Mein Chef und ich...

Darf ich als gänzlich Unbefangener annehmen,
dass das eigentliche Problem mit den Unternehmensberatern darin besteht, dass Unternehmensberaterfirmen selbst Unternehmen sind und folglich deren eigener Unternehmenserfolg höhere Priorität hat als der Unternehmenserfolg des zu beratenden Unternehmens?

Das ist bei jedem so, der anderen etwas verkauft.

Eine Beratung möchte vor allem Nachfolgegeschäft generieren. Unternehmen erfolgreich zu beraten ist dabei ein Erfolgsfaktor. Bei der Beratung mögliche Nachfolgeprobleme zu entdecken und ebenfalls Lösungen dafür zu verkaufen, ein anderer. Ob diese Nachfolgeaufträge aufgrund der hohen Kundenzufriedenheit erfolgen oder weil das Unternehmen von einem Problem ins nächste schlittert - keiner weiß es.
 
Aus meiner Erfahrung heraus habe ich das Gefuehl, dass Berater (gerade der grossen Consultancies) oft als hochqualifizierte Leiharbeiter eingesetzt werden.

Wenn es zum Beispiel darum geht, eine absurd grosse Menge an Daten zu analysieren und dann daraus Schluesse zu ziehen, macht ein Beratungsunternehmen unter Umstaenden durchaus Sinn. Dafuer gibt es meines Erachtens drei Gruende: Die Juniorberater haben (wenn es nicht gerade das erste Projekt ist) haben oft ein sehr gutes Handwerkszeug in diesem Bereich mitbekommen (Daten strukturieren, sortieren, analysieren, Handlungsempfehlungen ableiten), beschweren sich nicht ueber die manchmal doppelt so hohe Arbeitszeit eines normalen Angestellten und (dieser Grund wurde bereits genannt) man kann mit Hilfe von Beratern etwaige Personalengpaesse auffangen.

Berater sind mitnichten die Antwort auf jede Frage, aber es gibt durchaus einige Szenarien, wo externe Hilfe sich fuer ein Unternehmen lohnt.
 
Darf ich als gänzlich Unbefangener annehmen,
dass das eigentliche Problem mit den Unternehmensberatern darin besteht, dass Unternehmensberaterfirmen selbst Unternehmen sind und folglich deren eigener Unternehmenserfolg höhere Priorität hat als der Unternehmenserfolg des zu beratenden Unternehmens?

Messerscharf erkannt. Eine Lösung könnten staatliche Beratungsämter sein, die maximal kostendeckend arbeiten.
 
Ist das nicht bei Ärzten so? Die erwirtschaften doch keinen Gewinn, oder? Sonst hätten die ja bei meiner Behandlung einen echten Gewissenskonflikt?
 
Da ist einer aber nicht Privatpatient...

Und ist bei Unternehmensberatungsfirmen das Wohlergehen der beratenden Firma nicht immens wichtig für den eigenen Profit? Was nützt einem eine heruntergewirtschaftete Firma? Verdient man ja nix dran...
 
Das ist doch so hanseatisch-englisch, wie Burpberry-Schal, Guiness und Schottenrock.

Gerne upgrade ich meinen Humor aber auf Balder/Sinnen-Torte-ins-Gesicht-Lautstärke.

Cheers, Pip Pip, Jolly Old Fellow!
 
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