Ich stimme dem Grundtenor dieses Fadens zu, dass bei Manschettenknöpfen heute leider Einfalt an Stelle der früheren Vielfalt herrscht. Der künstlerische Anspruch ist gleich Null.
Nicht nur das, meist ärgere ich mich über die verpasste Gelegenheit des Designers, linke UND rechte zu entwickeln/konstruieren. Erst wenn dies geschieht, erhält der Produzent meine Wertschätzung.
Weil nur einen Knopf zu entwickeln und dann für links/rechts zu dupplizieren ist einfallslos in meinen Augen.
Ich habe hier zur Veranschaulichung als Beispiel meine Lieblingsmanschetten versucht fotografisch einzufangen.
Jeder Knopf wurde aus einem einzigen Plättchen Aluminium gefertigt. Das Know-How des Designers bestand darin, wie falze ich und wo bringe ich die Schnitte an um aus einem zweidimensionalen Objekt einen Manschettenknopf zu formen?
Danach wurden die Kanten von Hand geschliffen, in ein Lackbad getaucht und - bei meiner Ausnahme von Hand poliert. Die tatsächliche Version war dann rund und blieb matt. Ich hatte nur das Glück, diesen Prototypen zu erhalten.
Ähnliche und mehr dieser Art gibt es in Wien:
http://www.manschettenknopf.org/edition/?id=46&listpage=4
Die Dame, die mit Leidenschaft versucht, Männern wieder etwas Stil zu geben, ist Barbara Koren. Es gab mal einen Laden im 1. Wiener Bezirk, in einer Seitengasse vom Graben. Mittlerweile verkauft Sie aber nur noch über Telefon und Web.
Die Website ist etwas sperrig in der Navigation, aber es lassen sich neuzeitliche Perlen in neuinterpretierten Editionen ebenso finden wie Sammlerstücke, welche Frau Koren aus aller Welt zusammengetragen hat.
Nicht alles ist im Web veröffentlicht, manchmal lohnt sich eine Nachfrage per E-Mail.