Mag sein, dass ich meine Hamburger Jahre im Rückblick etwas unversöhnlich betrachte - es hat halt nicht gepasst mit mir und der Stadt. Daher würde ich solche Läden wie das Fischereihafenrestaurant oder das Rive nur aufsuchen, wenn man mich mit vorgehaltener Waffe dazu zwingt; blasierten Menschen beim Blasiertsein zuzusehen, und dann auch noch mittelmäßiges Essen ertragen zu müssen: das sind dann der Zumutungen doch zu viele.
Die bereits erwähnte "Meatery" im Side-Hotel kann ich sehr empfehlen. Ein schönes Ribeye vom Weiderind, nach Hausempfehlung gegrillt, dazu den - nomen est omen - ziemlich druckvollen "Chocolate Block" aus Südafrika: das kann man lassen.
Blockhaus ist in Hamburg Kult - und meine Vorbehalte Kettenrestaurants gegenüber wurden nie bestätigt. Im Gegenteil: ich bin nie enttäuscht worden. Natürlich reden wir hier nicht von der finalen Verfeinerung der Fleischkultur, aber gut, solide und schräg: das ist's schon.
Das "Butcher's" in der Milchstraße fand ich ziemlich gut, auch wenn man dort auf eher auftrumpfende Service-Tricks setzt: große Fleisch-Oper halt.
Die Schlachterbörse ist auch sehr stimmungsvoll, allerdings auch immer extrem laut.
Das Fillet of soul fand ich immer überschätzt. Ich habe dort oft gegessen - und war eigentlich nie wirklich zufrieden. Die Lage an den Deichtorhallen ist halt schon sehr schön. Dann aber lieber ein paar Schritte weiter in die Oberhafenkantine, und ein Rundstück warm essen.
Mein Hamburger Lieblingsrestaurant ist/war das Trific, aber das hat leider zum Jahreswechsel schließen müssen.
Enjoy!
