Ich verwende Leinölfirnis, welche ich zu 1/3 mit Terpentinersatz verdünne. Das Terpentin verbessert die Einzieheigenschaften und hilft bei der Trocknung, da Leinöl u.U. Tage braucht, um richtig auszuhärten. Die gleiche Mischung verwende ich übrigens auch auf Holz (Küchenarbeitsplatte, Kisten).
Durch das AUSHÄRTEN des Leinöl (es bleibt dabei aber geschmeidig) werden die Sohlen wohl wiederstandsfähiger und wasserabweisender, bleiben aber atmungsaktiv (hier also z.B. der Unterschied zur Gummisohle). Dieses Aushärten machen andere Öle nur bedingt, daher ist in allen Sohlenölen Leinöl drin. (Besonders Ballistol ist ja deshalb zum Waffenölen geeignet weil es gerade nicht aushärtet oder ausharzt.)
Dieses darf man aber selbstverständlich NICHT auf der Schuhoberleder verwenden, da hier der Effekt des Aushärtens die gewünschten Ledereigenschaften (bequem und flexibel) zunichte macht. AUsserdem ergibt es genannte Flecken.
Diese Eigenschaft wird bereits seit den Römern genutzt. Ich habe den Tipp von einem Maßschuhmacher aus dem Mittelalterbereich
http://www.knieriem.net/. Bei den dünnen, wendegenähten Sohlen des Mittelalters braucht man jeden Vorteil den man bekommen kann.
Bei geklebten Sohlen besteht die Gefahr, das das Öl den Kleber anlöst und dann die Sohle abgeht. Trotz dieser Warnung habe ich meine doppel- und dreilagigen Dinckelacker seit Jahren damit bearbeitet und keinerlei Probleme gehabt.
Ich mache das bei allen meinen Schuhen seit Jahren. Meine Dinkelacker werden jetz seit gut 6 Jahren 2x die Woche getragen und die Sohlen sehen immer noch toll aus (sind aber auch Rendenbach, mag auch ein Punkt sein).
Erst die Schuhe ein paar Mal tragen, bei trockenem Wetter (Leder wird etwas verdichtet) dann die Sohlen mehrfach einstreichen, bis sie gesättigt sind (dabei nicht mit der Sohle nach oben ablegen, sonst zieht das Öl durch die Naht aufs Oberleder und hinterlässt Spuren). Danach alle 1/2 Jahr wiederholen.
Und schon hat man Allwetterschuhe mit Ledersohle.