Maßprojekte unserer Mitglieder

Ich stelle immerwieder fest, daß jeder Schneider seinen eigenen Schwerpunkt hat, worauf er sich konzentriert. Das finde ich gut so, und somit gibt es eben auch Unterschiede und für jeden Geschmack etwas.
 
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich derartig undifferenzierte Aussagen ärgern. Ohne beleidigen zu wollen, aber es klingt für mich immer einwenig nach Neid auf die "Erfolgreicheren". Nun ist sicher nicht jeder italienischer Schneider ein Meister seines Faches, genauso wie in Deutschland oder England. Aber alle italienischen Schneider als unzulänglich zu bezeichnen, spricht nicht gerade von fundierten Marktkenntnissen. Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt anmaßend wirke, aber wenn ich jemand von meiner Arbeit überzeugen will, dann hebe ich meine Vorzüge vor, ohne schlecht über Mitbewerber zu sprechen. Ich habe beispielsweise noch nie gehört, dass ein Schneider aus der Savile Row schlecht über die Kollegen südlich der Alpen spricht und umgekehrt...

Aber das ist nur meine persönliche Meinung, ohne Anspruch auf Richtigkeit.

Herzliche Grüße
Sandro

Muss was dran sein an der südländischen (tolles Wort) Heißblütigkeit, bis du geantwortet hattest, fand ich die Reaktionen auf den Kommentar des Zuschneiders genau richtig ;).
 
Muss was dran sein an der südländischen (tolles Wort) Heißblütigkeit, bis du geantwortet hattest, fand ich die Reaktionen auf den Kommentar des Zuschneiders genau richtig ;).

Da hast Du sicher nicht unrecht, aber ich war ganz ruhig und völlig gelassen beim antworten! Ich hätte das Gleiche geschrieben, wäre es ein Kommentar gegen englische Schneider, oder österreichische Schuhmacher gewesen. Ich mag einfach keine undifferenzierte Betrachtungsweisen.

Metamorphose hat es ja sehr schön beschrieben! Es gibt verschiedene "Schulen" und deren Anhänger, ohne dass die jeweils Andere schlecht sein muß.

Schönen Sonntag

Sandro
 
Ich hätte mal lieber sagen sollen bei einigen wenigen italienischen Schneidern gibt es Unzulänglichkeiten, genau wie bei deutschen eben auch. Es gibt nämlich auch ziemlich gute italienische Schneider. Die sind sicher dem italienischen Firlefanz völlig erhaben und da kosten dann die Anzüge auch gleich mal um die 4000 Euro. Um die vielen italienischen Billig-Schneider muss ich nicht neidisch sein und ich freue mich ja auch, dass die ihr Auskommen haben, wo würden denn sonst die vielen z.B. auch die Deutschen ihre Anzüge herbekommen, die sie dann auf deutschem Boden mit einem X- fach erhöhten Preisschild auf dem „Rücken“ für ihre Eitelkeit zur Schau stellen. Ich würde mich so freuen, wenn dem Anzuge ein geistiges Wasserzeichen eingraviert würde, dass die Herkunft des Anzuges, die Augen der Betrachter öffnet, in welchem Lande wohl dieser oder jene Anzug eben hergestellt wurde. Dann wären sogleich erst einmal sämtliche asiatischen Schneider, die für Europa arbeiten komplett arbeitslos. Und der Leser hier mit Verständnis weiß genau warum.
 
Da ich Ende Juni die Ehre habe bei einer standesamtlichen Hochzeit die Aufgabe des Trauzeugen zu übernehmen, nehme ich dies zum Anlaß mir meinen ersten dreiteiligen Maßanzug fertigen zu lassen.

Als Schneidermeister habe ich mir Herrn Netousek in Wien ausgesucht und war schon kurz bei ihm, um mich über den Preis und die Stoffauswahl zu erkundigen.

Ich bin schon sehr gespannt was bei dem Vorhaben auf mich zukommen wird, aber ich habe volles Vertrauen in die Künste der Herren Netousek. Das Ganze wird wohl in einer bzw. zwei Wochen beginnen.

Grundsätzlich schwebt mir ein zeitloser klassischer dunkler Anzug vor.
Farbe wird wohl dunkelgrau/anthrazit werden.

Die Hose soll mit Trägern in Position gehalten werde und deswegen tendiere ich zu einer Fishtail-Hose mit Bügelfalte.
Und da ich nicht der Größte bin (riesige 1,68 :)) wird die Hose auch keine Umschläge bekommen.

Also ein Einreiher mit zwei Knöpfen (drei wären wohl zuviel bei meiner Größe inklusive Gilet), zwei Seitenschlitzen, vier Ärmelknöpfe, gerade paspellierte Taschen.
Eigentlich gefallen mir steigende Revers sehr gut, aber da ich den Anzug nicht nur zu festlichen Anläßen tragen will, denke ich, daß ein breites fallendes Revers wohl besser sein wird.


Beim Gilet bin ich mir noch nicht sicher, ob dieses auch hinten aus dem Anzugsstoff gefertigt haben willl oder doch nur wie zumeist üblich aus dem Futterstoff.

Habt ihr irgendwelche Einwände oder Vorschläge die ich beachten soll/kann?
 
Zurück
Oben