Legere Hochzeit

Also wäre aus dieser Perspektive ein Anzug Pflicht...

Wie seht ihr das? Was wiegt mehr?

Wieso keine Kombination ?
Es wäre eigentlich etwas genauer auszuloten, ob der genannte "Dresscode" von Bräutigam und Familie tatsächlich als Vorgabe dient und sozusagen nach dem Buchstaben des Gesetzes erwartet wird...

Ich würde wahrscheinlich die o.g. Californian Tux-Kombination bevorzugen bzw. dazu eine graue Hose.
Blazer/Jacke nicht in dieser tiefdunkelblauen/fastschwarzen Farbgebung, sondern heller und aus einem etwas gröberen Gewebe z.b. einem twillartigen Kaschmir/Mischung (nicht diese düsteren 0815-"Blazer" in der häufigen Kombination Kammgarnoptik+AMF-Stitching+Mini-Revers etc. ...:rolleyes:), ebenso die Hose in flanelliger oder ähnlicher "körnigerer" Textur.

Falls es doch "eine Jeans" sein soll, kommt man um eine weitaus differenziertere Darstellung der Qualität/Farbe/Waschung nicht herum -
persönlich würde ich das als Herausforderung betrachten und alternativ bei der Hose eher in Richtung Denimoptik/Navy Sta-Prest schauen oder ein farblich vergleichbares gröberes Baumwollgewebe wählen, andererseits würde ich wohl doch eine entsprechende Mohair-Mischung bzw. "Blue Tonics" bevorzugen.

Wie auch immer, eine "Nachbetrachtung" der dann tatsächlich zur Feier getragenen Varianten wäre sicher aufschlußreich.
 
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Wenn wir ehrlich sind, macht genau das eine hohe Prozentzahl von Hochzeitsgästen ständig, wenn sie sich im ungewohnten Anzug "fein" für die Hochzeit machen, weil das Brautpaar es gerne so hätte.

Wenn das Brautpaar etwas anderes wünscht, darf von den Gästen das "downgrading", welches ihnen vielleicht ein wenig unangenehm ist, genauso erwartet werden, wie das zuvor erwähnte und ansonsten übliche "upgrading". ;)
Es kann alles Mögliche erwartet werden. Bei allen Erwartungen kann ich aber einen Freund, der mich und meine Vorlieben kennt, offen ansprechen, dass ich gerne - an den Rahmen des geplanten Events angepasst - Kleidung trage, die ich gerne trage. Ich bin - teils nach Absprache - zu solchen Feiern noch nie mit weniger als einem Anzug aufgelaufen. Und ich zähle die besagten Menschen auch nach wie vor zu meinen Freunden. :)

Wir philosophieren hier immer gerne über situativ angepasste Kleidung, wobei uns allen implizit völlig klar ist, dass es das seit dem gesellschaftlichen Bedeutungsverlust der Aristokratie mit ihrem drei Mal täglichem Kleidungswechsel bis hin zu White Tie am Abend überhaupt nicht mehr gibt, weil die meisten Leute den Zusammenhang zwischen Situation und Kleidung nicht mehr verstehen, ganz zu schweigen von den subtilen Unterschieden der verschiedenen feinen Formalitätsstufen. Die Auflösung solcher Dresscodes ist ja generell nichts Schlechtes, aber sie bedeutet am Ende nur, dass man selbst entscheidet, was man anzieht, die ultimative Freiheit. Ich würde vorschlagen, wir nutzen diese in unserem Sinne, statt blind irgendwelche neuen künstlichen Pseudo-Dresscodes zu befolgen.
 
Mir ist nicht klar, warum der Bräutigam sich herabgesetzt fühlen sollte wenn Gäste im Anzug kämen?
Möchte er in Jeans heiraten so soll er das tun, aber das verbietet doch nicht dem Gast einen Anzug zu tragen.
Ich kann darin keinen Affront erkennen welcher den schönsten Tag des Lebens mindern könnte.

Wenn es dem Gastgeber egal wäre, würde er gar keine Kleidungsregel vorgeben. Offensichtlich ist es ihm nicht egal. Wer bin ich dann als Gast, dass ich mich darüber hinwegsetze?

