Schulterpolster - wann kehren sie zurück?


Vielen Dank.

Ohje, ich merke gerade, der Post ist ja eine einzige, schnell hingeschluderte, orthographische Katastrophe. Ich hoffe, unser Hausgermanist kann darüber hinwegsehen ;)

Eins noch zum Thema Idealisierung der Figur durch Schulterpolster: Gordon Gekkos HEMDEN hatten Schulterpolster, da der Schauspieler Michael Douglas scheinbar eine Oberkörperhaltung jenseits von gut und böse hatte...
 
Hält mich nicht davon ab die Frage (mit einem zwinkernden Auge) zur Diskussion zu stellen - man(n) muss ja nicht immer alles so ernst nehmen

Lieber Andreas,

falls Du Crystel Carrington und Roy Black;) meintest, so hatte ich es jedenfalls verstanden, bleibe ich bei meiner Aussage und hoffe sie nie wieder erleben zu müssen:D

Liebe Grüsse

Sandro
 
Wenn wir von der Annahme ausgehen, dass Maßkleidung die Unzulänglichkeiten des menschlichen Körpers möglichst geschickt kaschieren soll, ist eine gewisse Polsterung der Schulter eigentlich unumgänglich.
Die meisten Leute, die Jacken/Anzüge mit natürlicher Schulter tragen, können es sich eigentlich gar nicht leisten. Ein sehr gutes Beispiel aus dem Styleforum ist hier Phat Guido, auch das Outfit des Jahres von Grimod könnte IMO nur gewinnen, wenn seine Schultern nicht im 60Grad winkel nach unten fallen würden.

Bei solchen Extrembeispielen stimme ich zu, da könnte ein wenig Polsterug helfen, aber das trifft doch nicht auf die Mehrheit der Bevölkerung zu. Schon bei relativ geraden Schultern wirkt schon leichte Polsterung IMHO künstlich und trägt zur landläufigen Haltung bei, dass Anzüge eine veralterte Form der Verkleidung sind und nur gezwungenermaßen im Beruf und zu formellen Anlässen getragen werden.

Persönlich finde ich eine definierte Schulterpartie, gerade beim Geschäftsanzug, sehr vorteilhaft und ansehnlich. Seit wann hat "Mann" eigentlich nicht mehr das Bedürfnis nach außen den Eindruck einer athletischen Statur zu erwecken, sondern lieber den von hängenden Schultern mit blusenhaften Puffärmeln?

Tja, aber worauf läuft das in der Realität hinaus: Offensichtlich übergewichtige Männer laufen dann mit (im schlimmsten Fall noch 2-3cm seitlich abstehenden) kantigen, "definierten" Schultern herum, die natürlich überhaupt nicht zum Rest passen. Sobald sie ihre Arme anheben um mit ihren Händen auf den Schreibtisch zu gelangen ist die sowieso schon zweifelhafte Illusion einer "starken Schulter" dahin, da ja jeder sieht, dass die steif verarbeiteten Schultern mitsamt Polsterung überhaupt nicht zum Körper des Trägers gehören. Du beschreibst den Idealfall eines einigermaßen sportlichen jüngeren Herren (unter 30-35), der durch leichte Polsterung sein Auftreten optimiert, was völlig richtig ist. Ich bin mir aber nicht sicher ob diese Gruppe die Mehrheit der Anzugträger darstellt. Und warum trotzdem auch die Fälle aus meinem o.g. Beispiel meinen dadurch eine ansehnlichere Figur zu machen ist mir schleierhaft, da zum Erwecken des Eindrucks einer athletischen Statur mehr gehört (V-förmige Taille etc., die von diesen Herren nicht beachtet werden).

