Naja, ich rasiere mich ausschließlich mit dem Messer - und das seit Jahren erfolgreich ohne Verlust von relevanten Körperteilen.
Dreifach (mit, quer, gegen - "MQG") aber auch nur, wenn es in Verbindung mit Manschettenknöpfen geht. Sonst geht's auch leicht stoppelig aus dem Moser 1400.
Es ranken sich da einige Mythen um die Rasur mit Messern. Fakt ist, dass man sich mit seinem Werkzeug auseinandersetzen muss, auch lange bevor man das Badezimmer für sich in Anspruch nimmt. Dazu nutze ich einen Stoßriemen. Auf der einen Seite Natur, auf der anderen Seite mit Chrompaste bestrichen. Streich- oder Hängeriemen ziehen immer eine elende Zerrerei mit sich - das muss man für sich wollen, um sie zu benutzen.
Damit's nicht zupft und zerrt sind schon mal 15...20 Minuten auf dem Riemen. Hin und wieder geht's für das Messer auf den Stein. Auch das ist wieder eine Wissenschaft für sich. Scharf ist's, wenn's scharf ist.
Vorher braucht man sich so ein Ding nicht an den Hals legen. Glaubt mir. Und es braucht Ruhe. Keine Frau, die mit dem Staubsauger Hammerwerfen macht, keine Miezekatze zwischen den Knöcheln.
Rasiert wird sich nach dem Duschen, wenn die Stoppeln angeweicht sind. Rasierseife wird im angeweichten Topf aufgenommen um im Gesicht fertig geschlagen - auch das ist eine Wissenschaft für sich. Jeder so, wie er mag und wie er damit klar kommt. Es soll Foren geben, die sich mit der Nassrasur beschäftigen...
Wer zuckt, wenn er beim Rasieren mit dem Griff an den Spiegel tippt, kann ein ordentliches Problem bekommen.
Also: Abstand halten oder Brille aufsetzen!
Fakt ist jedoch: Das beste Ergebnis bietet der Systemrasierer. Erst dann kommen Messer/Hobel/Shavetten etc. und das Schlusslicht markiert die elektrische Stoppelfräse.
Das Rasurergebnis hängt (egal womit) von der Vorbereitung ab. Zu hoher Druck und Rasur gegen den Strich machen halt Rasurbrand. Und das geht mit Systemrasierern genau so, wie mit Stoppelfräsen, Messern, Hobeln und weiteren Geräten, mit denen man sich was antun könnte.
Die Meisten fragen auch: "Wie machst Du das am Kinn?"
Das ist das kleinste Problem, das kann man hin und her schieben und zerren.
Unter der Nase wird's spannend...
Es geht also mehr um das Drumherum, um das Erlebnis der Rasur an sich, um das "sich damit Wohlfühlen", denn um eine saubere Rasur.
Aber: Schön ist so ein Ritual allemal!