Rucksack ?

Danke für den Tipp, diese Marken kannte ich noch gar nicht und sie passen gut zu meinem Stil.

(Flambo, ich glaube das ist ein Kunde für dich :D)
 
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Ich mach mal wieder den Klugscheisser:

Mit der Ausgangsfrage fängt man quasi nichts an. Erinnert mich irgendwie an "Suche guten Schuh" egal für was. Aus dem weiteren Verlauf wurde dann deutlicher, es geht um einen Rucksack für die Uni. OK, der hat logischerweise andere Anforderungen als ein Rucksack für Hochgebirgsexpeditionen oder einer für Hüttenwanderungen. Im Alltag, als urbaner EDC (Every Day Carry) sollte MEIN Rucksack relativ klein sein (maximal 20 Liter), Unterlagen, Ordner und eventuell einen Laptop fassen, ein wenig Kleinkram und manchmal eine Jacke oder so. Der Anspruch des Threadstarters kann ein Anderer sein. In meinem Fall würde also ein Rucksack mit mehreren Fächern sinnvoll sein, und damit fallen all die - an sich auch hochwertig erhältichen - Minimalrucksäcke mit nur einem großen Fach aus. Nur, das ist nicht ganz klar. Namedropping bringt wenig, es gibt zu viele Hersteller die hochwertige Rucksäcke anbieten, zB Deuter, Dakine, Ortovox, Wenger, Crumpler, Tatonka, Tasmanian Tiger, Maxpedition, Haglöfs, Vaude,5.11, Arcetryx,Fjällräven...

Der Unterschied ist aber riesig. Maxpedition zB produziert für das Militär. Die Rucksäcke haben gefühlte 1001 Taschen um Ausrüstung sortiert aufzubewahren, aber kaum große Fächer um auch nur eine Jacke zu verstauen. Hochwertig sind sie, die halten fast alles aus, nur sehen sie eben nach Militär aus, haben jede Menge MOLLE Schlaufen und Klettbrimborium, und machen aus dem Studenten einen Möchtegernninja. Zumindest optisch. Selbiges bei 5.11 und Tasmanian Tiger.

Wenn man sinnvolle Fächer um Ordnung zu halten will, und davon gehe ich bei dem Nutzungswunsch "Uni" aus, und dabei nicht martialisch militärisch aussehen möchte, dann hat man kaum weniger Optionen. Da geht die Palette immer noch von "Business" bis "quietschbunt schrill". Da wir im Stilmagazin sind lasse ich mal alle allzu bunten Modelle rausfallen. Immer noch hunderte Optionen, aber OK.

Als ehemals echt böse infizierter "Gear" Sammler (also jemand der Taschenmesser, Lampen, Multitools, Stifte und anderen Kram gesammelt und rezensiert hat, aber auch Elektronik ala Handy, Tablet udn Co) habe ich auch eine recht ansehnliche Sammlung als Messengerbags, Aktentaschen und Rucksäcken zum Transport des Krams. Ich nenne daher mal ein paar Marken die "seriöse" Modelle anbieten und im Alltag überzeugen konnten.

1. Crumpler. Die haben zwar auch bunte Modelle mit fettem Logo, aber eben auch ein paar eher schlichte Rucksäcke. Meist mit Organizerfach für ein paar Stifte und Kleinkram, oft mit Laptopfach, jedefalls immer in guter Qualität. Tragesystem OK, meist belüftete Rückenplatten aber eher weich. In der Summe aber jedenfalls Oberliga wenn es um Alltagsrucksäcke für die Stadt geht, sehen aber fast alle sehr leger aus. Zum Anzug geht aber meiner Ansicht nach sowieso kein Rucksack, da sieht man aus wie ein Mormone aus Missionarstour.

2. Wenger. Deren Business Rucksäcke sind gut durchdacht, gutes Tragesystem, sinnvolle Fächer, Organizerfach usw. Gute, optisch eher biedere Rucksäcke.

3. Fjällräven. Der Kranken ist ein Klassiker, aber hat wenige Fächer, keinen Organizer und das Tragesystem ist auch ein Witz. Zwar gibt es ein Rückenpolster, aber die Gurte sind ungepolstert. Dafür ist er eben ein Klassiker, sieht je nach Farbe gut aus, und wenn man nicht gerade 10 Kilo schleppt, dann trägt er sich aus so ganz OK. Andere Modelle sind moderner, die bieten dann auch Organizer und vernünftige Gurte.

4. Deuter. Deren Laptoprucksäcke sind super, der Office Pro oder der Giga gehören zu den Besten Alltagsrucksäcken die ich je probiert habe. Top aufgeteilt, Tragesystem 1A (man merkt die Erfahrung im Outdoorbereich), aber optisch fade. Meine Meinung, Geschmäcker...

