Rückenschlitze

Wieso sollte man sich Gedanke um die Passform und einen guten Abfall des Stoffes machen und die gute Passform mit der Pose zerstören oder zumindest unkenntlich machen.
Weil man in erster Linie in der Kleidung lebt und nicht für andere posiert. :)

Ich denke, wir können festhalten, dass es von jeher (außerhalb von Deutschland und ev. auch Österreich-Ungarn :)) sehr viele Leute sehr oft gemacht haben, wenn sie nicht gerade irgendwas Offizielles taten. Ich denke, selbst von Gianni Agnelli wird man irgendwo ein Foto mit einer Hand in der Hosentasche finden und spätestens dann ist es ... Sprezz. :D ;)
 
Weil man in erster Linie in der Kleidung lebt und nicht für andere posiert. :)

Ich denke, wir können festhalten, dass es von jeher (außerhalb von Deutschland und ev. auch Österreich-Ungarn :)) sehr viele Leute sehr oft gemacht haben, wenn sie nicht gerade irgendwas Offizielles taten. Ich denke, selbst von Gianni Agnelli wird man irgendwo ein Foto mit einer Hand in der Hosentasche finden und spätestens dann ist es ... Sprezz. :D ;)

Und zwar sogar mit geschlossenem Sakko - auf der Wikipedia-Seite!!!
 
Hierzu nochmal ein paar kurze Gedanken von mir:

- Ich halte es nicht für einen Charakterfehler, mal oder in einem unbeobachteten Moment seine Pfoten in die Tasche zu stecken. Passiert mir auch. In Gesellschaft wird es aber zur Körpersprache. Sprache = Ich teile anderen etwas mit. Ab diesem Punkt sollte es bewußt geschehen bzw. sollten einem zumindest die Signale bekannt sein, die man damit sendet.

- Der Threadersteller sprach von einer Gewohnheit. Wenn eine Gewohnheit dermaßen präsent ist, dass man sogar die Wahl der Kleidung an ihr ausrichtet, dann ist ein guter Zeitpunkt gekommen, an sich zu arbeiten und über die Gewohnheit nachzudenken.

- Seit wann sind Schauspieler / Prominente / Politiker / sonstige "Sternchen" ein Indiz dafür, wie man sich zu kleiden / benehmen hat? Ich bitte Euch. Nur weniger aus dieser Gruppe genügen dem Maßstab, der hier im Forum an einen Gentleman gestellt wird. Oder ist das ganze Kleidungs-Gehabe dieses Stilforums etwa nicht Ausdruck einer Denkhaltung, sondern nur egozentrisches Ausstaffieren mit den Kleidern und Effekten einer geschmackvollen Vergangenheit in der Hoffnung, der Glanz vergangener Zeiten mögen auf den Träger abfärben und Schwächen im Benehmen überstrahlen? Dafür reichen ein Modemagazin und eine Kreditkarte.

- Dass wir in der breiten Masse der Menschen einige finden, die mit offenem Mund essen, schwarze Anzüge im Büro tragen, silikonhaltige Schuhglanzstifte verwenden, die Krawatte zu kurz binden, Frauen nicht in den Mantel helfen, die Hände beim Sprechen in den Taschen verbergen und allgemein skeptisch sind gegenüber hohen Maßstäben an gentleman-artiges Verhalten, ist mit Sicherheit bittere Realität. Aber ist es die Realität, die wir wollen? Weshalb wird plötzlich auf die Realität verwiesen, nur weil man sich mal an einem höheren Maßstab messen soll? Bei allen anderen Themen werden doch auch hohe Maßstäbe gesetzt. Weshalb nicht bei diesem? Mein Eindruck ist, dass sich hier User sammeln, die Vorbilder für ihre Generation sein wollen.

- Auch wenn es anders rüberkam: Mein Rat an den Threadersteller war nicht aristokratisch, belehrend, herablassend oder naserümpfend gemeint. Es war ein Rat im Sinne von Hilfestellung. Weil Männer, die ihre Hände außerhalb der Taschen halten, ausdrucksstärker und selbstbewußter wirken. Weil sie die Hände für Gestern verwenden können. Weil die Arme beim Laufen asynchron zu den Beinen geführt werden können. Weil die spontan die Hand reichen oder jemandem "zur Hand gehen" können.

