Rebmann - Maßkonfektion mittels Laser-Vermessung?

Teeguru

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Liebe Community,

beim Lesen dieses Artikels wurde ich vor kurzem aufmerksam auf Maßkonfektionsalternativen zu Dolzer und Kuhn in Hannover. Im letzten Absatz wird etwas von der Firma Rebmann geschrieben, wo 3D-Körpermodelle mittels Laservermessung erstellt und dann sozusagen auf den Leib geschneidert werden. Kennt jemand von euch den Laden? Oder hat Erfahrungen mit dieser Technologie bei anderen Ausstattern?

Ich würde mir gerne einen Anzug zusammensparen im Laufe des nächsten Jahres, aber mein studentisches Budget liegt bei ungefähr 600€ maximal (wenn überhaupt, Studiengebühren sei dank -.-), eventuell wäre das also ein reizvolles Angebot...?
 
CutForYou in Berlin bietet so ein 3D-System auch schon lange an. Ich kenne jemanden, der dort seine Anzüge bestellt hat und kann nur gutes berichten.
Aber ich habe gehört, es kommt eher auf das Zuschneidesystem an, als auf das Vermessen. ;)
 
Teeguru hat gesagt.:
...Laservermessung...
Ich muss sagen, ich stehe diesen Systemen skeptisch gegenüber. Sie vermitteln eine klare Objektivität des Ergebnisses, die beim realen Produkt am Ende nicht gegeben ist, weil Faktoren hineinspielen, die nicht allein an den Körpermaßen hängen, sondern an deren Interpretation auch im Hinblick auf die Möglichkeiten des eigenen Zuschnittsystems. Zudem basiert ein MTM-Anzug ja nur auf einem angepassten Konfektionsmaß, kann also eventuell gar nicht so tiefgehend geändert werden, dass er jedem Körpermaß, quasi auf die Haut aufgedampft folgen kann.

Statt diesem Brimborium finde ich eine konventionelle Erfassung von Deltas zur Basis-Konfektionsgröße basierend auf Schlupfsakkos beruhigender und von der Ergebniserzielung auch transparenter und schon beim Maßnehmen durch das Abstecken fühlbar.

Teeguru hat gesagt.:
Ich würde mir gerne einen Anzug zusammensparen im Laufe des nächsten Jahres, aber mein studentisches Budget liegt bei ungefähr 600€ maximal (wenn überhaupt, Studiengebühren sei dank -.-), eventuell wäre das also ein reizvolles Angebot...?
600,- als Maßkonfektion wäre - abhängig vom Stoff natürlich - bei Suitsupply in Düsseldorf machbar, schon mit manchen Ariston-Napoli-Stoffen und fully canvassed.

Aber die Grundfrage lautet, ob Sie überhaupt schon Erfahrungen mit Anzügen haben? Wenn nein, finde ich Maßkonfektion in jedem Fall schwierig, weil Ihnen durch die Fremdartigkeit des Kleidungstyps nicht klar ist, wie ein Anzug an Ihnen am besten zu sitzen hat. So was lernt man am besten mit Erfahrung. Man könnte Ihnen vieles andrehen, dass Sie später bedauern würden, insbesondere, wenn Sie dafür sparen mussten. Benötigen Sie denn von Ihren Körperformen her zwingend Maßkonfektion?
 
Abgesehen von vielen persönlichen Gründen für Maßkleidung gibt es für mich zwei wesentliche Faktoren für einen gut sitzenden Anzug - die Schulter(n) und vor allem das Armloch.
Das Armloch sollte so hoch und so eng wie möglich angesetzt sein, was aber nur wirklich Sinn macht, wenn das Maß des Brustbereichs richtig erfasst und noch wichtiger - richtig interpretiert und gefertigt wird. Gerade dieser Bereich wird meiner Erfahrung mit Maßkonfektion nach am stärksten vernachlässigt bzw. übersehen. Was aber nicht nur am Vermessungssystem, sondern am Zuschnittsystem liegen kann.
Beweg mal die Arme seitlich nach oben und achte darauf, was Dein Sakko macht. Sobald sich ein fledermausartiges Delta bildet, ist das Sakko falsch geschnitten. Ich habe leider noch kein MTM-Systemmgefunden, welches dieses Manko hinbekommt. Darum Bespoke...

