Mein Chef und ich...

Wenn ich es aber möchte und aus irgendwelchen "Branchenzwängen" darauf verzichte, deute ich es für mich (Vorsicht, nur persönliche Meinung) als mangelnde Persönlichkeit. Aber ich habe ohnehin ein Problem mit den ganzen "Beratern" in der heutigen Zeit. Ich kenne 2 Firmen (1x Konzern, 1x Mittelstand) die nach der Beratung durch eine weltweit operierende Beratungsfirma deutlich schlechter dastehen wie vorher.

Die Aussage ist natürlich etwas pauschal, ohne zu wissen, wofür die Beratung engagiert wurde. Oft erfüllen diese auch nur Wünsche des Managements. Außerdem fehlt der Vergleich, wie das Unternehmen ganz ohne Beratung nun da stünde.

Zum Beraterstil: Gerade die großen Strategieberatungen werden angestellt, weil das Unternehmen Arbeitssoldaten ohne Persönlichkeit sucht. Wer als sartorialer Blumenstrauß herumläuft scheint offensichtlich mit seinem Job nicht ausgelastet zu sein. Weniger harsch formuliert: Ein guter Berater fällt auf dem Flur nicht auf und erledigt seinen Job diskret. So hab ich schon gehört, dass je nach Kunde auch dunkelblaue Jeans vom Projektleiter angeordnet werden. Ich kenne auch einen Fall, in dem der Jungberater einen Rüffel für zuviel Urlaubsbräune bekam.

Das ist zumindest der Habitus in dieser Branche und die Umsätze scheinen McK und Co. ja recht zu geben.
 
Ein guter Berater fällt auf dem Flur nicht auf und erledigt seinen Job diskret. ...
Das ist zumindest der Habitus in dieser Branche und die Umsätze scheinen McK und Co. ja recht zu geben.

Das ist aber eigentlich kein Berater sondern irgendetwas anderes, vllt. ein Terminator, eine Buchhalterseele oder eine andere Dumpfbacke? ;)

Ein Berater im Wortsinne ist für mich intelligent, kreativ, aussergewöhnlich, stilvoll, hat eigene Ideen, kommuniziert offen und erfolgreich...
Der typische EST-Träger sollte das genau sein...

Insofern bin ich dafür, die abwegige Verwendung des Wortes Berater für die üblichen Mitglieder dieser m.E. zu oft überflüssigen, traurigen 'Consulting'-Branche in Deutschland zu verbieten. ;) Wenn man alle 'Unternehmensberater' verbieten/abschaffen könnte, würde es der deutschen Volkswirtschaft insgesamt definitiv besser gehen.
 
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Das ist aber eigentlich kein Berater sondern irgendetwas anderes, vllt. ein Terminator, eine Buchhalterseele oder eine andere Dumpfbacke? ;)

Ein Berater im Wortsinne ist für mich intelligent, kreativ, aussergewöhnlich, stilvoll, hat eigene Ideen, kommuniziert offen und erfolgreich...
Der typische EST-Träger sollte das genau sein...

Insofern bin ich dafür, die abwegige Verwendung des Wortes Berater für die üblichen Mitglieder dieser m.E. zu oft überflüssigen, traurigen 'Consulting'-Branche in Deutschland zu verbieten. ;) Wenn man alle 'Unternehmensberater' verbieten/abschaffen könnte, würde es der deutschen Volkswirtschaft insgesamt definitiv besser gehen.

Ich wollte auch antworten, aber so schön und auf den Punkt gebracht hätte ich es nicht gekonnt!

Vielen Dank dafür.


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Jetzt werden hier aber harte Geschütze aufgefahren.

Penne, woraus leiten Sie jeden Ihrer Sätze ab?

Der Zusammenhang eines ESTs mit Kreativität und Intelligenz und Offenheit erschließt sich mir nicht so ganz.

Insbesondere mit der Offenheit scheint es ja nicht so weit her, wenn man mal eben einem ganzen Berufszweig die Existenzberechtigung abspricht.

Wenn selbst der Mensch, der mir mein neues Diensttelefon einrichtet, ein "IT-Consultant" in der Email-Signatur trägt, scheint die Bezeichnung ja immer noch für manche erstrebenswert zu sein.

Ich bin übrigens kein Berater, also danke dass ich noch weiter arbeiten darf.

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Ein Berater im Wortsinne ist für mich intelligent, kreativ, aussergewöhnlich, stilvoll, hat eigene Ideen, kommuniziert offen und erfolgreich...
Der typische EST-Träger sollte das genau sein...
Das stimmt an sich absolut. Leider kommt es für den (nicht zuletzt auch wirtschaftlichen) Erfolg eines Beraters aber nicht in erster Linie darauf an, wie flamboyant er sich in seiner Ich-Zentrierung fühlt, sondern wie er bei seinen Adressaten als Person angenommen wird. Und das hängt bis zu einem gewissen Grat auch von der Intelligenz, Kreativität, Außergewöhnlichkeit, Stil, Ideenpotenzial und Kommunikationsfähigkeit dieser Personen ab.

Insofern bin ich dafür, die abwegige Verwendung des Wortes Berater für die üblichen Mitglieder dieser m.E. zu oft überflüssigen, traurigen 'Consulting'-Branche in Deutschland zu verbieten. ;) Wenn man alle 'Unternehmensberater' verbieten/abschaffen könnte, würde es der deutschen Volkswirtschaft insgesamt definitiv besser gehen.
Vorab, ich bin kein Unternehmensberater, sondern IT-Berater, was etwas völlig Anderes ist. Aber bei allen Abzockern, die es in der Beraterbranche zweifellos gibt, weil man da schnell viel Geld machen kann, halte ich den außergewöhnlichen Wandel Deutschlands in den letzten 15 Jahren von einer dörflichen Deutschland AG zu einem echten Global Player (gerade auch bei vielen mittelständischen Betrieben, wo das früher kaum vorstellbar war!) im Wesentlichen für das Werk fähiger Berater unterschiedlichster Couleur. Und erst dieser Wandel legte den Grundstein für unsere erstaunliche gegenwärtige wirtschaftliche Stabilität in einer der größeren Weltwirtschaftskrisen unserer Zeit.
 
...zu rechtfertigen.

So sehe ich (und erlebe es leider) auch immer wieder. Da kauft man (namentlich in der Regel Vorstände) sich Zuspruch und Bestätigung der eigenen Entscheidungen ein, auf daß man später (dann wenn´s schief gegangen ist) das eigene Versagen auf andere abschieben kann. Wenn´s klappt, hat man natürlich alles selbst entschieden, ist sowieso der Größte und kann über Wasser gehen.
 
Ich denke, dass Unternehmensberater vor allem dann negativ auffallen, wenn sie Rationalisierungsmaßnahmen vorschlagen und wenn sie Müll vorgeschlagen haben, der danach Chaos im Unternehmen verursacht. Wenn sie gute strategische Dinge machen (und da gibt es so einiges, was nicht offensichtlich ist, z.B. bei der Definition und Verbesserung von Geschäftsprozessen), bei denen niemand entlassen wird, bekommen das nur wenige Leute mit und niemand hat Grund, sich zu beschweren. Das führt dann natürlich zu einer etwas einseitigen Breitenwahrnehmung des Berufsbildes. :)
 
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