Mein Chef und ich...

Aber ich gebe nicht auf - steter Tropfen höhlt den Stein!

Als junger Mann, habe ich in meiner Lehrfirma auch in der Buchhaltung gearbeitet. Beim schlechtest angezogenen Menschen der Firma. Hemden von 1975, Krawatten auch, und ich habe vorher noch nie eine Krawatte gesehen die unten ausgefranst war, er trug sie bis sie zerfielen. Sein Leitspruch war: Ich bin hier als Buchhalter angestellt und nicht als Dressman. Wenn "die" (da oben) wollen, daß ich besser rumlaufe, sollen sie mir die Klamotten stellen.

Von der Lehre bis zur Rente hat er gut seine Arbeit ohne Kundenkontakt verrichtet. Und ich habe ihn für sein Selbstbewußtsein respektiert.

Ich verspüre keinen missionarischen Eifer anderen, ungefragt sartoriales Heil zu predigen. Zumal auch hier die Meinung darüber was gut ist weit aus einander gehen.
 

Wenn ich mich and die Zeit als Angestellter in ein Großkonzern erinnere, war es so:

- Kollegen auf meiner Hierarchiestufe trugen Outfits aus Anzügen, Hemden und Krawatten in mieser bis mittelmäßiger Qualität und Schnitt. C&A bis Boss. Die beiden Ebenen darüber mittelmäßig bis leicht gehoben (Boss und günstige MTM), die Geschäftsleitung sehr gut. Hier waren dann auch EST, Doppelmanschetten und gute Schuhe üblich.
Die verschiedenen Ebenen unter meiner eigenen trugen nahezu ausnahmslos ausgesprochen schlechte Freizeitkleidung aus der Range Karstadt, C&A und H&M.

Edit: ich beziehe mich ausschließlich auf den kaufmännischen Bereich. Monteure usw sind hier nicht einbezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenigstens trug er Krawatte (und wahrscheinlich auch Anzug). Schau Dir mal die Büros heute an.

Das kommt doch sehr auf die Branche an. In meinem eher konservativen Bereich ist in den großen Firmen auch heute noch Anzugpflicht, sowie meines Wissens nach in Banken, Versicherungen, Beratungsfirmen, Marketingabteilungen der großen Konzerne etc überhaupt. Sicher, die Zeiten in denen der Mann per se mit Anzug, Mantel und Hut aus dem Haus ging sind lange vorbei.
 

Ich habe lediglich nicht ganz verstanden, warum eine moeglicherweise nicht hoch bezahlte Sekretaerin nicht sartorial beraten koennte. Kann man sich Stilsicherheit erst ab einem gewissen Jahreseinkommen leisten? Seis drum, ich wuerde im Zweifelsfall sartorial eher auf die schlecht verdienende Sekretaerin setzen als den zu gut verdienenden Chef.
 
Ich habe lediglich nicht ganz verstanden, warum eine moeglicherweise nicht hoch bezahlte Sekretaerin nicht sartorial beraten koennte. Kann man sich Stilsicherheit erst ab einem gewissen Jahreseinkommen leisten? Seis drum, ich wuerde im Zweifelsfall sartorial eher auf die schlecht verdienende Sekretaerin setzen als den zu gut verdienenden Chef.

Frauen haben nicht immer einen guten Geschmack. Letztens meinte meine Schwester ich solle doch mal eine blaue Jeans mit einem schwarzen Hemd kombinieren, das sähe doch immer so toll aus. Als ich meinte das ich keine schwarzen Hemden trage, brachte sie mir eins und ich sollte es doch mal probieren. Was macht man nicht alles, in die Umkleide rein und Jeans und Hemd anprobiert und gezeigt, danach dann das gleiche Outfit mit einem weißen Hemd mit feinem hellblauem Gitterkaro. Danach sah sie ein das ein schwarzes Hemd immer scheiße und ausgewaschen aussieht.

Meiner Meinung nach ist der beste Weg seinen Stil zu verbessern, sich immer wieder gute Bilder(Blogs Foren etc) anzuschauen und zu probieren, bis man selbst ein Gespür bekommt, was man wie kombinieren kann. Zu Passform gibt es ja hier viele Themen und auf der Startseite auch Artikel von Florian K. im Archiv. Doch leider ist es den meisten einfach egal was sie anziehen, da wird ein T Shirt vom Stapel genommen und dazu irgendeine Hose. Viele besitzen auch nur ein Paar Schuhe die dann getragen werden bis sie vollends in die Tonne gehören.

Allerdings sollte man meiner Meinung nach, nicht versuchen beim Chef zu missionieren, das kann man vielleicht bei Kollegen versuchen, aber ich denke beim CHef geht es in >80% nach hinten los.

@xpneu: Weißt du denn ob es deinen Chef stört das ihr verwechselt werdet? Wenn nicht frag doch einfach und sag gleich das du "downgradest" wenn es ihn stört. Falls es ihn nicht stört umso besser, da kannst du ruhigen Gewissens weiterhin dein Einstecktuch tragen.
 
@xpneu: Weißt du denn ob es deinen Chef stört das ihr verwechselt werdet? Wenn nicht frag doch einfach und sag gleich das du "downgradest" wenn es ihn stört. Falls es ihn nicht stört umso besser, da kannst du ruhigen Gewissens weiterhin dein Einstecktuch tragen.

Nein - mE stört ihn das nicht wirklich. Bei "Verwechslungen" ist er zwar slightly irritated, fängt sich aber recht schnell..:)

Ich bin auch im Laufe der Woche zu der Erkenntnis gelangt, dass mir der Stil meines geschäftlichen Umfelds den Buckel runterrutschen kann - warum soll ich den Missionar mit Einstecktuch geben, wenn der Rest unverdrossen in Kurzarmhend und Polyesterkrawatte runläuft?:mad:
 
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