Maßhemd: Ärmel in Reinigung eingelaufen - vorher in die Heißmangel?

UrbanPrius

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Ein Flanellhemd (anscheinend besonders anfällig?) ist in meiner Reinigung an den Armen rund 2cm eingelaufen und passt somit nicht mehr. Glücklicherweise näht der Hemdenhersteller diesmal neue, längere Ärmel an. Bei Hemden aus 100% Baumwolle war das Einlaufen immer rund 1cm.

Abgesehen davon, dass ich bei der Reinigung nochmal fragen muss, was da schief gelaufen ist: Der Hemdenhersteller meint, dass es in Reinigungen viele verschiedene Waschverfahren und -substanzen gibt, so dass man nie genau wissen kann, welcher Stoff wieviel einläuft. Er hat nun vorgeschlagen, den Stoff der nächsten Maßhemden gegen Aufpreis vor dem Nähen durch eine Heißmangel zu ziehen. Danach würde (fast) nichts mehr einlaufen. Ein paar andere Kunden würden diesen Service auch nutzen.

Mir erscheint das sinnvoll, weil ich ja vorher nicht wissen kann, welcher Sotff wie einläuft und eigentlich eine Ärmellänge haben will, die wenigstens bis auf 0,5cm immer gleich ist. Hat jemand Erfahrung mit diesem Verfahren bei Maßhemden?
 
Schon zu hören dass ich nicht der einzige bin, der bei Müller damit Ärger hatte. Ich glaube die haben einfach qualitativ minderwertigen Stoff für die Flanellaktion eingekauft...
 
Naja sie bügeln das ja immerhin aus und bieten für 7,50€ pro Hemd ne Lösung für künftige Hemden an. Ob starkes Einlaufen bei Flanell oder Baumwollstoffen insgesamt minderwertig oder doch eher "natürlich" ist, weiß ich allerdings nicht. Es sollte halt am Ende ein perfekt sitzendes Hemd rauskommen.
 
Naja, ich habe mittlerweile einiges an Hemden von verschiedenen MTM-Herstellern und aus Stoffen unterschiedlicher Preisklassen. Aber so sehr eingelaufen wie das Müllerflanell ist keins. Siehe auch die Diskussion in diesem Thread.
 
Naja sie bügeln das ja immerhin aus und bieten für 7,50€ pro Hemd ne Lösung für künftige Hemden an. Ob starkes Einlaufen bei Flanell oder Baumwollstoffen insgesamt minderwertig oder doch eher "natürlich" ist, weiß ich allerdings nicht. Es sollte halt am Ende ein perfekt sitzendes Hemd rauskommen.


Ein Betrieb sollte aber eig wissen wie viel die Stoffe einlaufen und es

A: angeben
B: Zusätzlichen Stoff fürs einkaufen hinzugeben.
 
Flanellhemd ist .. an den Armen rund 2cm eingelaufen

.. Der Hemdenhersteller ..hat nun vorgeschlagen, den Stoff vor dem Nähen durch eine Heißmangel zu ziehen.

BW läuft durch eine kombinierte Einwirkung von Hitze _und_ Bewegung ein. Immer!

Das lässt dann nach den erste ca. fünf Wachgängen nach. Heissmangel dürfte das Problem immerhin mindern - besser wäre eventuell Trocken-Tumbler (Bewegung) bzw. Vorwaschen + Trockner. Ein industrielles Verfahren, das dieses Schrumpfen vorwegnimmt, ist das maschinelle mechanische Krumpfen (s.a. Sanforizierung);
bin mir aber nicht sicher, ob es das bei Hemdenstoffen gibt (bei Arbeitskleidung ja). Dieses Vor-Schrumpfen sollte also nach der Tuchherstellung erfolgen.

Danach liegt die verbleibende Schrumpfrate bei den ersten Waschgängen üblicherweise bei ca. 4 ..5%. (Ärmellänge messen + rechnen ... :D ).
Sanforizierung reduziert diesen Wert mWn auf ca. 1 ..2%.

Hier mal die shrink rate unbehandelter Baumwollstoffe: Kind of Fabric - Total Shrinkage (in %)
Denim: 12-16
Twill: 12-16
Canvas: 10-14
Calico: 10-14
Sheeting: 10-14
Flannel: 10-14​
Da man nicht weiß, wie gut das Pre-Shrinking erfolgt ist, bleibt halt ein Restrisiko.

Der Vorschlag mit der Heissmangel ist doch 'nen Versuch wert; bleibt nur die Frage, warum das bei Müller nicht standardmäßig erfolgt ...
 
...Ein industrielles Verfahren, das dieses Schrumpfen vorwegnimmt, ist das maschinelle mechanische Krumpfen (s.a. Sanforizierung);
bin mir aber nicht sicher, ob es das bei Hemdenstoffen gibt (bei Arbeitskleidung ja). Dieses Vor-Schrumpfen sollte also nach der Tuchherstellung erfolgen.

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Das gibt es durchaus auch bei Hemden. Ich habe ein Salvatore Piccolo, das laut Einnäher sanfonized ist. Nach Bildern ihrer Krageneinnäher zu urteilen, werden deren gröbere Stoffe häufig dieser Behandlung unterzogen.
 
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