Navy club stripe, aber welche?

SteveMcQueen

New Member
Hallo werte Mitforisten,

ich suche eine neue blau-weiße Krawatte mit Klubstreifen und mindestens dezentem Glanz.
Zu diesem Wunsch inspiriert wurde ich durch diesen Bericht und das dort gezeigte Stück von Drakes.

Meine weiteren Wünsche:
1. Preislich idealerweise unter 100 €.
2. Gerne 7-Fold, sofern dies tatsächlich der Maßstab für Qualität ist und mit besagtem Budget darstellbar.

Mir gefällt zum Beispiel auch diese Krawatte, doch stellt Saint Laurent gute Qualität her (Stichwort 7-Fold) und wirkt der doch starke Glanz eurer Auffassung nach zu unseriös?

Ich freue mich auf eure Tipps :)
 
Zunächst einmal halte ich die dort vorgestellte Auswahl an "Essentials" für ziemlich fragwürdig, wenn man sich nicht ständig in casualer Umgebung bewegt.Es fehlt ( wenigstens ) eine blaue oder eine schlichte, graue oder rote / lila Krawatte. Insbesondere die einfarbig-blaue Krawatte ist wirklich ein Allrounder. Grenadine wirkt immer sehr sportlich.

"Glanz" bei einer Krawatte bietet immer Interpretationsspielraum. Glänzende Krawatten, so sie nicht gleich aus Polyester sind, werden zumeist aus billiger Seide gefertigt. Und so sehen sie dann auch aus.
Es gibt den natürlichen Seidenglanz, den muss man aber live betrachten. Mehr als bei anderen Produkten gilt: you get what you pay for.
Gute Seide, aufwendige Inlays, Handarbeit und 7fold, also ein vielfaches an Materialbedarf, kostet Geld. Da bieten die etablierten Krawattenmarken ( und nein, Boss, Armani und Montblanc sind keine klassischen Krawattenproduzenten ) meist das meiste fürs Geld.

Clubstreifen ( oder auch Regimentsstreifen ) sind, je nachdem wo die Krawatte getragen wird, immer mit Vorsicht zu geniessen. Die gezeigte Blau-weisse trägt die Farben der Royal Scots Guards, hier auf der Insel kann das immer noch zu Verwicklungen führen. Auf dem Festland, insbesondere in Deutschland, spielt das eine untergeordnete Rolle.
 
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Hallo Proteus,

vielen Dank für Deinen Beitrag :) Im verlinkten Bericht weckte nur besagte Krawatte mein Interesse. Die Übrigen kämen für mich ohnehin nicht in Frage.

Besonders interessant wäre für mich noch, ob Du die Deutschen Firmen Ascot, Laco, Sieger und Edsor zu den etablierten und empfehlenswerten Krawattenmarken zählen würdest.

Und die Krawatten im Low-Price-Segment von TM Lewin oder Charles Tyrwhitt sind entsprechend ihrem Preis sehr wahrscheinlich minderwertig?
 
Ascot und Edsor sind gute Marken, bei denen man für das aufgerufene Geld sehr ordentliche Qualität bekommt. Bei Edsor mag sich durch wirtschaftliche Turbulenzen inzwischen einiges verändert haben. Laco kann ich nicht beurteilen, Sieger sind für mich fragwürdige Krawatten, aus denen meist ein dämliches silberfarbiges Bling-Bling raushängt, für mich ist die Marke mit diesem Quatsch durch - wenn ein Logo auf die Krawatte muss, eine Ralle mit Reitern drauf kaufen, das ist neben Burberry(s)-Logos, Hermès-Hs und Gucci-Horsebits (die preislich out of reach sind), das einzige geschmackvolle Logomotiv in der Preisklasse bis EUR 100 sind.

Wenn Du mit 7-fold unter 100 EUR bleiben willst, schränkst Du Dich sehr ein. Und ehrlich gesagt: 7-fold ist nice to have und leicht dekadent. Baumwolle ist eine bessere Einlage als mehrfach gefaltete Seide, gute Baumwolleinlagen machen schönere Knoten und die Krawatte knitter weniger bzw. erholt sich leichter davon. Ich würde das mit mechanischen Uhren vergleichen: Handwerk etc. kann man ganz toll finden, aber die Quartz-Uhr ist billiger und geht genauer. Wenn Du aufs Geld achten musst, würde ich mich darauf nicht fokussieren, sondern normale Krawatten kaufen.
 
