Schwachstelle Gemband

Hat sich bei Euch schon mal die Brandsohle schon mal vom Gemband gelöst?

  • Ja

    Abstimmungen: 2 3,3%
  • Nein

    Abstimmungen: 59 96,7%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    61
Status
Nicht offen für weitere Antworten.
Es ist halt nur so, dass man bei Fußschäden schon darauf achten sollte gute Schuhe mit wenig oder besser ohne Ausballung zu haben,
da die dicke Ausballungsschicht Fußfehlstellungen verstärken oder zumindest begünstigen kann,
da der Fuß insbesondere wie an den zerschnitten Schuhen zu sehen ist, keinen festen Halt, kein stabiles Widerlager findet.
(Schaumstoff + Korkausballung mit einer Höhe von ~5,00 mm unter den Fußballen!)
Danke für die vielen Informationen!

Ich möchte deinen Aussagen Glauben schenken, jedoch hinterfragen. Jeder angeblich gute Orthopäde, Sporttrainer (ehemals Läufer) und Orthopädiemeister sagt etwas anderes dazu, wie man sich die Füße kaputt macht, welche Schuhe und Einlagen man tragen oder besser nicht tragen soll. Man solle in sich hineinhören, ob dieses und jenes schädlich für seine Füße ist wie "falsche" Schuhe, die zu weich oder zu hart sind, man zu viel die Woche joggen geht usw.

Lieber Urban, wie soll man dies ohne fundierte Ausbildung und/ oder langjährigen Kompetenzerwerb als Laie feststellen, sagt doch jeder etwas anderes?

Eine dicke Ausballung formt sich zu einem "Pseudofußbett" nach dem Eintragen zurecht. Das fühlt sich sehr angenehm und aufgehoben an. Wenn ich dich recht verstehe, ist dies aber Gift für die Füße, da man in einem Fußbett steht, dass den Fuß nicht fordert? Unterstützen tut es ja den Fuß, wenn es denn sich nicht mehr verformt, aber die Muskeln, Bänder usw. erschlaffen, das Gewölbe geht gänzlich kaputt?

In meinen Schuhen hat sich ein solches Fußbett geformt. Früher hatte ich auch einfache Schuhe a la Lloyd und hatte zwar wie jeder Mensch eine Fußfehlstellung, wurde aber mit den Jahren und den "rahmengenähten" Schuhe mit Korbausballung schlimmer hin bis zum Fersensporn (auch dank des Laufens mit vielleicht den falschen orth. Einlagen?). Bei den Sporteinlagen merke ich ja auch, dass die Füße nicht nach 15 km ermüden und ich weitere 10 km weiterjoggen kann...

Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte man auf die Ausballung verzichten. 90% aller Deutschen haben ohnehin eine Fußfehlstellung,"jeder sollte Einlagen tragen" - was sollte deiner Meinung nach die Brandsohle aussehen und wie sollte sich der Schuh dem Träger anformen?
 
Was soll denn Cut & Turn sein?
Auch J.M. WESTON hat schon vor Jahren auf Gemband umgestellt.
Bei Goodyear gibt es grundsätzlich 3 verschiedene Arten den Rahmen maschinell an der Brandsohle zu befestigen -
die simpelste ist die mit Klebeband, was den zusätzlichen Vorteil einbringt, dass die Brandsohle dünner und
damit billiger im Einkauf sein kann.

Zum Zerbröseln der Korkschicht noch eine kleine Anmerkung:
Ich habe gestern einen rahmengenähten Schuh auseinander geschnitten:
Brandsohle ca. 2 mm dick,
unter den Ballen eine Schaumstoffschicht, Oberlage Textil,
darunter und dahinter (in Richtung Ferse) die ca. 4-5 mm dicke Korkausballung

Der Fuß des Trägers hatte sich schon tief in die Brandsohle gedrückt, der Schaumstoff deutlich abgenutzt und
die Textilschicht durchgescheuert.
Als nächstes wäre der Kork dran gewesen...
Meine Frage hast Du nicht beantwortet.

Du sagtest dass Du keine Schuhe mit Gemband besitzt, aber dann sagst Du dass Du 70 paar Goodyear hast.

Das ist doch ein Widerspruch?
 
Ich hatte 72 Paar GYW plus einige andere Schuhe. ;)

Meinst Du die Frage ob das Gemband das schwächste Glied in der Kette sei,
dann nein, denn es ist aus Kunststoff.
 
Also,
Zusammengefasst ist der Vorteil von Handwelted (wenn man Langlebigkeit außen vor lässt), dass der Schuh flexibler ist da weniger Füllmasse benötigt wird und der Rahmen flach aufgelegt ist?

Zum Thema Preis - Handwelted für 500€? Bei den Stunden die ein Schuhmacher dafür benötigt?

Schwer vorstellbar.