Ich erwarte nicht, dass dieser Rat angenommen wird oder dass irgend jemand hier aufgrund meines Kommentars sein Verhalten ändert. Das steht mir nicht zu. Aber ergebnisoffen darüber nachzudenken sollte nicht zu viel verlangt sein. Wenn wir alle an unseren Gewohnheiten festhalten, nur weil sie uns so bequem sind, ist das kein Fortschritt.
 
Na, hier sind die Stilmagazin-Ultras ja mal wieder unterwegs...

Ich halte nichts von diesem absoluten "geht gar nicht!". Richtig ist höchstens ein "sollte man vermeiden", wie Beethoven es ja durchaus stichhaltig begründet hat.

Aber ich wage doch zu bestreiten, dass es IMMER besser und seriöser aussieht, wenn die Hände außerhalb der Taschen sind. Wer sich zwanghaft an einem Glas festhält, über verschränkte Arme jeglichen Kontakt abzulehnen scheint oder hinter dem Rücken sich selbst festhält, dürfte oft unsicherer wirken, als jemand mit Händen in den Taschen.

Mit etwas Übung: die Hände draußen! Ansonsten im Zweifel: lieber einmal zu oft lässig in der Tasche als zu wenig.
 
Weil Männer, die ihre Hände außerhalb der Taschen halten, ausdrucksstärker und selbstbewußter wirken. Weil sie die Hände für Gestern verwenden können. Weil die Arme beim Laufen asynchron zu den Beinen geführt werden können. Weil die spontan die Hand reichen oder jemandem "zur Hand gehen" können.

Kenne ich -
nennt sich traditionellerweise "ShoppingTüten-Kuli"...

Ansonsten gilt:

Eine Hand in der Hosentasche = Elektriker oder Hobbyhandwerker beim Stromleitungspfusch

Zwei Hände in der Hosentasche = AnästhesistInnen

:)

Persönlich halte ich gerne mal die eine Hand in der Sakkotasche, wenn sich in der anderen ein Getränkeglas befindet -
habe das aber vor dem Spiegel lange genug perfektioniert, dass es harmonisch aussieht (Anfänger-Tipp: Glas auf gar keinen Fall in Brusthöhe halten !)
 
Beethoven, ich habe nicht umsonst im Eröffnungsbeitrag auf Dich hingewiesen. Ich will die Gelegenheit nutzen, um Dir meinen Dank für Deine hier in verschiedenen Diskussionen vertretene Ansichten auszusprechen. Irgendwo las ich von etablierten Benutzern, wie Sie Frauen sehen – ich wage nicht, es auszuformulieren. Ich fragte mich ernsthaft, ob hier wirklich nur Kleidung eine Rolle spielt und man ansonsten nicht viel Wert auf das Verhalten und die Gesinnung eines Gentleman legt. Dann las ich, dass es das Privileg Deiner Frau sei, die «Fliege» zu öffnen. Woanders las ich, dass Deine Manschettenknöpfe aus etwas (weiss nicht mehr was) gefertigt sind, das Dir Deine Frau geschenkt hat. Wenn Du wüsstest, wie wohl mir das tat!

Deinen Rat habe ich als solchen interpretiert und zum Anlass genommen, meine Gewohnheiten zu hinterfragen. Die Körpersprache ist sicherlich ein nicht zu unterschätzender Kommunikationskanal. Dass Du die leise Aufforderung, in grundsätzlicher Hinsicht Stellung zu nehmen, verstanden und zum Anlass genommen hast, ausführlich und in zuvorkommender Weise Grundsätzliches auszuführen, weiss ich sehr zu schätzen.

Ich entschuldige mich dafür, dass diese Antwort als unsägliches Gesülze erscheint. Jedes Wort ist allerdings ernst gemeint. Übrigens hege ich genau dieselben Gefühle gegenüber Butch Cassidy und Lucius. Von allem, was ich bislang hier gelesen habe, seid zumindest Ihr drei der harte Kern dessen, was ich als Gentleman bezeichnen würde.
 
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