Vielleicht will er ein sartoriales Downgrading, weil es Gäste gibt, die sich keine gute Garderobe leisten können. Ist auch völlig egal. Entweder ich versuche höflich zu sein und halte mich daran oder mir ist egal, was der Gastgeber will und ich setzte mich darüber hinweg. Jeder nach seiner Persönlichkeit.
 
Es kann alles Mögliche erwartet werden. Bei allen Erwartungen kann ich aber einen Freund, der mich und meine Vorlieben kennt, offen ansprechen, dass ich gerne - an den Rahmen des geplanten Events angepasst - Kleidung trage, die ich gerne trage. Ich bin - teils nach Absprache - zu solchen Feiern noch nie mit weniger als einem Anzug aufgelaufen. Und ich zähle die besagten Menschen auch nach wie vor zu meinen Freunden. :)

Wir philosophieren hier immer gerne über situativ angepasste Kleidung, wobei uns allen implizit völlig klar ist, dass es das seit dem gesellschaftlichen Bedeutungsverlust der Aristokratie mit ihrem drei Mal täglichem Kleidungswechsel bis hin zu White Tie am Abend überhaupt nicht mehr gibt, weil die meisten Leute den Zusammenhang zwischen Situation und Kleidung nicht mehr verstehen, ganz zu schweigen von den subtilen Unterschieden der verschiedenen feinen Formalitätsstufen. Die Auflösung solcher Dresscodes ist ja generell nichts Schlechtes, aber sie bedeutet am Ende nur, dass man selbst entscheidet, was man anzieht, die ultimative Freiheit. Ich würde vorschlagen, wir nutzen diese in unserem Sinne, statt blind irgendwelche neuen künstlichen Pseudo-Dresscodes zu befolgen.

Natürlich. Das absolut Hilfreichste wäre es, den Gastgeber zu fragen, ob es okay ist, wenn man nicht ganz so leger kommt. Im Rahmen eines solchen Gesprächs kann man dann eruieren, was die Beweggründe für den vorgegeben Dresscode sind und wie wichtig ihm dieser wirklich ist.
 
Nach dem lesen einiger Antworten wollte ih mal fragen ob es einigen hier eigentlich leicht fällt ihr Privatleben so weitreichend satorialen "regeln" unterzuordnen oder ob es eher eine Freude ist der Maxime "so macht man das " zu folgen ?
 
Nach dem lesen einiger Antworten wollte ih mal fragen ob es einigen hier eigentlich leicht fällt ihr Privatleben so weitreichend satorialen "regeln" unterzuordnen oder ob es eher eine Freude ist der Maxime "so macht man das " zu folgen ?
Das letztere natürlich und zwar, weil sartoriale Kleidung ein über Jahrhunderte entwickeltes, in sich geschlossenes Konzept ist, das nur innerhalb dieses ästhetischen Kanons funktioniert. D.h., wenn man den Spaß, den man daran gewinnt, und die ästhetische Wirkung erkannt hat, dann macht man es halt richtig.

Nur, die sich damit nicht näher beschäftigen (wollen), sehen das überhaupt als "Regeln", weil sie die Zusammenhänge zwischen sartorialen Komponenten selber nicht erkennen und meinen, da müsste doch irgendeiner dahinterstehen, der das allen willkürlich so vorschreibt, und die anderen gehorchen ihm dann aus irgendwelchen, nicht nachvollziehbaren Gründen. :)
 
Nach dem lesen einiger Antworten wollte ih mal fragen ob es einigen hier eigentlich leicht fällt ihr Privatleben so weitreichend satorialen "regeln" unterzuordnen oder ob es eher eine Freude ist der Maxime "so macht man das " zu folgen ?


Ich sag mal so. Meine erste Regel war: jeden Tag ein Hemd tragen. War anfangs schwer, mittlerweile ist es ganz normal.

Letztens dachte ich: Och, eine Krawatte würde jetzt auch gut passen. Man gewöhnt sich daran, wie ans morgendliche Zähneputzen. Wenn man will natürlich. Wenn man nicht will sondern muss, wird's zur Maskerade (so wie auch bei mir zwischenzeitlich). Man muss die Kleidung, die man trägt auch ausfüllen. Aber das beeinflusst sich irgendwann gegenseitig.
 
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