Sakko Halsringweite / Hemdkragen Problem

tune

Member
Grüßt euch Forengemeinde,

ich habe ein kleines Problem mit einem meiner Anzüge bzw. Sakko. Mir ist aufgefallen, dass das Sakko nur perfekt sitzt, wenn ich es stramm zurecht ziehe, primär in der vorderen offenen Partie. Nach ein paar Bewegungen habe ich zumindest das subjektive Empfinden, dass die Schultern zuweit abstehen. Bekannte können das nicht verstehen - ich empfinde es zumindest so und zieh es dann entsprechend wieder zurecht.
Da die Schultern eig. nicht zu groß sind, liegt das Problem wahrscheinlich an der Halsringweite oä.
Wie ich auch hier im Forum / Website lesen konnte, ist die Halsringweite elementar für einen guten Sitz des Sakkos. Bei meinem Sakko ist mir aufgefallen, dass mein Sakko im Nacken nicht auf dem Hemd aufliegt sondern ein etwa 1-2Cm großer Spalt existiert. Ziehe ich den Sakko zurecht ist er weg. In dem Moment wo er wieder subjektiv gesehen nicht sitzt ist der Spalt wieder da..
Könnte das ganze "Fitting" Problem damit zusammen hängen?

Was empfehlt Ihr - was kann ich da schneidertechnisch machen lassen - und ist das mit gravierenden Unkosten verbunden?

Vielen Dank und Grüße !
 
Werter tune,

ohne Bilder, am besten 1x "zurecht gezupft" + 1x ohne zupfen, wird es schwer, eine seriöse und hilfreiche Antwort zu geben.

Liebe Grüße

Sandro
 
Ohne Fotos ist das kaum bestimm- oder erklärbar.

Stimmt -
und ohne bisher erfolgten Gang zum Änderungsschneider oder genaueren Vergleich mit den passenden Sakkos ist das überwiegend ferndiagnostische Spekulation.

Also dringend zum Änderungsschneider und die Möglichkeiten feststellen, abstecken und den Sitz überprüfen(lassen) bzw. korrigieren.

Vielleicht genügt es schon, über die Rücken-Mittelnaht im oberen Bereich etwas zu verengen ?
(Ist aber jetzt, s.o., eher Rätselratekonjunktiv...)
 
Soweit man das auf den Fotos erkennen kann (und man erkennt leider nicht viel :)), passt das Sakko für normale Konfektion schon mal an sich nicht schlecht. Der Schulteraufbau ist nur ziemlich eckig/voluminös geraten (Boss?), die Armlöcher sind ziemlich niedrig angesetzt und groß, was zur Folge hat, dass es vom Sitz her in Verbindung mit der starren Front auf Armbewegungen nicht gut reagiert. Wenn Ihnen dieser Schnitt mit dieser Machart nicht gefällt (was ich verstehen könnte), müssten Sie einen anderen Hersteller wählen. In den meisten Fällen wäre dieser teurer.

Vielleicht kann ein Schneider den Sitz noch etwas verbessern, aber im Kern wird ein solches Problem erhalten bleiben. Übrigens sollten Sie den Sitz des Sakkos nicht offen beurteilen, ein Sakko soll geschlossen getragen werden und ist daraufhin optimiert.
 
Nach ein paar Bewegungen habe ich zumindest das subjektive Empfinden, dass die Schultern zuweit abstehen. Bekannte können das nicht verstehen - ich empfinde es zumindest so und zieh es dann entsprechend wieder zurecht.
Da die Schultern eig. nicht zu groß sind, liegt das Problem wahrscheinlich an der Halsringweite oä.

Auch wenn sich nur wenig erkennen lässt -
die Schultern scheinen tatsächlich deutlich zu weit zu sein.
 
vielen dank für ihre antworten!