5. Vaude: Siehe Deuter

6. Osprey: Sportlich, aber sonst 1A. Ich mag die Optik. Extrem gut verarbeitet, (das sind aber Deuter und Co auch), sinnvoll unterteilt.

7. Tatonka. Der Zaphod ist so schlicht, dass er fast immer passt, aber mir nicht gefällt. Egal, wer den Look mag, der bekommt einen Top Rucksack mit Laptopfach UND Kleinkramtasche zum rausnehmen, dazu die üblichen Fächer und Organizer.

8. Dakine: Der Einzige mir bekannte Hersteller, der Isolierfächer für Getränkedosen einbaut. Funktionieren auch tatsächlich, wenn auch bauartbedingt nicht lange. Aber immerhin, wer hat schon ein Red-Bull Kühlhaltefach im Rucksack? Sonst gut, gut verarbeitet, Tragesystem in Ordnung, sinnvolle Fächer. Nette Gimmicks, wie das erwähnte Kühlfach, oder Handyfach mit Microfaserpolsterung die das Smartphone schützt, je nach Modell.


So, das waren jetzt 8 Hersteller, die alle jeweils mehrere Modelle anbieten die in Frage kommen, und diese acht sind nur die Auswahl die ICH probiert habe, oder noch ab und zu nutze wenn ich mal mit viel Kram und leger aus dem Haus gehe. Ich würde aber dazu raten die Anforderungen zu präzisieren, sonst kommen nur weitere 1001 Schüsse ins Blaue. Was soll der Rucksack haben, was soll immer rein, was maximal? Sind mehrere Fächer gewünscht, wenn ja auch ein Laptopfach? Soll das herausnehmbar sein, oder fix? Ist Nylon OK, oder soll es Bauwolle/Leder sein? Falls Nylon, dann Funktion vor Form, oder ist ein bestimmter Stil gefragt... In Summe wärst du in einem Outdoorforum wohl besser beraten, aber auch hier finden sich mit präziser Frage sicher gute Antworten.

Jedenfalls mitzubedenken ist das Tragesystem: Je nach Gewicht des vollen Rucksacks sind starre Rückeplatten und eventuell Hüft- und Brustgurte sinnvoll um die Last bequem zu tragen. Für 100m vom Auto zur Uni und retour ist das auch bei 20kg egal, aber wenn du damit länger unterwegs bist wirst du einen zwar klassischen, aber daher auch meist unbequemen Rucksack verteufeln. Es hat schon einen Grund wieso die Dinger so aussehen, wie die Masse der Rucksäcke nun mal Anno 2013 aussieht. Klar hat ein Rucksack wie aus Opas Zeiten seinen Charme, nur würde ich mich jederzeit zu wetten trauen, Opa hätte, wenn er die Wahl gehabt hätte, auch lieber was rückenschonendes getragen...
 
Achso, damit es nicht heißt ich hätte die Canvasdinger im ersten Thread restlos ignoriert: Wenn DAS der gewünschte Stil ist, dann rate ich klar zu Fjällräven. Die machen die Rucksäcke aus einem Polyester-Baumwolle Gemisch (das aber nicht nach Kustfaser aussieht), mit Lederapplikationen. Die Firma hat zumindest früher mal auch direkt in Schweden produziert, ob das immer noch so ist weiß ich nicht. Als Kompromiss aus Design und Funktion sind die Fjällräven Rucksäcke Super, aber aus meiner Sicht für den Einsatzzweck Uni eben nicht optimal mangels Organizerfächern.
 
Danke für das ausführliche Zusammenfassung, du scheinst dich ja schon sehr eingehend damit beschäftigt zu haben :)

Ich bin nicht zwingend auf der Suche nach einem Modell aus Canvas aber schon auf der Suche nach einem etwas ungewöhnlicheren Modell, Dakine und co. machen sicher gute Rucksäcke aber sind aber doch etwas zu gewöhnlich und verbreitet.

Wenn ich wirklich viel mit in die Uni nehmen würde währe ein Funktionsrucksack wohl auch meine Wahl aber an einem normalen Unitag habe ich mein Mäppchen, Skizzenblock, Terminplaner und ein Heft dabei also nicht wirklich viel.

Ich bin absichtlich nicht in ein Outdoorforum weil ich stilvolle Alternativen gesucht habe zu dem was man in jedem Outdoor Laden bekommt, der Kanken z.b. sieht nicht schlecht aus ist mir aber etwas zu billig in der Erscheinung.

Der vorgeschlagene Mismo währe genau das was ich suche allerdings sind mir 400 Euro für einen Rucksack der sein halbes Leben unter Tischen und Bänken verbringt etwas zu viel.

Ich habe die Frage absichtlich mal so offen gestellt um viele möglichst verschiedene Vorschläge zu bekommen was ja auch so geschehen ist ;)
 
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