Nadelstreifenanzug als Berufseinsteiger

Die Schuhe sind ganz okay. Damit kannst du wenig falsch machen.

Bei euch Burschenschaftlern frage ich mich immer, ob der Drang sich "gut" zu kleiden, der eigenen Überzeugung entspringt, oder ob es das blinde Folgen sich selbst auferlegter Zwänge ist, das dem Wunsch nach einer uniformen Gruppenzugehörigkeit entspringt. Für Letzteres sprechen die Bilder in diesem Thema.

Jedenfalls das süffisante Aufzählen von Orten, an denen es zu Burschenschaftlertreffen kommt, habe ich in meinem Studium nun auch schon mehrfach wahrgenommen. Dort scheint ja einiges los zu sein.

MfG
 
Bei euch Burschenschaftlern frage ich mich immer, ob der Drang sich "gut" zu kleiden, der eigenen Überzeugung entspringt, oder ob es das blinde Folgen sich selbst auferlegter Zwänge ist, das dem Wunsch nach einer uniformen Gruppenzugehörigkeit entspringt. Für Letzteres sprechen die Bilder in diesem Thema.
MfG

„Euch Burschenschaftler“? Erstens heißt es Burschenschafter. Du sagst ja auch nicht „Gewerkschaftler“ oder „Gesellschaftler“. Zweitens bin ich nicht Mitglied einer Burschenschaft.

Lieber ein Geschwür am After, als ein deutscher Burschenschafter.

Wer kleidet sich denn aus reiner „Überzeugung“ gut? Mode ist immer ein gesellschaftliches Phänomen. Wären wir woanders aufgewachsen, würden wir den Kleidungsstil vielleicht scheußlich finden.

Und wenn mich der Drang nach Uniformität und Gruppenzugehörigkeit treiben würde, dann würde ich ja wohl kaum versuchen, mich mit modischer Kleidung von der Masse abzuheben, oder?
 
Und wenn mich der Drang nach Uniformität und Gruppenzugehörigkeit treiben würde, dann würde ich ja wohl kaum versuchen, mich mit modischer Kleidung von der Masse abzuheben, oder?
Dieser Satz ergibt kein Sinn. Es gibt nicht nur die Gruppe "Mainstream". Und gerade das Abheben vom Mainstream und optische Zugehörigkeit zur Gruppe "Corps" zeigt das Streben nach Gruppenzugehörigkeit.
 
Wer kleidet sich denn aus reiner „Überzeugung“ gut? Mode ist immer ein gesellschaftliches Phänomen. Wären wir woanders aufgewachsen, würden wir den Kleidungsstil vielleicht scheußlich finden.
Bin ich z.B. aber nicht. Und in diesem kulturhistorischen Umfeld kleide ich (und ein großer Teil der aktiven Mitforisten) mich aus Überzeugung gut. Ich habe davon keinen beruflichen oder sonst einen Vorteil, sondern habe Freude an dieser spezifischen Ästhetik, die ich im alltäglichen öffentlichen Leben auch ausleben kann. Tatsächlich hat dieser Kleidungsstil auch eine globalisierte und damit überkulturelle Komponente, er wird in Frankfurt, London, Chicago, Beijing, Tokyo, Singapur, Delhi, Dubai gleichermaßen getragen, um mal in ein paar Worten um die Welt zu reisen.

Und wenn mich der Drang nach Uniformität und Gruppenzugehörigkeit treiben würde, dann würde ich ja wohl kaum versuchen, mich mit modischer Kleidung von der Masse abzuheben, oder?
Naja, bei jemandem, der absichtlich den Nickname "Corpsstudent" in einem öffentlichen Forum gewählt hat, ist das nicht so ganz glaubwürdig, mehr demonstrierter Gruppenzugehörigkeitsdrang geht kaum. ;) Auch deswegen dachte ich bei Deinem Start auch an einen Troll (in Kenntnis dessen, dass es zumindest in Deutschland einen subtilen inhaltlichen Unterschied zwischen Corps und Burschenschaft gibt), weil das nun mal auch einen polarisierenden Beigeschmack hat.

Ich z.B. habe halt viele Facetten meiner Identität. Ich hätte als solches auch den Forumsnickname "Antifaschist" nehmen können, das trifft sachlich bei mir zu. Dennoch fiel mir bei einem freizeitlichen Forum eher meine Liebe zum Blues ein, kombiniert mit einer Zahl, die für mich eine persönliche Bedeutung hat. Fand ich öffentlich erst mal weniger gedanklich einschränkend für die vielen Mitleser, die von mir nie mehr erfahren, als sie aus den paar Worten hier herauslesen können.
 
Ich denke, man kann sich hier aufs Thema zurückbesinnen. Als Verbindungsstudent ist man nicht besser oder schlechter als irgendwer anders, auch wenn wir uns ständig irgendwelcher Vorurteile wegen rechtfertigen müssen. Ein oft zutreffendes "Vorurteil" ist - bei Corpsstudenten zumindest - ein Interesse an klassischer Herrenmode und zudem das einzige, was in diesem Thread relevant ist. Spekulationen über die Motivation des Threaderstellers oder gar Verallgemeinerungen, das "über einen Kamm scheren" von Verbindungsstudenten - das entspricht ironischerweise den Klischees, die den Verbindungsstudenten oftmals vorgeworfen werden ;)
 
Dieser Satz ergibt kein Sinn. Es gibt nicht nur die Gruppe "Mainstream". Und gerade das Abheben vom Mainstream und optische Zugehörigkeit zur Gruppe "Corps" zeigt das Streben nach Gruppenzugehörigkeit.

