Peinlich oder?

[sebastian_wr]

Peinlich ist eher, fremden Leuten "sartoriale Perfektion" abzuverlangen, welche keine sartorialen Allüren hegen.

Das wollte er auch gar nicht, wenn ich das richtig verstehe. Ist halt nur schade, dass die Leute so vom Anzugkauf nach Hause kommen. Aber wie Niels schon sagte, bringt nix ...

 

[proteus]

Ich sehe es zwar auch so wie paisley, leider haben solche Leute aber häufig Vorbildcharakter. Leute, die Ihren Idolen nacheifern wollen, kopieren häufig auch deren Stil, und der ist bei 95% der A-Z Promis im TV grottig.
Speziell in Deutschland wird nach dem Motto verfahren: Anzug ist immer offiziell. Bayern macht doch jetzt auch Reklame für irgend so eine Mistmarke, die sich nicht entblödet, auch noch von Premium zu schreiben.

Leider wird häufig vorausgesetzt, das Personen, die auf einigen Gebieten gute Leistungen liefern, dies auch auf anderen Gebieten tun. Speziell bei Fussballern, die in erster Linie Bälle treten sollen, führt das häufig zur Katastrophe. Beim Stegosaurus war das Hirn in der Hüfte, das die Beine antrieb, ja auch 10 mal so groß wie das Gehirn im Kopf.

 

[bluesman528]

Peinlich ist eher, fremden Leuten "sartoriale Perfektion" abzuverlangen, welche keine sartorialen Allüren hegen.

Jein. Natürlich sollte man sich zuallererst um seinen eigenen Halsring kümmern.

Aber diese Leute tragen nun mal freiwillig diese Form von Kleidung im Fernsehen und werden somit diesbezüglich zu Rollenmodellen bei ihren Zusehern, die meinen, wenn der Kahn das schon im Fernsehen trägt, dann muss das sicher so sein. Diese Leute sind also nicht nur Teil, sondern auch multiplizierender Faktor der alltäglichen Hässlichkeit. Sich darüber aufzuregen (oder gar sich selbst zu überhöhen, weil man ja im Gegensatz zu Kahn einen passenden Halsring mitbringt, huuuh ) bringt natürlich wenig.

 

[BuckminsterFuller]

und ihr glaubt, dass jemanden der oliver kahn als vorbild ansieht, überhaupt so etwas auffällt? ...

beste grüße

buckminster


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[Florian S. Kueblbeck]

Ich finde, man kann Leuten, die sich nicht für Mode und/oder Kleidung interessieren, keinen Vorwurf machen, wenn ihnen solche Modesünden "passieren" – denn mehr als passieren ist es eben nicht. Woher sollten sie auch wissen, wie "man das macht". Wem man aber einen Vorwurf machen kann, sind der Verkäufer, der diese Passform zu verantworten hat und im konkreten Fall der Stylist, der ein Eingreifen für überflüssig hielt.

 

[bluesman528]

und ihr glaubt, dass jemanden der oliver kahn als vorbild ansieht, überhaupt so etwas auffällt? ...

Nicht jeder, der Fußball schaut, ist ein Ballonseideträger. Ich rede ja auch nicht von "Ich zieh' mich jetzt an wie Olli Kahn", sondern von einer unterbewussten Wahrnehmung, dass das, was bei einer prominenten öffentlichen Person der (zumindest finanziellen) Oberschicht vor Millionenpublikum zu sehen ist, irgendwie richtig sein muss.

 

[Adolesco]

Sehe das das so wie paisley und Florian. Bzgl. der Verantwortung der Verkäufer: Deren Unkenntnis hat natürlich auch wieder etwas mit mangelnder Ausbildung und Fachwissen zu tun. Bei P&C oder Läden wie Wormland und Co arbeiten zudem häufig Aushilfen, die ihr Gehalt durch Verkaufsprovision aufbessern können - als ich mal Chukkaboots bei Görtz gekauft habe, wollte mir die Dame dazu noch einen Sommerschal verkaufen. "Den könnte ich mir bei Ihnen gut vorstellen."
Und auch das ewige Anquatschen sofort wenn man das Geschäft betritt, obwohl man sich zunächst nur einen Überblick verschaffen möchte, hat damit zu tun, dass die Verkäufer sich versprechen, ihre Kennung auf das Preisschild schreiben zu können.

 

[TobiasM]

Sehe das das so wie paisley und Florian. Bzgl. der Verantwortung der Verkäufer: Deren Unkenntnis hat natürlich auch wieder etwas mit mangelnder Ausbildung und Fachwissen zu tun. Bei P&C oder Läden wie Wormland und Co arbeiten zudem häufig Aushilfen, die ihr Gehalt durch Verkaufsprovision aufbessern können - als ich mal Chukkaboots bei Görtz gekauft habe, wollte mir die Dame dazu noch einen Sommerschal verkaufen. "Den könnte ich mir bei Ihnen gut vorstellen."
Und auch das ewige Anquatschen sofort wenn man das Geschäft betritt, obwohl man sich zunächst nur einen Überblick verschaffen möchte, hat damit zu tun, dass die Verkäufer sich versprechen, ihre Kennung auf das Preisschild schreiben zu können.

Wieso ist das schlimm, wenn der Verkäufer einen Kunden anspricht?! Es ist doch gut, wenn der meist unwissende Käufer von einem hoffentlich gut ausgebildeten Verkäufer beraten wird.

Ich bezweifle auch das Oli den Anzug bei P und C gekauft hat. Die Bayern Spieler werden von Boss ausgestattet und entweder Oli hat da auch mal einen abgefasst oder er wurde von ZDF eingekleidet.

 

[proteus]

Wenn du Olli Kahn mal bei P&C triffst, sag mir Bescheid. Sofern nicht als Litfassäule für kleidungstechnische Super GAUs gebucht, wie Bohlen für Camp David, kaufen die Herrschaften in der Regel bei teuren Labels, nach dem Motto: "Was teuer ist, ist gut - und Promibonus bekomme ich auch". Das kann bei manchen gut gehen, in der Regel eben nicht, weil denen jeglicher Geschmack fehlt. Sich auf die Verkäufer zu verlassen, die in Schockstarre verharren, kann auch ins Auge gehen. Die meisten haben einen Medienberater, aber keinen Imageberater, wie in den USA üblich. Und selbst da kommt es zu den unglaublichsten Infernos.

Ich habe Roger Moore einige Male bei meinem Herrenausstatter getroffen, immer wie aus dem Ei gepellt. DAS sind noch Herren. Kahn und Konsorten sind,
unabhängig von Ihrer sonstigen Leistung, einfach schlecht angezogen.

 

[Adolesco]

Ich bezog mich ja nicht auf Olive Kahn, sondern auf Florians Bemerkung, dass der Verkäufer die Verantwortung trägt.
Grundsätzlich spricht nichts gegen das Ansprechen von Kunden - manchmal kann das aber schon aufdringlich wirken. Besonders, wenn man ablehnt, der Angestellte dann aber plötzlich in unmittelbarer Nähe zu mir irgendwelche Pullover neu zusammenlegen und umdekorieren muss.