Piercings und Tattoos als Accessoires?

Naja, da ich Goethe jetzt auch nicht unbedingt zur zivilisatorischen Speerspitze zählen würde ...
 
Für mich ist jemand, der sich bewusst und überlegt tätowieren lässt (also der Anker und die Meerjungfrau im Suff explizit ausgenommen :D), ein Mensch, der seine eigene Individualität, die biologisch zwangsläufig ist, noch nicht erkannt hat und deswegen das Tattoo nutzt, um sich damit an seine positiven Eigenschaften (oder auch nur den Willen, sie zu besitzen) zu erinnern, die ihn in Summe in der Selbstsicht zur erstrebenswerteren Form des Ichs machen. Wenn das wirklich funktioniert, ist es für mich völlig okay, auch wenn ich es selbst nicht verstehe.

Und natürlich ist es, zumindest, was die nicht-asiatischen Tattoo-Motive angeht, auch eine Mode, die an die romantisierte, angeblich größere Freiheit des Outlaws erinnern soll und die über diesen Gegensatz den Weg in die bürgerliche Gesellschaft gefunden hat. Wenn's keine wäre, gäbe es auch keine Tätowierer, die daraus ein Geschäft machen können. Die Idee des Tattoos ist also immer ein Me-Too. Aber das ist ein Anzug am Ende auch.
 
Eine Sache, die mir zum Thema noch einfällt: Bitte keine chinesischen bzw. japanischen Schriftzeichen stechen lassen.

Ich wüsste nicht, warum solche Schriftzeichen schlechter oder besser sein sollten als arabische, lateinische oder sonst welche. Einfach sein lassen.

Was Piercings angeht können die durchaus sinnvoll sein in der Tierzucht oder für Tanzbären.
 
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