Schriften, Typographie, Visitenkarten

[...] eine Karte mit wenig, dafür aber umso sorgfältiger gesetztem Text wirkt sehr edel. Ich selbst habe mit dieser Variante sehr gute Erfahrung gemacht. Fast immer wenn ich meine Karte überreiche, höre ich von meinem Gegenüber ausnehmend positives.
[...]
Die gute Gestaltung einer Visitenkarte ist eine hochsensible Angelegenheit, da auf diesem kleinen Raum auch minimale Unstimmigkeiten bei Schriftgrößen, Laufweiten, Proportionen und Abständen sofort verheerende Wirkung entfalten können.

jetzt, mit etwas Abstand, frage ich mich wirklich, was für eine Art Diskussion das hier sein soll. Jeder läßt seinen momentanen Reflexen inhaltsleer freien Lauf [...]


Okay, dann hier meine ernsthafte, wenn auch reflexhaft verfasste Meinung, so, wie es mir beim Anblick der Karte in den Sinn gekommen ist:

Deiner Karte würde eine Überarbeitung nicht schaden. ;)

Drei verschiedene Schrifttypen sind m. E. generell und speziell bei wenig Textbausteinen zu viel. Zweimal in Großbuchstaben - einmal zudem noch in Kapitälchen - und anderseits das letzte Element komplett in Kleinbuchstaben, hmmm...
Das macht das Schriftbild uneinheitlich, so, als würde noch herumprobiert, bzw. Du noch auf der Suche nach Deinem eigenen Stil bist.

Auf mich wirkt das insgesamt noch ziemlich unausgegoren. Den Text bzw. auch das Logo könntest Du zudem noch etwas versetzen, so dass beides in einem besseren Verhältnis zueinander steht.
Und an der Spazionierung solltest Du unbedingt noch arbeiten!

Toi, toi, toi.

VG, Jane

PS: Abgerundete Kanten mag ich persönlich nicht. Davon abgesehen bin ich der Meinung, dass sie zu einer von Dir gewünschten Klarheit und Zurückhaltung (im Design) nicht passen - Kontrast hin oder her.
Wie gesagt, meine Ansicht.
 

Drei verschiedene Schrifttypen sind m. E. generell und speziell bei wenig Textbausteinen zu viel. Zweimal in Großbuchstaben - einmal zudem noch in Kapitälchen - und anderseits das letzte Element komplett in Kleinbuchstaben, …

Zwei Schriftarten. Der Textblock hat gerade genau soviel Differenzierung in sich, wie ich es wollte. Textblock und Signet stehen auf der Fläche – sorry, goldrichtig so. Und die Spationierung? An welcher Stelle soll die nicht stimmen?
 
Ich finde das Thema sehr interessant. Gut auch unterschiedliche Meinungen zu hören. Mit gefällt die gezeigte Karte recht gut, gerade auch die gerundeten Ecken.

Gibt es denn die genannten Schriftarten denn auch als Lettern, damit ein Buchdrucker sie auf einer Tiegelpresse benutzen kann? Es gibt ja interessierte Kreise, (z.B. ich) die auf eine handwerkliche Herstellung wert legen. Man sieht und merkt den Unterschied zwischen echtem Buchdruck und Computerdruck imo schon deutlich. Neben Schriftart, Schriftposition, Papierqualität ist die Druckart ebenfalls ein Qualitätskriterium, wenn wir uns schon auf hohen Niveau über solche Dinge unterhalten. Oder gibt es heute Computerdrucker, die so etwas simulieren können?
 
Buchdruck

Echter Buchdruck (= Hochdruck) ist etwas feines und wunderbares. Und heute recht seltenes. Ich bin selbst vom Lehrberuf her Buchdrucker.
Die auf meiner gezeigten Karte verwendeten Schriften gibt es – wie heute allgemein üblich – ›nur‹ als digitales Produkt. Es ist jedoch kein Problem, davon über den photomechanischen Weg der Klischeeherstellung eine Druckform für den Buchdruck herzustellen. Diese dann in den Händen eines ausgewiesen vorzüglichen Druckers wie z.B. Martin Z. Schröder (Berlin) und ein exquisites Produkt ist Ihnen gewiß.
 
Ich habe meine bisher bei unserem Bürgermeister machen lassen (lange bevor er Bürgermeister war). Dort wird eine Heidelberg Tiegeldruckpresse mit beweglichen Lettern benutzt.
Was kostet so eine Klischeeherstellung in etwa? Wenn ich es richtig verstanden habe, wird die Karte auf dem Computer entwickelt und dann ein Klischee hergestellt, das dann beliebig oft benutzt werden kann?
 
Klischee

ja: Satz digital -> PDF –> Filmbelichtung –> Klischeeätzung –> Buchdruck. Ist für hohe Auflagen geeignet; Kosten kann ich ad hoc nicht sagen. Wird aber nicht die Welt sein.
 
perfekt ...

... danke!

plus:
1. prägung, am besten stahlstich; teuer aber wichtig
2. karte "abwerfen" (lassen) ist leider aus dem gebrauch gekommen
3. archtekten haben meist vorbildhaft gestaltete karten ( bei der bestellung zeigen lassen)
 
... danke!

plus:
1. prägung, am besten stahlstich; teuer aber wichtig
2. karte "abwerfen" (lassen) ist leider aus dem gebrauch gekommen
3. archtekten haben meist vorbildhaft gestaltete karten ( bei der bestellung zeigen lassen)

1. Für eine private Visitenkarte für mich ein klaren nein. Auch bei Geschäftskarte nur, wenn ein lohnenswertes Logo da ist.
2. Was heißt das?
 
...
1. prägung, am besten stahlstich; teuer aber wichtig
2. karte "abwerfen" (lassen) ist leider aus dem gebrauch gekommen
3. archtekten haben meist vorbildhaft gestaltete karten ( bei der bestellung zeigen lassen)

1.: Zwar richtig: Stahlstich ist althergebracht die klassische Herstellungsart edler Visitenkarten. Aber: Ruhigblut. Andere Techniken sind mindestens ebenso legitim und daher kein Hinderungsgrund für Eleganz. Entscheidend ist letztlich die gute typographische Gestaltung.
2.: hab keine Ahnung was damit gemeint ist.
3.: Architekten haben a) meistens von Schrift und Typographie NULL Ahnung; b) manchmal gutgestaltete Visitenkarten.
 
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