Vor meinen Augen spielt sich Schauriges ab. Nicht wegen der Schlitze, sondern wegen der Hände. Mag ja sein, dass man sie gerne in die Tasche steckt, weil das so schön ist, sich über ihre Verwendung keine Gedanken machen zu müssen. Weil sie dann nicht so runterhängen. Weil es warm ist. Weil mir so keiner den Autoschlüssel klauen kann. Sogar in der ZEIT erntet eine Kritik an dieser Unart mehrheitlich shitstorm. Schade.
http://www.zeit.de/2009/06/Gesellschaft-06
(An den Artikel von 2009 erinnere ich mich noch. Aber erst jetzt sehe ich die Online-Kommentare, sie sprechen Bände!)
Auch, wenn Du diese Angewohnheit nicht ablegen willst, möchte ich Dir einen Rat geben: Lege sie ab! Wer sich über hochwertige Kleidung Gedanken macht, wer über den richtigen Schuh für einen Anlass diskutiert, wer dem elenden Kurzarmhemd entsagt hat, wer also den richtigen Auftritt des Gentleman in Gesellschaft abwägt, der hat verstanden, dass in zwischenmenschlichen Bereichen die Optik und Symbolik des Verhaltens mehr ist als bloßer "Dünkel" oder sinnloser "Knigge". Wer das verstanden hat, der hält Blickkontakt beim Gespräch, reicht die Hand zur Begrüßung, zieht den Handschuh aus.
Und nimmt die Hände aus den Taschen.
Trotz shitstorm in der ZEIT.
Jetzt erst recht.