lanze für den schwarzen Anzug brechen:

Bei deutschen Banken gehört der schwarze Anzug ganz klar zur Business Garderobe, egal was der ein oder andere hier behaupten mag.

Anthrazit, Schwarz und Dunkelblau sind weitgehend austauschbar, braun ist dagegen meines Erachtens nicht ganz korrekt. Beim Dunkelblauen Anzug kommt es auf den Farbton an - gedeckt ist ok, aber wenn der Ton zu sehr ins lila geht kann es auch schnell unseriös wirken. Nadelstreifen und breite Kreidestreifen können ebenso, je nach Ausführung zu modisch oder unseriös wirken.

Wer einen billigen, schlecht sitzenden schwarzen Anzug trägt, ist ebensowenig gut angezogen wie jemand mit einem dunkelblauen oder dunkelgrauen billigen Anzug.
 
Ich möchte hier mal eine Lanze für den schwarzen Anzug brechen:

Bei deutschen Banken gehört der schwarze Anzug ganz klar zur Business Garderobe, egal was der ein oder andere hier behaupten mag.

Beitrag Nr. 10 hat das schon vor Jahren gut zusammengefasst, wie ich finde.
Auch hier muss man Praxis und Theorie unterscheiden:
  • Ja, in der Praxis gibt es viele in solchen Branchen Beschäftigte, die schwarze Anzüge tragen. Das sind allerdings oft Berufsanfänger.
  • Nein, ein schwarzer Anzug sieht nach meiner Ansicht im geschäftlichen Umfeld noch nicht einmal in der Theorie gut aus und gehört daher auch nicht zur erforderlichen Garderobe. Wenn ab morgen niemand mehr in den freien Berufen oder den Banken einen schwarzen Anzug trüge, litte weder die Seriösität noch die Reputation.

Aus meiner Erfahrung sind die Verteidiger schwarzer Anzüge ausschließlich die Träger derselben. Alleine diese Exklusivität unter den Anzugfarben würde mir zu denken geben. :) Und natürlich kann jeder einen schwarzen Anzug tragen, wenn er mag, das ist die Freiheit des Abendlandes. Wie "korrekt", umsatzfördernd und - für mein persönliches Empfinden am wichtigsten - ästhetisch unter erfahrenen Anzugträgern ein Blues-Brother/Reservoir-Dog-Outfit im Geschäftsleben rüberkommt, dazu erlaube ich mir aber nach wie vor eine eigene Meinung. ;)
 
Beitrag Nr. 10 hat das schon vor Jahren gut zusammengefasst, wie ich finde.

Der Beitrag ist auch nach einigen Jahren immer noch genauso unzutreffend. Ich kenne genug Leute in Führungspositionen, die schwarze Anzüge tragen. Bei den "normalen" Bankangestellten am Schalter mag das anders sein. Manche Leute mögen auch keine schwarzen Anzüge, aber das ist wie erwähnt eine Frage des Geschmacks.
 
Betrachte es doch einfach als Konsens hier im Forum. Jeder darf und soll tragen was er möchte und gut findet.
Du kannst gerne eine schwarzen Bossanzug mit passendne LLoydschuhen und Eternahemden tragen. Da bist du Mehrheitsfähig in der realen Welt.
Die höchste Auflage hat die Bildzeitung und DSDS ist der Quotenhit. :rolleyes:
 
Nur sollte man auch bedenken, dass man als "Führungsposition" nicht unbedingt die Weisheit mit Löffeln gefressen hat.
Es gibt genug "Führungspositionen", die nicht durch Qualifikation besetzt werden. Und selbst DANN ist das noch kein qualifiziertes Kriterium.
 
Nur sollte man auch bedenken, dass man als "Führungsposition" nicht unbedingt die Weisheit mit Löffeln gefressen hat.
Es gibt genug "Führungspositionen", die nicht durch Qualifikation besetzt werden. Und selbst DANN ist das noch kein qualifiziertes Kriterium.

Das habe ich nicht behauptet. Aber die Führungsebene macht die Regeln. Mag sein, dass es in diesem Forum Konsens ist, dass Schwarz nicht tragbar ist, aber es geht bei der Diskussion weniger darum, was HIER Konsens ist, sondern in der realen Welt.

Nicht dass ich mißverstanden werde: Kein Chef sieht es gern, wenn seine Angestellten besser (bzw. teurer) angezogen sind als er selbst. In vielen Unternehmen gibt es ungeschriebene Regeln, welcher Kleidungsstil den Chefs zusteht und was für die einfachen Angestellten gedacht ist. Ebenso fällt man unter Kollegen schnell negativ auf, wenn man deutlich aus der Reihe tanzt. Da kann ein teurer schwarzer Anzug mit roter Krawatte schon mal das Äquivalent zur goldenen Rolex sein.

Fakt ist dennoch, dass der schwarze Anzug in Bänkerkreisen nach wie vor beliebt ist.
 
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