Die Schulter bevorzuge ich nahezu unkonstruiert,,d.h. möglichst rund und nur minimal gepolstert. Auch der natürlich vorhandene Unterschied der Schulterpartien ist zu berücksichtigen und auszugleichen. Auch hier tun sich MTM-Systeme schwer,,da sie mehr kastenförmige Schultern bauen und man wenig Einfluss auf die Konstruktion der Schulter hat. Auch darum Bespoke...

Ich weiß, mit dem vorgegebenen Budget bekommt man keinen derartigen Anzug, deshalb würde ich eher empfehlen "nach unten" zu greifen, einen guten Anzug von der Stange (Windsor, Dressler, Bäumler falls man noch welche bekommt) zu kaufen und ein Jahr länger zu sparen. Dann klappt's auch mit den Schultern.

Liebe Grüße!
 
Abgesehen von vielen persönlichen Gründen für Maßkleidung gibt es für mich zwei wesentliche Faktoren für einen gut sitzenden Anzug - die Schulter(n) und vor allem das Armloch.
Das Armloch sollte so hoch und so eng wie möglich angesetzt sein, was aber nur wirklich Sinn macht, wenn das Maß des Brustbereichs richtig erfasst und noch wichtiger - richtig interpretiert und gefertigt wird.
So pauschal würde ich dem nicht zustimmen. Das Armloch ist bei Konfektion häufig aus Optimierungsgründen für möglichst viele Kundenfiguren zu niedrig und zu weit angelegt. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass das genaue Gegenteil das Optimum wäre, es sei denn, es ist spezielle Kleidung für einen Tänzer oder Artist.

Die Schulter bevorzuge ich nahezu unkonstruiert,,d.h. möglichst rund und nur minimal gepolstert. Auch der natürlich vorhandene Unterschied der Schulterpartien ist zu berücksichtigen und auszugleichen. Auch hier tun sich MTM-Systeme schwer,,da sie mehr kastenförmige Schultern bauen und man wenig Einfluss auf die Konstruktion der Schulter hat. Auch darum Bespoke...
Sowohl Caruso wie auch Suitsupply haben kein Problem, das zu realisieren. Auch Cove bietet eine kaum gepolsterte eingeschobene Hemdschulter nach neapolitanischer Art an. Sie haben vielleicht noch nicht die richtigen MTM-Anbieter gesehen.

Es bleibt die Frage, wie groß die Erfahrung mit Anzügen und wie problematisch die Figur des OP ist. Wenn ich als ersten Anzug MTM schon schwierig fände, gilt das erst recht für einen Maßschneider, den man für den eigenen Geschmack erst mal finden muss und bei denen es ebenfalls sehr viele mittelmäßige gibt, die dennoch für ein Studentenbudget noch mal viel mehr Geld verlangen.
 
So pauschal würde ich dem nicht zustimmen. Das Armloch ist bei Konfektion häufig aus Optimierungsgründen für möglichst viele Kundenfiguren zu niedrig und zu weit angelegt. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass das genaue Gegenteil das Optimum wäre, es sei denn, es ist spezielle Kleidung für einen Tänzer oder Artist.


Sowohl Caruso wie auch Suitsupply haben kein Problem, das zu realisieren. Auch Cove bietet eine kaum gepolsterte eingeschobene Hemdschulter nach neapolitanischer Art an. Sie haben vielleicht noch nicht die richtigen MTM-Anbieter gesehen.

Es bleibt die Frage, wie groß die Erfahrung mit Anzügen und wie problematisch die Figur des OP ist. Wenn ich als ersten Anzug MTM schon schwierig fände, gilt das erst recht für einen Maßschneider, den man für den eigenen Geschmack erst mal finden muss und bei denen es ebenfalls sehr viele mittelmäßige gibt, die dennoch für ein Studentenbudget noch mal viel mehr Geld verlangen.

...darum schrieb ich ja: "für mich", weil mir das Armloch wichtig ist, auch wenn ich kein Tänzer bin. Beweglichkeit ist mir in jeder Lebenslage wichtig.

Wenn Cove (etc.) derartige Schultern umsetzen können danke ich für die Info, ziehe meine Aussage zurück und behaupte das Gegenteil

Einen guten Maßschneider zu finden, ja, das kann schwer sein. Dieses Forum hilft sicher dabei, gute Empfehlungen zu bekommen, oder man lässt sich bei der Wahl begleiten. In Wien würde ich das z.B. anbieten (kostenlos natürlich!).
 
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