@bluesman: ja nach ihrer schilderung fällt es mir auch auf: die schultern sind einfach so voluminös und die ganze vorderpartie ist sehr starr. Es ist allgemein eher härterer Stoff ( 100% Schurwolle ) der sich wenn dann richtig bewegt. Also insgesamt vom Stoff her auch sehr starr/ungemütlich.

Ich werde dann nochmal versuchen ein paar neutrale Bilder vorne hinten seiten vor einer weißen wand zu schießen -

Danke bis hierhin :)
 
@bluesman: ja nach ihrer schilderung fällt es mir auch auf: die schultern sind einfach so voluminös und die ganze vorderpartie ist sehr starr. Es ist allgemein eher härterer Stoff ( 100% Schurwolle ) der sich wenn dann richtig bewegt. Also insgesamt vom Stoff her auch sehr starr/ungemütlich.
Ich denke, dass das weniger am Stoff liegt als vielmehr an der Innenkonstruktion des Jacketts, insbesondere der Front. Das ist nun mal bei einfacher Konfektion verklebt, also eine Schicht aus Folie und einem Granulat, das unter Wärmeeinwirkung mit dem Stoff verschmolzen wurde. Das Ergebnis ist dann nun mal eher kugelsicher. :)

Besser sind Jacketts, die mindestens im oberen Bereich (am besten natürlich vollständig) eine Innenkonstruktion aus vernähter Leinwand mit Rosshaaranteilen haben. Eine solche Konstruktion kann man viel leichter ausführen und sie ist dann auch bei Bewegung unabhängig vom Oberstoff viel flexibler (und luftdurchlässig, was im Sommer nicht ganz unwichtig ist). Zudem rollt das Revers dann auch richtig dreidimensional und ist nicht einfach flachgepresst.

Das ist eigentlich die Art, wie man Jacketts schneidermäßig fertigt. Die beschriebene Klebstoffschneiderei ist nur eine billige industrielle Kopie, die vom oberflächlichen Eindruck her ähnlich aussieht, aber viel unbequemer zu tragen ist.

Bei der Schulterpartie scheint bei Ihnen hinzu zu kommen, dass Sie bereits richtige Schultern haben, auf die dann noch vom Jackett ein dicker Aufbau draufgepackt wird. :) Das Ergebnis erinnert dann ein bisschen an American Football. Mancher mag diesen Look, aber er wirkt sehr unnatürlich und trägt eben auch seinerseits nicht zu einem bequemen Tragegefühl bei. Gerade die Schultern kann man leider nicht mehr vernünftig ändern lassen.

100% Schurwolle ist grundsätzlich in Ordnung. Nun gibt es da natürlich verschiedene Stoffgewichte und -feinheiten, je nach Einsatzgebiet und Saison. Sie sollten auf keinen Fall Synthetikfasern im Oberstoff eines Anzugs tolerieren.
 
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Naja, um das klar zu stellen, auch einem Model auf einem Foto muss ein Anzug nicht unbedingt gut passen. :) An Ärmeln, Jackettfront und vermutlich auch am Rücken gibt es bzgl. Passform bis zu einem Maßanzug im anderen Extrem noch sehr viel Potenzial nach oben, auch bei Ihrem Anzug. Es ist nur für einfache Konfektion, soweit das auf den Bildern zu erkennen ist, nicht untypisch.

Aber die eckigen, hoch aufgepolsterten Schultern und die starre, verklebte Front kommen, wie Sie richtig bemerken, durch den Schnitt und die simple Machart. Das geht auch bei Konfektion viel besser und aufwändiger. Da muss man sich einen Anbieter suchen, dessen Schnitt und Passform am besten zur eigenen Figur passt und dessen innere Konstruktion aufwändiger gefertigt ist. Dafür wird man allerdings auch bedeutend tiefer in die Tasche greifen müssen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. 150,- sind für einen Anzug Kleingeld, dafür bekommt man halt nur ein Produkt nahe am absolut möglichen Minimum.
 
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