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde es begrüßen, wenn Schulterpolster in geringerem Ausmaß und nicht "standardmäßig" eingesetzt werden, da sie nicht bei jedem gut aussehen und die ganze Konstruktion von Jackettschultern IMHO unbequem und künstlich erscheinen lassen.
 
a priori: Was Du beschreibst hat nichts mit Schulterpolstern per se zu tun, sondern mit der Crux des Konfektionsanzugs an sich: Er passt einfach nicht, wenn die Proportionen nicht stimmen. Gesellt sich schmaler Schulterbau zum wohlgenährten Wohlstandsbauch, hängen die Schultern einfach über, ob mit Polster oder ohne (Soll ja sogar Leute geben, denen sowas gefällt, siehe Alden, Michael; Sheppard, Anderson &, etc.)
 
Die seitlich abstehenden Schultern habe ich ja nur erwähnt, da sie gerade bei der beschriebenen Sorte von Herren ziemlich häufig zu bewundern sind. Die steife Verarbeitung von Konfektionsanzügen gepaart mit Schulterpolstern führt aber fast immer zu unnatürlichen Deformationen, sobald der Träger in Bewegung gerät. Da aber nur eine Minderheit Maßkleidung trägt wundert es mich einfach, warum, obwohl die Nachteile von Konfektionsware sowohl in der Verarbeitung als auch in der Passform offensichtlich sind, trotzdem diese Art von Schultern die Standardvariante darstellt. Konfektions-Jacketts mit natürlichen Schultern sehen auch bei kleineren Mängeln in der Passform nicht so desaströs aus und sind immer noch bequemer bzw. erlauben mehr Bewegungsfreiheit. Aber das ist ja auch wieder mal alles Geschmackssache :)
(Ich bin wahrscheinlich nur so stark dagegen, weil ich mit meinen schmalen, geraden Schultern nie passende Jacketts finde, da irgendwie alle zu weit und zu stark gepolstert sind...)
 
Ich denke, viele Leute haben aufgrund der von Florian bereits angesprochenen, etwas diffusen Vorstellung des Begriffs "Schulterpolster" eine Menge Vorurteile.
Wenn wir von der Annahme ausgehen, dass Maßkleidung die Unzulänglichkeiten des menschlichen Körpers möglichst geschickt kaschieren soll, ist eine gewisse Polsterung der Schulter eigentlich unumgänglich.
Die meisten Leute, die Jacken/Anzüge mit natürlicher Schulter tragen, können es sich eigentlich gar nicht leisten. Ein sehr gutes Beispiel aus dem Styleforum ist hier Phat Guido, auch das Outfit des Jahres von Grimod könnte IMO nur gewinnen, wenn seine Schultern nicht im 60Grad winkel nach unten fallen würden.
Persönlich finde ich eine definierte Schulterpartie, gerade beim Geschäftsanzug, sehr vorteilhaft und ansehnlich. Seit wann hat "Mann" eigentlich nicht mehr das Bedürfnis nach außen den Eindruck einer athletischen Statur zu erwecken, sondern lieber den von hängenden Schultern mit blusenhaften Puffärmeln? (Zusatz bevor wieder einer mit Fleiß etwas falsch versteht: Es geht hier nicht um 80er Jahre Footballspieler Pads sondern um eine in relation zur gesamten Statur definierten, breiten Schulterpartie)


Bonsoir,

dass Sebastian089 anscheinend einen militärischen Sakkostil mit definierter gerader Schulter bevorzugt wurde schon in einem anderen Thread irgenwie klar (siehe hier). Dagegen ist nichts zu sagen wenn es ihm gefällt.
Die Aussage dass Männer mit abfallenenden Schultern diese kaschieren sollten wird hingegen sehr durch den eigenen Bezugsrahmen geprägt.
Es gibt Männer, dazu zähle ich mich auch, die betrachten einen Anzug als ein fliessendes Element das den Körper mehr oder weniger umhüllt. Militärische Strenge und klar definierte Schulterkonstruktionen die dem Träger angeblich mehr "Substanz" verleihen sind oft nicht erwünscht. Auch nicht fürs Geschäftsleben. Vielleicht weil die Person ausreichend "Substanz" hat und dies nicht durch einen Schulterkonstruktion unter Beweis stellen muss.

