Parfum-Kritiker Chandler Burr

Wenn man Chandler Burr mal persönlich getroffen und erlebt hat dann wird einem klar, dass sein Stil die Provokation ist. Mit der kommt er in USA anscheinend gut an. Wobei er auch behauptet die von ihm verrissenen Parfums würden mehr Aufmerksamkeit bekommen als die gut bewerteten.
 
Er kann ganz gut schreiben, in einer manchmal etwas zu glatten journalistischen Manier und wie Grimod richtig bemerkt geniesst er die Provokation. Er versteht zwar nicht halb so viel von der Materie wie Luca Turin, dessen (und seiner Frau) perfume guide in dem recht uninformierten Artikel nicht erwähnt werden (ebensowenig, das Burr jetzt Kurator der ersten permanenten Duftausstellung In einem New Yorker Museum ist - edit: OK, sehe gerade das ist schon älter!) und ich kann mit seinen Rezensionen oft gar nichts anfangen, aber zumindest ist er eine alternative Stimme zum Marketing und jeder intelligente Parfümjournalismus kann nur willkommen sein. Die Sprüche über Chemie sind in der Form undifferenziert, andererseits ist er vermutlich über das ganze Naturgesäusel auch angenervt. Stellt sich noch die Frage, wer der Florentiner ist. Ich tippe auf "I Profumi di Firenze" (allerdings sind die auch nicht wirklich natürlich und zudem nicht sonderlich interessant :D)
 
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