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Meines Erachtens sind folgendes die Voraussetzungen, damit eine gestreifte Krawatte gut aussieht:

  1. Maximal 3 Farben
  2. Falls dünne Streifen vorhanden sind muss ausreichend Platz zwischen ihnen sein
  3. Die Krawatte darf nicht glänzen
  4. Ausreichend breit: >8cm
  5. (Die Grundfarben sollte dunkel sein Blau, Grün, Burgung)

Wenn du dich daran hältst und die Krawatte aus Seide ist, sind die anderen Parameter meines Erachtens nicht so entscheidend.
 
Hallo Lionel,

danke für Deinen prompten Beitrag :) Dass bei Sieger-Krawatten etwas heraus hängt war mir nicht bewusst.

Ich würde gerne unter 100 € bleiben, wenn der qualitative Mehrwert einer Drakes, Borelli, etc. nur marginal ist. Anderenfalls wäre ich bereit für merklich mehr Qualität auch etwas mehr auszugeben.
So wie ich Dich verstehe, handelt es sich bei den Unterschieden aber wohl tatsächlich nur um Nuancen. Dein Vergleich mit Armbanduhren war sehr anschaulich und ebenso hilfreich.

Hallo Baconian,

danke auch für Deinen Beitrag. Hinsichtlich des Glanzes erscheinen mir hier alle einig :D Die Art der Konstruktion ist auch Deines Erachtens nach entsprechend kein entscheidender Parameter?
 
danke für Deinen prompten Beitrag :) Dass bei Sieger-Krawatten etwas heraus hängt war mir nicht bewusst.

Ich würde gerne unter 100 € bleiben, wenn der qualitative Mehrwert einer Drakes, Borelli, etc. nur marginal ist. Anderenfalls wäre ich bereit für merklich mehr Qualität auch etwas mehr auszugeben.
So wie ich Dich verstehe, handelt es sich bei den Unterschieden aber wohl tatsächlich nur um Nuancen. Dein Vergleich mit Armbanduhren war sehr anschaulich und ebenso hilfreich.
Ich weiß nicht, ob Sieger das immer noch macht und ob es alle Krawatten betrifft (vermutlich kann man das Ding auch abschneiden), aber bei mir haben die sich damit disqualifiziert.

Mein Armbanduhren-Vergleich bezog sich auf die 7-folds, handwerklich spannend, aber mit geringerem Nutzwert als die billigere Lösung.

Ansonsten zahlt man bei Drake's auf jeden Fall auch kräftig für den Namen mit, die Krawatten sind aber auch sehr gut. Ich finde umgekehrt eine Shibumi aber nicht schlechter als eine Drake's, nur ein bisschen günstiger.

Mit 100 EUR Budget kriegst Du schon eine sehr ordentliche Krawatte, mehr ausgeben muss man sicher nicht. Man kann aber auch weniger ausgeben, nur ganz billige Krawatten sollte man meiden, da die meist Schrott sind. Wenn es günstig sein soll, finde ich die Suitsupply-Krawatten in der Preisklasse ganz gut, bin da nicht der Superexperte, aber die haben häufig ordentliche Oberstoffe, wenn auch Potenzial bei den Einlagen, ich glaube aber nicht, dass man für die 40 EUR woanders was besseres bekommt. Eine Edsor ist schon ein ganz anderes Kaliber und nicht nur eine Nuance, kostet aber halt auch mehr als das Doppelte.

Mit YSL-Krawatten habe ich keine Erfahrung, aber das Teil sieht zumindest dem Produktbild nach nicht nach dem aus, was es kosten soll. Vor allem der Glanz ist nicht so prickelnd. Ich würde Dir empfehlen, erstmal was so um 50 EUR oder maximal eine Ascot zu nehmen, da ich davon ausgehe, dass sich Dein Krawattengeschmack noch entwickeln wird und ein echter Standard im Sinne des von Dir verlinkten Artikels ist die Krawatte sicher nicht (geringer Farbkontrast, weniger schlicht, durch den Zwischenstreifen), so dass Du Dich später wahrscheinlich ärgern wirst, so viel dafür ausgegeben zu haben. Wenn Du so eine (schlichtere) wie in dem Artikel findest, kannst Du auch überlegen EUR 100 auszugeben.
 
Sieger hat weiterhin den Nachteil, dass sie zum Teil auch Krawatten in Polyester-Mischung für knapp 100€ verkaufen. Zudem finde ich die meisten auch nicht schön. So deutsch sind die Krawatten auch nicht, da sie lediglich im Münsterland sitzen und in Italien produzieren lassen.

Im mittlerem Preissegment finde ich die Eigenmarke von Exquisite Trimmings mehr als empfehlenswert, auch wenn die leider kaum passende Krawatten gibt.
Folgende finde ich relativ universell und die Qualität müsste auch stimmen:

http://www.exquisitetrimmings.com/products/Accessories/Ties/Navy-Bar-Stripe-Grenadine-Tie.html
 
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