Riese sucht Schlankgrößen von nachhaltigen Herstellern

dagobert011

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Hallo Community,

ich bin auf der Suche nach Kleidung von nachhaltig/ökologisch produzierenden Herstellern in den Schlankgrößen 106 und 110 bzw XLT und 2XT.
Genauer gesagt, geht es um klassisch, elegante Pullover, Troyer, eine Winterjacke und einen Trenchcoat.
Ich bin 2 Meter groß und wiege ca 105kg, halbwegs athletisch verteilt.

Ich habe mich durch die seitenlangen "made in Germany" Theards hier im Forum durchgearbeitet komme aber nicht wirklich weiter.
Entweder produzieren die Hersteller nur Standardgrößen, was ich ihnen aufgrund der Nische, die sie besetzen auch nicht verübeln kann, oder ich lande im sündhaft teuren MTM Bereich.
Bei Hirmer-große-Größen gibts immer schicke Pullover zu passablen Preisen, aber es sind nur Marken wie Ralph Lauren und Pierre Cardin im Angebot, die bzgl Nachhaltigkeit einen sehr zweifelhaften Ruf haben.

Könnt Ihr mir behilflich sein?
Pullover mit zu kurzen Ärmeln(ich habe bei Hemden 72cm+) und weitem Schnitte sind mir ein Graus. Bei Hemden bin ich vor einiger Zeit auf tailorstore umgestiegen(ich weiß, dass die auch nicht nachhaltige produzieren) und meine Anzüge in einem kleinen Berliner Lädchen "just for the boys" erstanden.

Bei der Überarbeitung meiner Freizeitgaderobe wollte ich mal ein bisschen mehr Verantwortung walten lassen, stehe aber vor dem Problem, dass ich nichts finde.

Gibt es nachhaltige Hersteller, die schicke Pullover in Schlankgrößen anbieten, ohne dass die mehrere hundert Euro kosten? Oder soll ich mich Eurer Meinung nach an die Angebote von Hirmer und Co halten.

Bin für jeden Tip dankbar!
Tim
 
Bei Hirmer-große-Größen gibts immer schicke Pullover zu passablen Preisen, aber es sind nur Marken wie Ralph Lauren und Pierre Cardin im Angebot, die bzgl Nachhaltigkeit einen sehr zweifelhaften Ruf haben.

Bezüglich der großen schlanken Schnitte kann ich dir nicht helfen. Aber wenn du schon welche findest, wie definierst bzw. kontrollierst du denn nachhaltig/ökologisch?

Das ist ja keine ja/nein Eigenschaft. Das Nachhaltigste sind Gebrauchtklamotten, und danach die, die du aufgrund ihrer Qualitäten nie wieder nachkaufen musst. Danach kommen erst die ökologischen Produktionsbedingungen, wobei das ganz schwer zu fassen ist.

Beispiel. Brunello Cucinelli wirbt ja immer mit Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung. Habe mal eine sündhaft teure Wollhose gekauft, da sprangen nicht nur alle Knöpfe ab, weil maschinell und nicht vernünftig angenäht, sondern nach zwei Jahren war ohne weiteres Zutun ein Riss im Stoff. War eine teure Lektion bezogen auf Werbung und Realität.

Ansonsten trage ich nur noch Wollpullover, weil mir Baumwolle viel zu schnell die Form verliert. Da wüsste ich aber nicht, warum ein Wollpulli von RL jetzt weniger nachhaltig sein sollte als zB einer von John Smedley (vorausgesetzt dass es sich nicht um ein Billigteil handelt, ein guter Wollpulli müsste mit mindestens 200 Euro HandelsVK kalkuliert sein).

Für Wollpullis gibt es doch in England (John Smedley, Johnstons, Scott & Charters, etc) oder Italien (Zanone, Gran Sasso, etc) ein Reihe von qualitativ guten Herstellern, deren Produktions- und Behandlungsmethoden relativ gut überschaubar sein sollten. Wie gesagt, mit den Maßen musst du dich mal umhören.

Beim Thema Trenchcoat oder Jacken kennen sich sicher andere hier besser aus.
 
Bei den Trenchcoats schau dir mal Traditonal Rainwear an , ich glaube die produzieren noch in England.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bezüglich der Passform kann ich leider nicht weiterhelfen, wenn Sie Nachhaltigkeit im Sinne von lokalen Produkten interpretieren ist es mit Sicherheit eine gute Idee den Blick in Richtung der britischen Inseln zu wenden, da dort offenkundig deutlich mehr Wert darauf gelegt wird als hier zu Lande. Spontan fallen mir Gloverall und Private White V.C. ein.

Wenn die Pullover auch etwas weniger klassisch sein dürfen, dann mag sich auch ein Blick auf etsy.com lohnen, wo es viele kleine Anbieter gibt, die Pullover in Wunschmaßen, -mustern und -farben anbieten und bei denen aufgrund des direkten Kontakts zu den Produzenten die Möglichkeit besteht, der Nachhaltigkeitsfrage selbst nachzugehen. Ich habe aber deutliche Zweifel daran, dass der Zielkonflikt "nachhaltig" und "passable Preise" einfach aufzulösen sein wird: Qualität hat hier einfach einen gewissen Preis.

Bei Hemden ist es übrigens relativ einfach: Müller Maßhemden produziert seine Hemden in Deutschland und ist, insbesondere wenn man ein wenig Zeit mitbringt auch preislich absolut im Rahmen. Regulär kosten die Hemden ab 80 bis 100 Euro (die meisten Stoffe liegen zwischen 100 und 120 Euro), es gibt aber regelmäßig Aktionen bis zu den Nach-Weihnachts-Verkäufen in den Ladengeschäften, bei denen man sich Maßhemden aus den Reststoffen der Saison für (in diesem Jahr) 42 Euro anfertigen lassen kann. Einziger Wermutstropfen ist die überschaubare Anzahl an Ladengeschäften (Hof, Bayreuth und München) und Notwendigkeit, diese als Neukunde sooft zur Vermessung und Anpassung aufzusuchen, bis das Hemd wirklich perfekt passt (was durchaus drei bis vier Besuche in Anspruch nehmen kann).
 
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