Selbst Vass kriegt man nicht für unter 1000€ (CMIIW), und in Ungarn sind die Stundenpreise deutlich günstiger als in West/Mitteleuropa.
 
http://www.faustoripani.com/index.php

Frag ihn mal was er verlangt.;)

Der Schuh ist auch langlebiger, da entsprechend gutes Material verwendet wird.
Die Schuhe sind auch deshalb flexibler, neben den verwendeten Ledern, weil der Schuhmacher mit Gefühl doppelt und
die jeweils ausgeübte Zugkraft seiner Arme und Hände auf jahre- und jahrzehntelanger Erfahrung beruht,
auch auf Familienwissen - Gianmarco Chiappini ist die 5. oder 6. Generation als Schuhmacher in der Familie.

Sein Vater gab mir auf meine Frage wie lange er denn lernen müsse, ich dachte so an 2 Jahre, da Gianmarco schon als Kind Handgriffe (unbewußt?) abgeschaut hat, zur Antwort:
Mindestens 3 Jahre, und wenn er es dann noch nicht drauf hat, dann halt eben 4 oder 5 Jahre, so lange bis ich mit seiner Arbeit zufrieden bin!

Andrea, der Sohn von Fausto Ripani, macht eine 360 Grad-Naht von Hand in nur 1 Stunde, und zwar exakt,
denn sein Vater schaut ihm dabei auf die Finger!
Die beiden sind aktuell auf der MICAM zu sehen.

Es muss ja einen Grund geben warum die Schuhmacher aus Montegranaro und Umgebung, auch Olivo Mellozza,
versuchen ihren Kunden Schuhe in den Macharten Norvegese, Stagno und Bentivegna zu verkaufen;
behelfsweise BLAKE RAPIDO.
 
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Also,
Zusammengefasst ist der Vorteil von Handwelted (wenn man Langlebigkeit außen vor lässt), dass der Schuh flexibler ist da weniger Füllmasse benötigt wird und der Rahmen flach aufgelegt ist?

Zum Thema Preis - Handwelted für 500€? Bei den Stunden die ein Schuhmacher dafür benötigt?

Schwer vorstellbar.

Selbst Vass kriegt man nicht für unter 1000€ (CMIIW), und in Ungarn sind die Stundenpreise deutlich günstiger als in West/Mitteleuropa.

Vass bekommst du für 500€
 
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Es ist natürlich so, dass handgemachte Schuhe beim Schuhmacher direkt gekauft weit günstiger sind als bei einem Händler,
der das gesamte Risiko trägt und auf seine Marge auch noch die MWSt aufschlagen muss.
Der Kauf beim Schuhmacher setzt natürlich die An- und Abfahrt voraus, was Geld kostet
so man die bestmöglich sitzenden Schuhe haben will.

Nun gibt es diese Schuhmacher auch in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Ungarn usw..
Das wäre allerdings ein eigener Thread wenn man über diese und jene Erfahrungen debattieren möchte.
Der würde voraussetzen, dass man sich mit den zahlreichen Macharten und Ausführungen vertraut macht,
nicht zuletzt um die Schuhe in der Machart und Ausführung zu finden, die einem selbst am meisten zusagt.
Das Spektrum der Macharten und Ausführungen reicht dabei vom echten Mokassin über Tubolare, Sacchetto,
über "Goodyear" im Sinne von rahmengenäht , in Hand- oder Maschinenarbeit, Blake Rapido bis hin zu Stagno & Co.

Das Kuriose an all diesen hier kaum bekannten Macharten und den Empfehlungen der Schuhmacher selbst ist,
dass sie Schuhe empfehlen, die kaum oder wenig Ausballmasse benötigen, so dass Mann ausschließlich auf Leder läuft.

Auf den Preis sollte man dabei nicht in erster Linie schauen, zumal wenn man noch keine Erfahrungen mit diesen Macharten hat, sondern eher darauf, dass die Wellenlänge mit dem Schuhmacher stimmt, ein gegenseitiges Vertrauen aufgebaut wird,
was viel bedeuten kann...;)

Der Kunde möchte optimal bedient werden - der Schuhmacher einen angemessenen Lohn für seine Arbeit-
das meine ich genauso wie ich es hier schreibe!

Preisdrücker, smarte Boys, die jeden Preis verhandeln und drücken wollen, sollten - mein guter Rat -
dies nicht bei einem der angesprochenen Schuhmacher versuchen, und wenn, dann bitte, ich bitte eindringlich darum,
nicht meinen Namen dabei als Referenz nennen, da ich die genannten Schuhmacher alle persönlich kenne.
Danke!


Daher halte ich mich auch bei Preisangaben zurück, denn die Preise machen die Schuhmacher.
Wie sich jeder denken kann schreibe ich das hier nicht ohne Grund.

Ich mach' mich jetzt mal auf die Socken aus diesen und aus jenen Gründen.
 
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