Riss im Lederschuh

LeDanton

New Member
Hallo zusammen,

leider hat sich im Winter ein Riss von rund 3 mm an meinem Magnanni Schuh gebildet. Es handelt sich um das erste und schönste rahmengenähte Paar das ich besitze (2010) und die möchten mich noch möglichst lange begleiten.

Ich war schon bei zwei Schuhmachern, beide haben gesagt das nichts mehr zu machen sei. Bei google bin ich auf Flüssigleder gestoßen. Hat jemand Erfahrung damit? Andere Tipps wie ich den kleinen Riss unsichtbar machen kann?

Viele Grüße
 

Anhänge

  • 2016-05-06 15.59.39.jpg
    2016-05-06 15.59.39.jpg
    90,1 KB · Aufrufe: 277
Du kannst es mit Flüssigleder (habe ich bisher nur bei einem Sofa gemacht ;)) oder einer Reparaturcreme versuchen. Problem ist nur, dass der Riss in der Gehfalte ist und damit immer wieder gedehnt und gestaucht wird. Hatte ich auch mal bei einem Schuh. Mir ist es nicht gelungen, dass nachhaltig zu reparieren (was aber nicht unbedingt etwas heißen muss ;))
 
In der Hauptsache hat die dauerhafte Einwirkung von Scherkräften hat zu diesem Ergebnis geführt. Die treten gelegentlich parallel zu den in Biegezonen auftretenden Reibungskräften auf.
Ein Reparaturmaterial müsste sowohl die gleichen oder bessere Biegeeigenschaften bei gleichzeitig hoher Haftkraft aufweisen, also mindestens so widerstandsfähig wie das umgebende Material sein. Ist es weicher, pastöser, hält es nicht lang. Ist es härter oder dichter leidet das Material neben der Reparaturstelle und weist nach gewisser Zeit ähnliche Schäden auf. Flüssigleder und die handlesüblichen Kleber weisen die geforderten Eigenschaften in Bezug auf die an dieser Stelle auftretenden Kräfte nicht zuverlässig genug auf: der Schaden dürfte dauerhaft sein und sich wahrscheinlich im Lauf der Zeit auch vergrößern. (#3, Strabo et.al.)

Schuh einfach so lange weiter tragen und pflegen, bis es nicht mehr vertretbar ist - dann in Neue investieren.
.
 
Das wurde gerade in Schuhputz Sammelthread erläutert:
http://forum.stilmagazin.de/showpost.php?p=498479&postcount=3058
http://forum.stilmagazin.de/showpost.php?p=498522&postcount=3064

Ich hab' es wenig professionell mit diesem Stabwachs gemacht.

Risse in Biegezonen und die Bruchstellen an den jeweiligen Enden der Ballenlinie sind erfahrungsgemäß vom Erfolg der in den oben genannten Reparaturbeispielen bedauerlicherweise nahezu ausgeschlossen. In 3058 handelte es sich lediglich um Schnitte, Schmisse und Risse in der Vorderkappe, die gewöhnlich von mechanischen Kräften unbelastet bleibt, vulgo: da biegt sich nix und deshalb war die Reparatur erfolgreich. Gleiche Arbeiten (an anderen Schuhen) an machnisch stark belasteten Stellen waren zwar hernach kosmetisch ansprechend, wiesen aber mit Sicherheit nicht die für die Anforderungen an elastisches Leder benötigten Eigenschaften auf: das Leder brach/riss dort nach relativ kurzer Zeit wieder.

Warum es zu Brüchen/Rissen in Biegefalten kommt, wird sicher von versierteren Profis hier beantwortet werden können.
Stichworte Passform, Weite, Größe, Tragedauer, Trocknungszeiten, Pflege, Lederqualität.....
Ms. Posh vom früheren DS hätte sicher eine sehr passende Antwort hierzu.
Tout s'en va....

.
 
etwas geht immer...

Links: Reparaturergebnis eines Schuhmacherbetriebes (sic!)
Rechts: Ergebnis .... wenn Zeit, Geduld, passendes Material und ein freundliches Glas Costers del Siurana Miserere stets in Griffweite zur Verfügung stehen...und der Schaden sich nicht an/in einer Gehfalte befindet.
.
.

 

Anhänge

  • gibbs-kappe-kratzer-schaden-gemindert.jpg
    gibbs-kappe-kratzer-schaden-gemindert.jpg
    226,5 KB · Aufrufe: 212
Zuletzt bearbeitet:
Anhang anzeigen 146050

Ich habe die beiden Stellen gerade noch einmal nachbeschliffen, um zu zeigen wie gut die Reparaturcreme auch in Gehfalten hält
nachdem der Schuh seit ungefähr 2 Monaten nach der Reparatur häufig getragen wird.
Es ist halt eben eine Sisyphusarbeit die Spezialcreme einzuschleifen.
Nach einem Schuhcemeauftrag sieht man die Stelle nicht mehr mit bloßem Auge, nach einem Wachsauftrag erst recht nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben