Lloyd- Schuhe

Soll jemand barfuß laufen, nur weil er sich keine Vass leisten kann oder mag?
Solche Statements finde ich ehrlich gesagt abgehoben (, meine Oma hätte gesagt "großkotzig").
Es gibt leider eine einfache Wahrheit beim Kleidungshobby: Es gibt eine Mindestgrenze an Investition, ab der es Spaß macht. Und Lloyd liegt leider darunter. Man kann auch Zuckercouleur in Wasser kippen und sich einreden, das sei genauso lecker wie Malt Whisky, sieht ja irgendwie fast genauso aus. Es funktioniert nur nicht wirklich, sobald man die echte Ware gespürt hat. ;) Das muss man auch so ehrlich sagen dürfen, ich denke sogar, die meisten Leute, die hier hinkommen, suchen auch diesbezüglich ehrliche Ratschläge.

Deswegen soll keiner ohne Schuhe herumlaufen, aber das ist ja auch ein Forum für Kleidungshobbyisten und nicht für Leute, deren einziger Anspruch es ist, nicht nackt herumlaufen zu wollen. Das ist ein Unterschied und man muss auch nicht zwingend ein Kleidungshobby haben. Kostet nur unnötig viel Geld.
 
Wie vieles andere auch, gilt auch beim Thema Schuhe, dass am Ende die subjektive Wahrnehmung entscheidet.
Fühlst Du Dich mit einem paar Lloyd wohl, dann ist es gut. Hast Du den Eindruck, dass da noch mehr sein muss, dann mach Dich auf die Suche. Das was Du finden wirst, ist in jedem Fall anders, ich kan aus meiner subjektiven Erfahrung für mich sagen, besser als das, was ich vorher kannte.

was mich nach zig Jahren hochwertigerem Schuhwerk an Lloyd Schihen stört, hatte ich zuvor bereits beschrieben.

Im Übrigen geht es dabei am wenigsten um Geld. Wer wirklich wenig Geld hat, der wird keine Lloyd kaufen. Der geht zu Aldi oder sonst wohin und das ist auch vollkommen in Ordnung.

Ich bin mir meines priviligierten Status sehr bewusst und dankbar dafür, dass ich mir mehr leisten kann. Och werde daher sicher niemanden geringschätzen, der sich nicht mehr leisten kann.
 
Zwar etwas am Thema vorbei, aber ich war neulich überrascht in einem second hand Laden in London Lloyd Schuhe "Made in England" gesehen zu haben. Mit rotem Streifen und dem üblichen Logo. Das Leder und die Verarbeitung sahen recht gut aus, auch wenn der Schuh optisch nicht ansprechend war.
 
Ich habe bis dato auch Lloyd Schuhe getragen. hier im Forum wurde mein Interesse geweckt mal was anderes zu probieren. Nun besitze ich ein paar Boots von Calzoleria de Fumo und bin hellauf begeistert! Das ist schon eine andere Klasse! Und preislich völlig in Ordnung.
 
Mit geklebten Schuhen verhält es sich so wie bei einer Fünf-Minuten-Terrine-Hühnersuppe. Diese (die Suppe) könnte man so herstellen, dass sich mit ein wenig heißem Wasser ein Gericht zaubern ließe, welches sich nur marginal von einem frisch gekochten Produkt unterschiede. Wie gesagt »könnte man«, tut man aber nicht. Denn dies hätte zwangsläufig zur Folge, dass man bei den Gewinnmargen erhebliche Abstriche machen und/oder den Preis deutlich anheben müsste.
Geklebte Schuhe sind ja nicht per se minderwertig (gute Laufschuhe fallen ja auch nicht nach einer Runde um den See schon auseinander) aber was zu beobachten ist (ich bin ja schon etwas länger im »Schuhgeschäft« unterwegs), dass in den letzten zwei Jahrzehnten der »solide Mittelbau« vom Markt verschwunden ist. Es gibt nur noch billig (und damit i.d.R. auch schlecht) oder teuer.
Lloyd-Schuhe gab es schon mal in deutlich besserer Qualität als heute. Aber heute ist nun mal heute. Das bedeutet, dass all diejenigen, die um die Vorzüge gut gemachter Schuhe wissen, zwangsläufig ein wenig tiefer in die Tasche greifen müssen, als es sich der »Normalschuhkäufer« auch nur vorstellen will. Wenn ich im Kollegenkreis gefragt werde, was ich für diese »schicken Schuhe« denn bezahlt hätte (aus meiner Sicht, Stichwort »Ripani«, sehr wenig), dann bekommen einige schon leichte Schnappatmung. Anders ausgedrückt: in den Schuhgeschäften steht i.d.R. das, was der Käufer und die Käuferin bereit ist auszugeben.
Meine Bitte ist, kauft keine geklebten Schuhe mehr, spart vielleicht ein bisschen, geht mal ein Risiko ein und plant »Lehrgeld« in das Budget ein.

Beste Grüße
 
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