Einen guten Rutsch
Grimod
 
es gibt männer die viel "substanz" haben und aufgrund dieses selbstvertrauens auch meinen alles tragen zu können. oftmals ein irrglaube. selbstbewusstsein und geschmack sind nicht zwangsläufig brüder.

schultern "bastelt" man sich zur zeit selber durch sport, das war in den 80er noch anders. roy black war auch mit schulterpolstern anzusehen dass er kein sehr grosse körperbewusstsein hatte.

ich fand leinensakkos mit riesigen schulterpolstern sehr in!
 
... Persönlich finde ich eine definierte Schulterpartie, gerade beim Geschäftsanzug, sehr vorteilhaft und ansehnlich. Seit wann hat "Mann" eigentlich nicht mehr das Bedürfnis nach außen den Eindruck einer athletischen Statur zu erwecken ...

Ja, genau, richtig so.

Dieser Tage war Rainer Calmund im Fernsehen. Sein Sacko - mit Sicherheit nicht von der Stange - sah irgendwie eigenartig aus. Hatte man einen schweren Brauerei-Gaul geschlachtet und Ihm die jeweilige Popohälfte über die entsprechende Schulter gelegt?

Bei Calmunds Schulterspannweite hätte auch der größte und mutigste Adler die Flucht ergriffen.

Ich denke, der Trend "Breite Schultern durch billigst wirkende Aufpolsterung" ist schon da. Mit Stil hat das imho nichts zu tun. Eher mit "nicht-Stil".


Grüße
Günter
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Schulter, das unbekannte Wesen

Noch ein paar Fragen und Anmerkungen zur Schulter(-polsterung):

- was genau ist mit hängenden Schultern gemeint ? Üblicherweise hängen solche Schultern nach vorne (oft in Kombination mit einem Rundrücken/stärkerer Kyphose in diesem Bereich)
- ist vielleicht eher die Schulterlinie gemeint, wenn Gradzahlen/Winkel erwähnt werden ?
- und wie ist der Zusammenhang zur postulierten athletischen Statur ?

Aus eigener Anschauung kann ich feststellen, dass eine stark abfallende Schulterlinie keineswegs einer athletischen Figur widerspricht - ein entsprechend deutlich ausgeprägter Anteil des Trapezmuskels ist ursächlich hierfür, also gewissermassen eine relative fallende/hängende Schulter.

Den von a priori erwähnten (wichtigeren) Merkmalen einer athletischen Silhouette kann ich mich anschliessen -
Taillierung + hohes Armloch sind relevanter für die zu erzielende V-Form des Oberkörpers.

Persönlich bevorzuge ich die natürliche Schulter, die aber immer auch ein wenig gepolstert ist.
Stärker gepolsterte/definierte Sakkos habe ich auch, aber der dadurch erzeugte "Bodyguard-Look" ist eigentlich too much -
zudem sind meiner Meinung nach Gestik und Bewegung/Elevation tatsächlich eingeschränkt im Vergleich zu den weniger strukturierten Schultern.

Also nicht die erste Wahl für den heutigen Jahreswechsel mit Cheers & Hug -
Guten Rutsch ! :)
 
Ich gehe davon aus Andreas meint die generelle Richtung der Mode. Hier kommt so ungefähr alle 25 Jahre alles wieder, ganz einfach deshalb weil es nicht sooo viele Variationen gibt. Die aktuellen Skinny Suits entstammen glaube ich den 60ern (2 x 25 Jahre). Nach dieser Rechnung wären jetzt die 80er dran. Also Schulterpolster, Bundfaltenhosen und Karottenjeans. Werden Leute das tragen? Klar! Nämlich die, die damals noch zu klein waren um es selber erlebt zu haben. Die Pilotenbrillen sind schon da. Und Karottenjeans heißen in Hollywood jetzt "Boyfriend-Jeans". Also....:rolleyes:
 
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