Krimi / Affäre rundum English Cut & Thomas Mahon

Dr. Severin

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Verfolgt hier noch jemand das Schicksal von "English Cut" und dem allseits bekannten Bespokekünstler und Blogautor Thomas Mahon?

Ich finde diesen Blick hinter die Kulissen und die ganze Geschichte ziemlich spannend, es gibt aber, wie so oft, zwei sich widersprechende Versionen.

Hintergrund: Mahon, der auch hier im Forum schon oft erwähnt wurde und u. A. Klienten wie Apple Designer Jonathan Ive bedient, kehrte letztes Jahr wieder mit einem eigenem Ladenlokal nach London zurück und arbeitete, gestützt durch Investoren einer Private Equity-Gruppe aus Boston, an einem High-End (=handmade) Made-to-Measure Service und dem Ausbau seiner Marke "The English Cut". Im Spätsommer wurde die Firma in die Insolvenz gezwungen und Mahon verließ das Unternehmen, um "Redmayne" zu übernehmen, wo er einst als Praktikant anfing.

Ausgerechnet Wikipedia liefert eine weitaus detailliertere Zusammenfassung, als diverse Blogs und Postings im Styleforum:

This situation arose when 2015 Mahon was approached to sell a 20% stake in English Cut Ltd to Todd Enright on behalf of White Winston LLC, Boston, MA. Although the purchase was never completed a loan note from White Winston was enforced as the main creditor on July the 31st 2017. This involved the company being in an insolvent position and forced into administration by White Winston. Mahon was invited to stay under new terms but found the conditions totally unacceptable and left the same day.

Soviel zur "offiziellen Version" über die bösen Heuschrecken, die den Meister mit einem Kredit austricksten, um Kontrolle über die Firma zu erlangen. Mahon selbst nimmt auf cuttinganswers.com sogar direkt Bezug auf Ive und seinen früheren Chef Steve Jobs, welcher Apple auch für eine gewisse Zeit verlassen musste.

Gräbt man etwas weiter, findet man jedoch Andeutungen, dass das nur die halbe Wahrheit ist. So kann man verteilt auf mehrere Threads lesen, dass Mahon sich zunehmend Diva-haft verhalten und letztendlich seine Angestellten im Stich gelassen haben soll. Auch soll er einen Teil der Millionen, die in das Unternehmen investiert wurden, nicht zweckmäßig ausgegeben haben. Ihm drohe angeblich nicht nur ein zivilrechtliches, auch ein strafrechtliches Verfahren.

Was genau stimmt, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Ich gehe mal davon aus, dass hier (noch) niemand Stammkunde ist.

Fest steht, dass das alte Team - entgegen seiner Aussagen - noch bei "English Cut" angestellt ist.

Mehr wird man dann wohl in den nächsten Monaten erfahren...
 
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