Wenn ich mich optisch der Gruppe der Corps- Bzw. Verbindungsstudenten zugehörig zeigen wollen würde, dann würde ich Timberlands, hochgekrempelte Chinos und ein Button-Down-Hemd anziehen. Niemand denkt sich, wenn er jemanden mit geknöpften Hosenträgern sieht, „huch der muss Corpsstudent sein“. Niemand.

Naja, bei jemandem, der absichtlich den Nickname "Corpsstudent" in einem öffentlichen Forum gewählt hat, ist das nicht so ganz glaubwürdig, mehr demonstrierter Gruppenzugehörigkeitsdrang geht kaum. ;)

Mein gewöhnlicher Forumname war leider vergeben. Ich dachte, dass von meinen Eigenschaften diese den größten Bezug zur Herrenmode hat.

Ein oft zutreffendes "Vorurteil" ist - bei Corpsstudenten zumindest - ein Interesse an klassischer Herrenmode und zudem das einzige, was in diesem Thread relevant ist.

Genau, und zwar nur deshalb weil es gut aussieht. Dann handle ich vielleicht auch aus „Überzeugung“. Von Uniformität könnte man nicht weiter entfernt sein und diese ist auch kein Bestandteil der corpsstudentischen Prinzipien.
 
Bei euch Burschenschaftlern frage ich mich immer, ob der Drang sich "gut" zu kleiden, der eigenen Überzeugung entspringt, oder ob es das blinde Folgen sich selbst auferlegter Zwänge ist, das dem Wunsch nach einer uniformen Gruppenzugehörigkeit entspringt. Für Letzteres sprechen die Bilder in diesem Thema.

Man muss bei vielen Veranstaltungen Anzug tragen. Deshalb gibt es die, für die es eine Uniform ist. Das ist meist der 80€ C&A Plastikanzug mit 50€ Schuhen, weil es ja günstig ist und eher wie eine Verkleidung aussieht.

Und dann gibt es die, die aus dieser Not eine Tugend machen und die Pflichten (auf dem Verbindungshaus ist ein Oberteil mit Kragen, eine Chino und mindestens Bootsschuhe oftmals vorgeschrieben) zum Anlass nehmen, besser gekleidet zu sein als die Plastikfraktion.

Ich habe genau so meinen Spaß an klassischer Herrenmode gefunden und bin weg von der Anzug-Verkleidung hin dazu, auch ungewöhnliche und ausgefallene Sachen mit Selbstvertrauen zu tragen.

Puh, das war jetzt viel OT. Zum Threadstarter: Die Hosenträger sind gut, die Schuhe ebenfalls.

Wenn du etwas Zeit investierst kannst du bestimmt ein Paar Captoe-Oxfords ohne Lochmuster bei eBay etc. finden. Ich würde dir zu einem in Bordeaux oder dunkelbraun raten. Bordeaux geht eigentlich zu allem, dunkelbraun zu allem außer sehr dunklem grau und
 
Liebe Stilfreunde,

den Faden wecke ich mal mit einer neuen Frage auf. Es wurde mir ja ans Herz gelegt einen zweiten Anzug zu kaufen, um nicht immer im selben herumzulaufen und ggf. kombinieren zu können.

Mir ist da dieses Modell von SuitSupply ins Auge gestochen:

https://eu.suitsupply.com/de/season...d=seasonal_suits&from=suits_overview&pdp=true

Als Anzug finde ich ihn ein bisschen übertrieben, aber ich finde man kann ihn super mit navy Sakko / Hose (die ich schon habe) kombinieren. Für die kalte Jahreszeit vielleicht genau das richtige?

So sieht er jedenfalls angezogen aus:

IMG_1058.jpeg

Ist das eine gute Idee als zweiter ordentlicher Anzug, oder lieber etwas Richtung anthrazit und ohne Kaschmir?

LG CS

PS: Das neue navy Sakko bringe ich am Mittwoch zum Schneider und lasse 1cm vom oberen Rücken entfernen (wie hier nahegelegt worden ist). Danke für den Hinweis, dem Berater ist das nicht aufgefallen.

PPS: Könnt ihr die Schuhe von SuSu empfehlen? Ich fand die Captoe Oxfords dort optisch sehr ansprechend und komfortabel.
 
Der klassische zweite Anzug ist das wohl nicht. Es kommt ganz darauf an, ob das eine gute Idee ist oder nicht: Wenn du ihn wirklich "ein bisschen übertrieben" findest, lass ihn hängen. Wenn du ihn aber oft und gerne mit Freude tragen wirst, dann schlag zu, der Anzug ist spitze. Dann wird halt der dritte ein anthrazitfarbener.
 
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