Krawatte neu vernähen ?

Karomuster

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Ich habe einige Kiton Krawatten im Fundus die an der langen Nahtstelle gerissen sind.
Sowas passiert meist während der Reinigung.... und ich habe nun die Reinigungs Anstalt gewechselt :rolleyes:

Lassen sich die Krawatten dennoch wieder vernähen? Mein Schneider ist von der Arbeit nicht begeistert, würde die Sachen zwar annehmen - aber ich darf dann locker ein halbes Jahr darauf warten... Der will die Arbeit halt nicht erledigen.

Welches Garn soll ich dafür auswählen? Denke mal ein glatter Amann Onyx 40 Faden dürfte in passender Farbe geeignet sein. Natürlich eine nagelneue Nähnadel, Seide ist ja empfindlich und sollte nur mit wirklich spitzen Nadeln verarbeitet werden.

In einem Video über einen Schneider habe ich gesehen dass die Krawatten dort am Tisch mit einem Gewicht beschwert sind und dann die Krawatte vom Anfang zum Ende vernäht wird.

Gibt es dazu noch weitere Empfehlungen?

Ich kann meine Knöpfe sehr gut annähen, habe auch schon einige Stücke selbst geschneidert (Sakko, Mantel, Jacke) und verfüge über Erfahrung beim schneidern. Allerdings noch nie eine Krawatte selbst genäht.
 
Dürfte grundsätzlich ohne größere Schwierigkeiten möglich sein.

Habe mich vor einiger Zeit mal ungeschickt angestellt und beim Essen ein wenig Soße auf eine Seidenkrawatte bekommen. Habe die Krawatte dann bei der Reinigung meines Vertrauens abgegeben und gefragt ob man da noch etwas machen könne.

Offenbar entspricht es bei der Reinigung vom Krawatten (mit so einer intensiven Verschmutzung) dem Standard, dass die Krawatten aufgetrennt werden und nur das Deckmaterial ohne die Füllung gereinigt wird. Anschließend wird alles wieder zusammengesetzt und vernäht.

War damals sehr zufrieden und der Krawatte hat man es eigentlich nicht angesehen. Wenn dass sogar meine kleine Reinigung hinbekommt, dann müsste doch jeder anständige Schneider die Krawatte mit Leichtigkeit wieder zusammensetzen/vernähen können.

Hast du dich denn mal bei anderen Schneidern erkundigt? Wenn der Großteil der Krawatte noch komplett und nur eine Nahtstelle gerissen ist, dann sollte die Sache wirklich einfach machbar sein.
 
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Ich würde sagen, mit einem normalen Matratzenstich die beiden Seiten rechts auf rechts vernähen, bei sauberem Arbeiten mit dünnem, farblich passendem Garn dürfte man danach auch nichts oder nur wenig sehen. Ordentlich verriegeln bzw. sichern nicht vergessen, sonst hast du bald wieder das gleiche Problem.
 
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Habe mich nun daran gemacht und eine Krawatte wieder neu vernäht: mit einem sehr langen Faden, Gewicht zur Stabilisierung beim Nähen (gestartet am dicken Ende hin zum schmalen Bereich hochgenäht).
Auf den Tisch wurde die gebügelte Krawatte gelegt, dann der Anfang gemacht mit Verriegelung und hochgenäht bis zum Ende. Die fertig genähte Krawatte liegt dann im Schoss - dauert ein wenig bis die richtige Stichfolge gefunden worden ist - das Gewicht auf dem Tisch hilft die Krawatte gut zusammen zu halten und so werden Falten vermieden.

Ich habe die Einlage vorher noch ein wenig mit Sprühstärke (Hoffmanns) gestärkt - Krawatte habe ich gestern getragen und sie war absolut unauffällig.

Wichtig ist eine sehr scharfe, neue Nähnadel zu nehmen. Garn sollte nicht von ganz kleinen Röllchen kommen, so eine große Spule ist eindeutig besser. Kringelt sich dann nicht so lästig beim vernähen.

Kann jetzt noch weitere Krawatten vernähen, im Lauf der Zeit haben sich einige angesammelt mit gerissener Naht :eek:

Die schweren Jaquardseiden vernähen sich gut, mal testen wie sich Gumtwill Seide und Wolle-Seide Stoffe verhalten.

Vielen Dank für den Ratschlag mit dem selbermachen :);)
 
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