Ja zur Pfeife!
Ja, es ist sehr bedauerlich, dass das Pfeife rauchen so sehr aus der Mode gekommen ist. Ähnlich ging es ja mal den Zigarren, denen lange Zeit ein Opa-Image anhaftete, bis sie in den frühen 90ern Havannas wieder chic wurden.
Da ich seit meiner Jugend Pfeifen- und Zigarrenraucher bin, finde ich es sehr schade, dass die Pfeife so ein Schattendasein führt - gibt es doch kaum eine kultiviertere Art des Rauchens.
Es ist sehr amüsant - ich habe noch einige Pfeifenratgeber aus den frühen 70er Jahren, in denen Pfeife rauchen als total trendy galt. Von den 60 bis Anfang der 80er Jahre war Pfeife rauchen ja sehr angesagt, auch bei jüngeren Männern. Man denke nur an die Edgar-Wallace-Filme.
Leider sind meisten nach einem halbherzigen Versuch wieder zu Zigaretten zurückgekehrt sind. Das liegt wohl auch daran, dass Pfeifen etwas mehr Aufmerksamkeit brauchen als Zigaretten - aber dafür mit einem großen Genuss und einer großen Bandbreite von Tabaken belohnen.
Das Schöne an Pfeifen ist ja, dass man im Idealfall ein von Meisterhand geformtes edles Stück Holz mit einer tollen Maserung in der Hand hält. Wer je eine Bird's Eye oder Straightgrain eines guten Pfeifenmachers vor sich hatte, weiß, wovon ich spreche.
Dass sich jüngere Männer in Deutschland - nicht mehr - an die Pfeife nicht herantrauen, hängt meines Erachtens auch damit zusammen, dass hierzulande leider oft nur sehr große Modelle angeboten werden, die oft entsprechend wuchtig und klobig aussehen. Dies hat damit zu tun, dass in Deutschland zu einem großen Teil Pfeife mit Filter geraucht wird (in meinen Augen völlig überflüssig und Genuss beeinträchtigend). Ein dicker Holm mit Filter braucht eben auch einen dazu großen passenden Kopf.
Dabei gibt es so wunderbar elegante filterlose Pfeifen aus Dänemark und England.
Also, ich kann nur jeden jungen Mann ermutigen (und gerne auch mal eine Frau, wenn sie so mutig ist), Pfeife auszuprobieren. Es lohnt sich.
Und nicht vergessen: Mit einer Pfeife im Mund kann man nicht so viel Blödsinn reden.