Natürlich habe die Schuhpflegemittelproduzenten etwas zu verbergen,
nämlich just die Inhaltsstoffe und ihr Know-how!
Das hat verschiedene Gründe wie zum Beispiel die Kopierbarkeit von Produktideen oder -eigenschaften.
oder die Möglichkeit zu unterbinden ihre Produkte ganz einfach nach zu machen;
denn dann wäre ihre lange Produktentwicklungs- und Testphase für die Katz und die damit verbundenen Kosten
nichts weiter als zum Fenster hinaus geworfenes Geld, und die Idee so gut wie geklaut.
Ein führender Hersteller müsste doch mit dem Klammersack gepudert sein,
der verrät wie er es hinbekommen hat, dass das Öl in seinem Produkt beispielsweise die Lederfasern
von Rauleder oder Nubuk gerade nicht verklebt oder
dass er ein Öl und einen Lederreiniger in einer Flasche abfüllt ohne das der Lederreiniger das enthaltene Öl angreift und trotzdem auf Öl basierende Flecken, nebst den auf Wasser basierenden aus dem Leder entfernt.
Ein wirklich einfaches Beispiel für die Geheimniskrämerei der Hersteller ist das enthaltene Lösungsmittel,
sei es jetzt in einem Schuhwachs oder in einer Schuhcreme - die allermeisten bekommen keine Schuhcreme
ohne Wasseranteil aber mit Lösungsmittel hin.
Ein Anderer wollte ein Hochglanzprodukt kopieren, aber so recht scheint ihm das nicht gelungen zu sein,
denn zwischen dem Original und der Kopie gibt es einen Unterschied wie zwischen Tag und Nacht,
und da ich beide schon oft genug verwendet habe, OK, die Kopie nur ganz wenig, da weniger gut & praktikabel.
Oder die Wachsmischung eines Schuhwachses in Kombination mit dem Lösungsmittel:
Die fertige Wachsschicht auf dem Schuh bleibt elastisch und bricht nicht so schnell wie bei anderen Herstellern,
die den Hochglanz und den relativ einfachen Auftrag nur via einem hohen Lösungsmittelanteil hinbekommen,
dafür aber viel billiger sind - nebst weiteren fehlenden Eigenschaften.
Im Endeffekt bezahlt der Kunde den ganzen Aufwand - angefangen mit der Produktidee, über die Konzeption,
die chemisch-physikalische Umsetzung, die Produktion der Prototypen-Produkte,
die lange Testphase mit der Weiterentwicklung und bis hin zum marktreifen Produkt - natürlich mit.
Dies, allgemein als Know-how bezeichnet, plus die verwendeten Rohmaterialien machen den Kaufpreis aus,
wobei die komplette, detaillierte Angabe der Inhaltsstoffe nichts anderes wäre als eine Anleitung zum Nachmachen, ein paar Kenntnisse der Produktionsabläufe und von Chemie voraus gesetzt.
Einfache oder niedrigpreisige Produkte würden oder werden wohl selten kopiert - teure dagegen liebend gerne.