Merkmale eines guten Anzugs

Mr.Fladen

Member
Hallo,

weil ich mir bald einen neuen Anzug kaufen möchte, versuche ich grad herauszufinden, wie man einen guten Anzug erkennt.

Ich habe auf www.hemdschneider.de folgenden Guide gefunden:
  • Schneiderkante: Bei guten Anzügen wird das nach hinten umgeschlagene Revers mit einer Stichnaht von Hand fixiert. Zu erkennen an den unregelmäßigen Abständen zwischen den Nähten.
  • Weberetikett: Nahmhafte Stofffabrikanten führen ihr eigenes Etikett, das in die Innenseite des Jackets eingenäht wird. Ein Indiz für Qualität.
  • Knopfloch: Es sollte am besten von Hand umsäumt und sauber gearbeitet sein. Gute Knöpfe bestehen aus Naturmaterialien, etwa Büffelhorn.
  • Bügelfalte: Sie verläuft schnurgerade in der Mitte des Beines und darf nicht zur Seite ziehen.
  • Armlänge: Er reicht bei hängenden und leicht angewinkelten Armen bis vors Handgelenk. Das Hemd lugt einen Zentimeter unterm Ärmel hervor.
  • Stoffverlauf: Muster auf Stoffen sollten über die Nähte ohne Bruch sauber verlaufen, gut zu sehen an der Brusttasche und der Schulterpartie.
  • Verschluss: Achten Sie darauf, dass beim Tragen die Hose am Verschluss keine Falten wirft. Und: Reißverschlüsse müssen leichtgängig sein.
  • Beinlänge: Die meisten Hosen haben Überlänge, können individuell angepasst werden. Nach dem Kürzen Stoßband an den Saum nähen lassen.

Zum Stoff habe ich hier auf der Seite einen wirklich sehr lesenswerten Artikel gefunden: https://stilmagazin.de/tipps-zum-stoffeinkauf.
  • Futter aus Bembergseide, Einlagen aus Rosshaar und Leinen, Nähgarn aus Seide und Oberstoffen aus Wolle, Leinen oder Baumwolle.

Hier im Forum hat der user rarar ausserdem geschrieben:
  • "Wenn du im Laden bist, versuche mal das Futter und den Oberstoff "voneinander zu ziehen", falls du keinen Stoff dazwischen spüren kannst, kauf es nicht. Verklebte Ware für soviel Gelf grenzt schon an Wucher."
Mir ist allerdings noch nicht ganz klar, warum das ein Zeichen für Qualität ist.

Was sagt ihr dazu?
Fallen euch noch weitere Merkmale ein, die auf die Qualität eines Anzugs schließen lassen?

Grüße
Mr. F.
 
Schwieriges Thema, Anmerkungen im Zitat in grün.

Hallo,

weil ich mir bald einen neuen Anzug kaufen möchte, versuche ich grad herauszufinden, wie man einen guten Anzug erkennt.

Ich habe auf www.hemdschneider.de folgenden Guide gefunden:
  • Schneiderkante: Bei guten Anzügen wird das nach hinten umgeschlagene Revers mit einer Stichnaht von Hand fixiert. Zu erkennen an den unregelmäßigen Abständen zwischen den Nähten. Jein. Kann eine Maschine so gut imitieren, dass der Laie den Unterschied nicht sieht.
  • Weberetikett: Nahmhafte Stofffabrikanten führen ihr eigenes Etikett, das in die Innenseite des Jackets eingenäht wird. Ein Indiz für Qualität. Stimmt. Jetzt muss man nur noch alle guten Webereien kennen ;). Im Einsteigersegment ist VBC (Vitale Barberis Canonico) oft ein gutes Zeichen.
  • Knopfloch: Es sollte am besten von Hand umsäumt und sauber gearbeitet sein. Gute Knöpfe bestehen aus Naturmaterialien, etwa Büffelhorn. Stimmt. Um das zu unterscheiden braucht es etwas Übung.
  • Bügelfalte: Sie verläuft schnurgerade in der Mitte des Beines und darf nicht zur Seite ziehen. Jein. Wenn die Falte nicht gerade verläuft, kann das auch einfach am eigenen, nicht standartisierten Körperbau liegen.
  • Armlänge: Er reicht bei hängenden und leicht angewinkelten Armen bis vors Handgelenk. Das Hemd lugt einen Zentimeter unterm Ärmel hervor. Wieder jein. Es gilt eigentlich das gleiche wie für die Hosenlänge: muss meist individuell angepasst werden.
  • Stoffverlauf: Muster auf Stoffen sollten über die Nähte ohne Bruch sauber verlaufen, gut zu sehen an der Brusttasche und der Schulterpartie. Stimmt.
  • Verschluss: Achten Sie darauf, dass beim Tragen die Hose am Verschluss keine Falten wirft. Und: Reißverschlüsse müssen leichtgängig sein. Wieder: Passform=individuelle Sache. Wenn der Anzug nicht passt, spricht das nicht generell gegen die Qualität aber natürlich gegen einen Kauf.
  • Beinlänge: Die meisten Hosen haben Überlänge, können individuell angepasst werden. Nach dem Kürzen Stoßband an den Saum nähen lassen. Ja.

Zum Stoff habe ich hier auf der Seite einen wirklich sehr lesenswerten Artikel gefunden: https://stilmagazin.de/tipps-zum-stoffeinkauf.
  • Futter aus Bembergseide, Einlagen aus Rosshaar und Leinen, Nähgarn aus Seide und Oberstoffen aus Wolle, Leinen oder Baumwolle.

Hier im Forum hat der user rarar ausserdem geschrieben:
  • "Wenn du im Laden bist, versuche mal das Futter und den Oberstoff "voneinander zu ziehen", falls du keinen Stoff dazwischen spüren kannst, kauf es nicht. Verklebte Ware für soviel Gelf grenzt schon an Wucher."
Mir ist allerdings noch nicht ganz klar, warum das ein Zeichen für Qualität ist.

Grundsätzlich gibt es verklebte und vernähte Einlagen. Letzteres ist besser und teurer. Warum kannst du mit der Suchfunktion herausfinden, das würde den Rahmen sprengen.

Was sagt ihr dazu?
Fallen euch noch weitere Merkmale ein, die auf die Qualität eines Anzugs schließen lassen?

Grüße
Mr. F.
 
[*]Schneiderkante: Bei guten Anzügen wird das nach hinten umgeschlagene Revers mit einer Stichnaht von Hand fixiert. Zu erkennen an den unregelmäßigen Abständen zwischen den Nähten.

Eins vorweg: Mir gefallen diese Kanten mit Sichtnaht nicht.

Darüber hinaus würde ich ohnehin aufpassen. Das ist ein Detail, das jeder sofort sieht und das gleichsam schreit: Schaut mal, Handarbeit = teuer! Dabei kann diese Kante, wie Niels ja schon schrieb, auch mit einer Maschine hergestellt werden. Das ist so ein bisschen wie mit den aufknöpfbaren Ärmeln, die man inzwischen ja schon fast bei H&M finden kann.
Persönlich würde ich ja so weit gehen, daß, wenn mir ein Schneider so eine sichtbare Kante zeigt, ich dies entweder als Unvermögen oder als Nachlässigkeit seinerseits auslegen würde (Es sei denn, ich hätte sie geordert)...
 
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