Mein Chef und ich...

Der Threadersteller hat Ausstrahlung, Auftreten, Charisma und wird deshalb für den Käptn gehalten. Ob er nun "Downdressing" betreibt oder nicht - er wird auch in Zukunft für den Käptn gehalten werden. Er sollte seinen Kleidungsstil ruhig beibehalten, denn daran liegt's nicht.

Danke für die Blumen ;) Aber im Ernst: Das könnte tatsächlich sein... Ich habe vor vielen Jahren ganz bewusst eine Führungsposition zu Gunsten eines "besseren" Lebens aufgegeben und bin ins zweite Glied zurückgetreten; ein in Deutschland unüblicher Schritt. Aber vielleicht drücke ich noch immer unbewusst aus, was ich mal war...:D

Na ja - ich arbeite noch an meinem Chef; den letzten habe ich nach einiger Zeit wenigstend ein bißchen "bekehrt"!
 
Danke für die Blumen ;) Aber im Ernst: Das könnte tatsächlich sein... Ich habe vor vielen Jahren ganz bewusst eine Führungsposition zu Gunsten eines "besseren" Lebens aufgegeben und bin ins zweite Glied zurückgetreten; ein in Deutschland unüblicher Schritt. Aber vielleicht drücke ich noch immer unbewusst aus, was ich mal war...:D

Na ja - ich arbeite noch an meinem Chef; den letzten habe ich nach einiger Zeit wenigstend ein bißchen "bekehrt"!

Lieber Stefan,
ich habe Dich ja in Frankfurt kennenlernen dürfen und ich glaube auch, dass es evtl. weniger an der Kleidung hängt. Du strahlst eine sehr sympathische Präsenz und ein gesundes, nicht überzogenes Selbstbewußtsein aus, von Dir würde ich auch ohne Doublemonks einen Gebrauchtwagen kaufen. :D

Daher denke ich, dass die Kleidung in Deinem beruflichen Zusammenhang nicht vorrangig ist. Natürlich spiegelt sich das wieder, so dass ein weniger gut gekleideter Vorgesetzter, der außerdem vielleicht noch stiller/introvertierter/unsicherer/vorsichtiger o.ä. ist, dann quasi automatisch in die zweite Reihe rückt.

Ich hatte schon Vorgesetzte, die mit Tchiboklamotten zu wichtigen Verhandlungen gekommen sind (nix gegen TCM) aber dann umso lauter auftraten, dass klar, war wer die Hosen anhat.
Ich dagegen im Sakko/Hemd/Anzug war schon immer eher still und überlege mir jedes Wort oft 5x, bevor ich es ausspreche, was mich nicht gerade zur strahlenden Führungspersönlichkeit qualifiziert.

Zur Praxis würde ich sagen: am besten "gradet" man "down", ich trage mittlerweile auch weniger Anzüge als eher Kombinationen, vernünftige Schuhe (da mangelt es bei sicher 60-70% der "Führung"), verrückte Strümpfe usw.
Gerade der (m.E. ENDLICH) kommende Herbst bietet so viele Kombinationsmöglichkeiten, lässig-gepflegt-modern-klassisch-Tweed-Cord-Wolle-Denim-Kaschmir usw. wild zu mischen.
 
Mag daran liegen. Vielleicht denkst Du ja irgendwann über den beschrittenen Pfad nach und sagst Dir: Da hätte ich mir eine Menge Ärger ersparen können.

Es ist nun mal so, daß die wenigsten Angestellten mit Personalverantwortung darauf stehen, wenn der juniorigste Mitarbeiter so angezogen ist, wie die gut angezogenen Mitglieder des Vorstandes (Auch da sind ja nicht alle einwandfrei gekleidet :D). Ich weiß ganz gut, wie unten regelmäßig gekotzt wird, wenn Dr. B. seine Lange 1 trägt und beim Abteilungsgespräch lässig mit den teuren Schuhen wippt. Auf einmal wandert der Blick weiter und siehe da Junior-Kollege P. sieht dem Großkotz verblüffend ähnlich. Und dann komm mal aus dem Feindbild wieder raus.

Mitleid mit den Personalern, die Vorbehalte 20-Jährigen mit Einstecktüchern gegenüber haben und dem Abteilungsleiter mangelnde Führungskompetenz vorwerfen kannst Du gerne für Dich im stillen Kämmerlein. Nur solltest Du das hübsch für Dich behalten, solange genau diese Leute über Deine unmittelbare Zukunft entscheiden. Die denken nämlich im Zweifelsfall, daß sich ein junger Mensch erst einmal beweisen sollte, bevor er in ihrem Revier mit den Insignien des Erfolges aufschlägt. Eine Meinung die ich nicht unbedingt verwerflich finde.

Wie sollte man sich denn dann deiner Meinung nach in den ersten Jahren kleiden? C&A Hemden Polyester Krawatten und zu große schwarze Anzüge? Ich denke man sollte die goldenen Manschettenknöpfe und die fette Uhr weglassen, sonst kann man sich gut kleiden, schließlich haben hochwertige Hemden kein Logo auf der Brust. Initialen auf Brust oder Manschette sollte man auch weglassen.
 
Bei Freunden, Bekannten und auch Arbeitskollegen kann man sich sein Image "erarbeiten", welches irgendwann auch akzeptiert wird.

Das ist mir auch aufgefallen. Ich galt hier und da anfangs auch als Ärgernis, habe meine Haltung aber durchgezogen und wurde irgendwann akzeptiert. Interessanterweise funktioniert es nicht nur bei Kleidung, sondern bei jeglicher Art von Habitus. Konsequenz ist hier aber wirklich der Schlüssel, sonst erscheint man unglaubwürdig und clownesk.
 
Wie sollte man sich denn dann deiner Meinung nach in den ersten Jahren kleiden? C&A Hemden Polyester Krawatten und zu große schwarze Anzüge?

Selbstverständlich, schließlich gibt es ja keine Mittelwege.
Was ich meine ist wohl klar geworden, ansonsten kann das ja jeder selbst halten wie er will.
 
@flamboyance und HansCastorp: Danke Jungs, bin jetzt genug rot geworden..:o

Und flamboyance: Über den Gebrauchtwagen reden wir noch mal.. :D:D
 
@xpneu: Ich glaube, in diesem Leben kaufe ich mir keinen PKW mehr :D

Ich habe vor vielen Jahren ganz bewusst eine Führungsposition zu Gunsten eines "besseren" Lebens aufgegeben und bin ins zweite Glied zurückgetreten; ein in Deutschland unüblicher Schritt.

Ein sehr sympathischer Schritt, deckt sich mit meiner Lebenseinstellung.
Es darf nicht nur Häuptlinge, sondern es muß auch Indianer geben.

Chefs klamoddemäßisch zu bekehren ist mir leider noch nie gelungen. An manchen Tagen merke ich aber, dass Kolleginnen sogar mal eine Bluse statt dem normalen Schlabbershirt anziehen. :p Es ist wohl so, man muß subtil, in kleinen Schritten, die Übermacht des Casual kikk unterwandern/stürzen.
 
Urgs Kopfkino...

Es muß im Übrigen natürlich "statt des Shirts" heißen.
Die flexibilisierte Grammatik ist dem hiesigen Regionaldialekt geschuldet ("weesche (de)m", "der Radio", "die Bach" etc.)
 
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